28.06.2009 – Bönstadt – Zu einer Fortbildung über die Vorgehensweise bei polytraumatisierten Verletzen trafen sich am letzten Samstag  eine Gruppe von Assenheimer und Bönstädter Feuerwehrleuten im Bönstädter Feuerwehrhaus.

Durchgeführt wurde die Fortbildung vom ASB Mittelhessen unter  Leitung von Thomas Giese. Eingangs erläuterte er die Notwendigkeit, durch rasche und gezielte Hilfe aller Einsatzkräfte die Überlebensaussichten der Mehrfachverletzten – meist nach Verkehrsunfällen – zu verbessern. Giese erläuterte die kreisweit festgelegten Einsatzstrategien der Rettungsdienstmitarbeiter, die dem Ziel der kurzen außerklinischen Versorgungszeit dienen.

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Kurz vor der Rettung: Die „Patientin“ ist mittels Stifneck und KED-System immobilisiert.

Nach dieser theoretischen Einführung übten die Feuerwehrleute, wie die Halswirbelsäule mittels Stifneck immobilisiert wird, ein KED-System angelegt und wie die Schaufeltrage eingesetzt werden kann. Schwerpunkt war der „Bodycheck“, hierbei wird ein Patient in kürzester Zeit untersucht, um schwerwiegende Verletzungen zu erkennen und vor Ort gezielt behandeln zu können. Anhand des Verletzungsmusters wird die Leitstelle in die Lage versetzt, die optimale klinische Versorgung des Patienten und seinen Transport ggf. mittels Hubschrauber zu organisieren.

Nach diesem Unterrichtsteil übten die Teilnehmer auf dem städtischen Bauhof gemeinsam, wie eine verletzte Person mit hydraulischem Schneidgerät und Spreizer aus einem verunfallten Fahrzeug gerettet wird. Um im Einsatzfall  schnell und zielgerichtet vorgehen zu können, wurden  einige besonders wichtige Aspekte der technischen Rettung in „Zeitlupe“ demonstriert. Besonderes Augenmerk lag auf der Ordnung der Raumes, der Kommunikation zwischen den Einsatzkräften, dem Unterbauen des Fahrzeugs, dem Glasmanagement und dem Erkennen von Gefahren für Helfer, beispielsweise durch Airbagsysteme und Gurtstraffer. Nachdem das Autodach entfernt, die Patientin erfolgreich „gerettet“ und dem Rettungsdienst übergeben war, wurde der praktische Teil beendet. Abschließend wurde die medizinisch-technische Ausstattung des Rettungswagens erklärt.

Anlässlich der Abschlussbesprechung dankte Stadtbrandinspektor Bernd Reiter den Referenten des ASB für die informative Fortbildung und betonte  die ausgesprochen gute und erfolgreiche Zusammenarbeit  zwischen dem Rettungsdienst, insbesondere der ASB-Rettungswache in Assenheim  und der Niddataler Feuerwehr.

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Abschlussfoto der Übungsteilnehmer.

Text: Peter Calow, Wf FF Assenheim
Fotos: Bernd Reiter, SBI Niddatal