03.07.2010 - Reichelsheim-Heuchelheim - "Schneller, klettert ins Becken, holt die Murmeln vom Boden", feuern die Betreuer den Feuerwehrnachwuchs an. "Nehmt zwei Hände, dann geht's besser", raten die Erwachsenen bei der Wasserstafette. Und beim Schwammwerfen animieren sie: "Ihr wolltet doch Wasserpuddeln, jetzt macht's auch."
Zwölf Teams von elf Feuerwehren aus dem Wetteraukreis kamen am Samstag nach Heuchelheim, um sich bei der Löschzwerge-Olympiade zu amüsieren. An acht Spiel-Stationen gab der Feuerwehrnachwuchs sein Bestes: Alte Stiefel möglichst weit werfen. 30 Murmeln aus einem Becken voller Papierschnipsel suchen. Einen Tischtennisball aus dem Becher in einen Eimer werfen. Drei Bälle mit zwei Besenstielen und sechs Kindern durch einen Hindernisparcours bugsieren. Fußbälle mit einem Strahlrohr aus dem Wasser spritzt ins Loch schießen, wie beim Flipperspiel. Tasten, was sich in Kisten befindet - da war auch Feuerwehrwissen gefragt. "Das muss so ein silbernes Teil sein", vermutet ein junger Feuerwehrmann. "Das ist ein Verbindungsstück", erklärt sein Freund. Jubel in der Truppe, denn genau das fehlte noch, um alle versteckten Gegenstände zu identifizieren. Lachend, teilweise, wenn's mal nicht so klappte auch hadernd zogen die Truppen von Station zu Station. "Es soll doch allen Spaß machen, der Wettbewerb ist zweitrangig", sagt ein Betreuer. Stadtbrandinspektor Michael Paulencu lobte die verschiedenen Spiele, die Organisatorin Christiane Vetter aufgebaut hatte.

Vor fünf Jahren hatte die damals 17-jährige Feuerwehrfrau die Idee in ihrem Heimatdorf schon die Jüngsten für die Feuerwehr zu begeistern. "Wir waren 2005 eine der ersten Kindergruppen", sagt sie. "Wir kannten keine weiteren Gruppen, bis in Florstadt die erste Bambini-Olympiade organisiert wurde, seither macht es noch viel mehr Spaß." Daher luden die Heuchelheimer zu ihrem fünfjährigen Bestehen auch zu einem Spielwettbewerb für den Nachwuchs ein. Angemeldet hatten sich 22 Teams gekommen waren zwölf, nur eine Truppe hatte sich morgens entschuldigt. "Das ist kein schöner Zug von den Kameraden nicht mal abzusagen, denn wir hatten uns auf einen größeren Ansturm vorbereitet", kritisiert Vereinsvorsitzender Bernd Mayer. "Den Kindern, die da waren, hat es Spaß gemacht." Laut jubelnd und klatschend bedankten sie sich bei den Heuchelheimer Organisatoren. Lob für die fast 90 Nachwuchsfeuerwehrleute, die an den Wettbewerben teilnahmen, kam vom Reichelsheimer Bürgermeister Bertin Bischofsberger. "Schön, dass ihr bei dieser Hitze tolle Ergebnisse erzielt habt, viel Spaß bei der Feuerwehr und bleibt dabei", wünschte er. "Ihr seid die, die uns in 20 Jahren in den Einsatzabteilungen ersetzen sollen", sagte Stadtbrandinspektor Michael Paulencu während der Siegerehrung. Dank der vielen ausgebliebenen Mannschaften gab's für fast alle Teams einen Erinnerungspokal und für jeden Teilnehmer einen Button. Den Siegerpokal sicherte sich das Team der Feuersalamander aus Altenstadt-Höchst II. Zweiter wurden die Hydrantis aus Ober-Widdersheim gefolgt von den Höchster Feuersalamandern I. Die weiteren Platzierungen: 4. Feuerdrachen Langenhain-Ziegenberg, 5. Löschzwerge Heuchelheim, 6. Feuerhörnchen Ober-Lais, 7. Die Knörfe Dorheim-Bauernheim, 8. Flammbinis Berstadt, 9. Kinderfeuerwehr Grisus Unter-Schmitten, 10. Mini-Fire-Fighter, Nieder-Florstadt, 11. Feuersalamander Weckesheim, 12. Feuerdinos Nieder-Mörlen.

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Rund ums Heuchelheimer Dorfgemeinschaftshaus und am Bauhof waren acht Spielstationen
der Löschzwerge-Olympiade aufgebaut. Im Stiefelweitwurf mussten sich die Kinder ebenso
messen wie im Tasten und Raten, was in den Boxen verborgen ist.

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Teamarbeit und Geschick war beim Gefahrentransport - drei Bälle auf zwei Besenstielen -
gefragt, die Hydrantis aus Ober-Widdersheim hatten den Trick raus, bei ihnen purzelte kein
Ball hinunter.

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Das Spiel zum Hochsommer am vergangenen Samstag in Heuchelheim: Schwammwerfen.

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Die strahlenden Siegerteams aus Altenstadt-Höchst und Ober-Widdersheim mit den
Gratulanten hinten von links: Bürgermeister Bertin Bischofsberger, Wehrführer Oliver Günther,
Organisatorin und Löschzwerge-Betreuerin Christiane Vetter, Stadtbrandinspektor Michael
Paulencu und Vereinsvorsitzender Bernd Mayer.

Text und Bilder: Ines Dauernheim (freie Journalistin)