04.11.2021 – Einsatzstichwort: „Person mit Hand in Maschine eingeklemmt“

Ortenberg – Der Funkmeldeempfänger (FME) löst aus, die Durchsage der Leitstelle Wetterau hört sich nach einer schwierigen Einsatzlage an: „Person mit Hand in Maschine eingeklemmt“. So oder so ähnlich könnte eine reale Alarmierung der Feuerwehr lauten. Die Mitglieder der beiden Einsatzabteilungen des Löschbezirks (LB) Ost der Stadt Ortenberg (Gelnhaar und Usenborn) stellten mehrere kleine Notfallsituationen nach und übten die sogenannten „Maschinenunfällen“.

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Der Begriff Maschinenunfall steht dabei für bestimmte Unfälle zu welchem unter anderem Pfählungen, Einklemmungen, festsitzende Ringe und vieles mehr gehören. Die erfolgreiche Arbeit mit technischem Einsatzgerät sowie eine enge Zusammenarbeit mit Notarzt und Rettungsdienst ist für den Einsatzerfolg entscheidend. Auch handwerkliches Geschick und die richtige Auswahl des eingesetzten Gerätes spielen eine entscheidende Rolle um den Patienten möglichst schonend aus seiner misslichen Lage zu befreien.

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Um für solche kniffligen Einsatzszenarien gewappnet zu sein, vertieften die Feuerwehrleute des LB Ost an vielen unterschiedlichen Notsituationen ihr Wissen und spezialisierten sich weiter. Gerade die Mitglieder der Wehren, die nicht täglich mit Motorflex, Trennschleifer oder mit dem Dremel arbeiten, konnten hier ihre Fertigkeiten und Fähigkeiten üben. Nach einem kurzweiligen theoretischen Teil im Unterrichtsraum des neuen Feuerwehrhauses in Usenborn, bei dem die Grundlagen und Sicherheitsvorkehrungen für Maschinenunfälle besprochen wurden, ging es auch schon in die Praxis. Hier stand das Herantasten an das Thema „Trennen, Schneiden und Sägen“ bei kleinen Maschinenunfällen auf dem Programm. So haben sich sehr schnell bei den Teilnehmern die Vor- und Nachteile sowie Einsatzbereiche von verschiedensten Trenn- und Schneidewerkzeugen herauskristallisiert, wie beispielsweise des Trennschleifers (ugs. Flex), der oszillierenden Säge, des Multitools (ugs. Multidremel), der hydraulischen Rettungsschere, aber auch das einfachere Handwerkszeug wie Bügel- oder Eisensäge.

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Im Anschluss wurde das Entfernen von Ringen und Röhrchen an Fingern geübt, die auf einem Dummy steckten. Auch Pfählungen (Nägel, Schrauben oder Eisenstücke durch Körperteile) wurden patientenschonend entfernt bzw. getrennt. Hier zeigten sich die vorher angesprochen Vor- und Nachteile der Werkzeuge wie z.B. Wärmeentwicklung, Funkenflug und Vibrationen. Auch die beiden Wehrführer Florian Neun und Klaus-Andreas Finger hatten sichtlich viel Spaß die teils kniffligen Aufgaben zusammen mit ihren Teams im Vorfeld zu besprechen und gemeinsam taktisch klug zu lösen.

Alles in Allem war es ein absolut gelungener Übungsabend mit sehr viel praktischem „Ausprobieren und Lernen“. Der Dank der beiden Wehren des LB Ost aus Ortenberg gilt auf jeden Fall dem Leiter des Ortenberger Bauhofs Manuel Altvater und der Firma Heizungsbau Unger aus Glashütten für die unkomplizierte Unterstützung mit Material und den entsprechenden Werkzeugen.

Text und Bilder: Axel Bechtoldt, FF Usenborn