29.03.2014 - Reichelsheim/Wetteraukreis - Thomas Manoch hält das Dosisleistungsmessgerät in Richtung Süden. Über fünf Minuten lang erfasst er zusammen mit Nicklas Pipperek die angezeigten Messwerte.

Dann wird die Himmelrichtung gewechselt, bis die Messungen in alle vier Richtungen erfolgt sind. Die erfassten Messwerte und die Wettermeldung dazu wird von Alexander Hitz aus dem Einsatzleitwagen per Digitalfunk an die Gefahrgutmesszentrale in der Friedberger Leitstelle übermittelt.
Ein besonderer Übungsdienst der Katastrophenschutzeinheiten wurde am vergangenen Samstag im Wetteraukreis durchgeführt, die sogenannte 'Nullratenmessung'. Unter der 'Nullrate' versteht man in diesem Fall die atomare Strahlung, welche überall auf der Erde durch natürliche oder künstliche Strahlungsquellen im Normalfall vorhanden ist. Diese unterscheiden sich unter anderem durch geographische Gegebenheiten von Ort zu Ort. Im Falle eines Austritts von atomarer Strahlung kann man mit Hilfe dieser Nullrate festgestellt werden, ob und in welcher Stärke eine atomare Verschmutzung vorhanden ist.

Im Wetteraukreis wird diese Messung turnusgemäß zweimal im Jahr vorgenommen. Hierbei werden an fest definierten Messpunkten Referenzmesswerte erfasst. Neben den Katastrophenschutz-Einheiten 'GABC-Erkunder' und 'GABC-Dekon' waren auch der 16. Löschzug aus Ranstadt und der 17. Löschzug aus Reichelsheim mit eingebunden.

Um 08:00 Uhr trafen sich die Kameraden des 17.-Löschzuges am Feuerwehrhaus in Weckesheim. Nach einer kurzen Begrüßung und Einweisung durch Zugführer Stefan Schiavulli, machte sich die Gruppe mit dem Reichelsheimer Einsatzleitwagen auf den Weg zu den vorgegebenen Messpunkten. Die Koordinaten, das Messgerät und die dazugehörigen Unterlagen wurden im Vorfeld von der Gefahrgutmesszentrale des Katastrophenschutzes zur Verfügung gestellt.

Es wurde an drei Standorte in Ockstadt, Karben und Bönstadt eine Nullratenmessung durchgeführt. Dazu wurde zunächst für jeden Messpunkt eine Wettermeldung verfasst. Innerhalb von 20 Minuten wurden die entsprechenden Messwerte mit einem Dosisleistungsmessgerät für den jeweiligen Standort aufgenommen. Nach den Messungen wurden die Ergebnisse an die Messzentrale in der Friedberger Leitstelle übermittelt. Dabei wurde erstmals der neue Digitalfunk erfolgreich eingesetzt. Beendet wurde diese Übung mit einer Abschlussbesprechung in der Gefahrgutmesszentrale in Friedberg.

20140329 nullratenmessung
Im Einsatzleitwagen werden von Nicklas Pipperek, Alexander Hitz und Thomas Repp (v.l.) die Messwerte und
Wettermeldungen erfasst, besprochen und an die Gefahrgutmesszentrale in Friedberg per Funk weitergeleitet.

Text: Alexander Hitz, FF Reichelsheim
Bild: Stefan Schiavulli, ZF 17. Löschzug des Wetteraukreises