20.08.2010 – Am bundesweiten Rauchmeldertag informiert Brandschutzerziehungsteam die Bevölkerung

BÜDINGEN (fs). – Fußgänger in der Bahnhofstraße waren am bundesweiten Rauchmeldertag die Zielgruppe des Teams der Büdinger Brandschutzerziehung. Die Feuerwehrmänner- und frauen um Tanja Bretthauer ließen vor dem Amt für Bodenmanagement in regelmäßigen Abständen Dampf ab - und zwar im wahrsten Sinne des Wortes: im Rauchhaus, einem Puppenhaus ähnlichen Modell, das die Gefahren und das Ausbreiten von Brandrauch veranschaulicht.

Da staunten nicht nur Kinder. Viele Erwachsene machten nachdenkliche Gesichter und informierten sich

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Diese überdimensionale Spielfigur ist der jüngste Helfer im Team der Brandschutzaufklärer.

umgehend an den aufgebauten Ständen von zwei Büdinger Firmen über die Rauchmelder. „Viele wissen gar nicht, dass ein guter Rauchmelder nur um die 25 Euro kostet“, erklärt Tanja Bretthauer.

Und ein Kauf macht Sinn, denn spätestens bis zum 31. Dezember 2014 sind Rauchmelder in allen Wohnungen Pflicht, und zwar mindestens in den Schlaf- und Kinderzimmern sowie in Fluren, die als Rettungsweg dienen. Bei Neubauten ist diese Vorgabe bereits aktuell.

Die meisten Brandopfer verunglücken nachts in den eigenen vier Wänden. Gefährlich ist dabei nicht so sehr das Feuer, sondern der Rauch. 95 Prozent der bei einem Brand Getöteten sterben an den Folgen einer Rauchvergiftung. „Rauchmelder können Leben retten“, sagt Tanja Bretthauer und erinnert an einen fatalen Brand, der kürzlich auf einem Bauernhof in der von Limburg das Leben einer sechsköpfigen Familie auslöschte. „Diese Menschen hätten alle noch leben können, wenn sie Rauchmelder gehabt hätten“, so Bretthauer.

Tagsüber kann ein Brandherd meist schnell entdeckt und gelöscht werden, nachts dagegen schläft auch der Geruchssinn, sodass die Opfer im Schlaf überrascht werden, ohne die gefährlichen Brandgase zu bemerken. Etwa 600 Menschen sterben jährlich in Deutschland an Bränden, die Mehrheit davon in Privathaushalten. „Wir wollen die Öffentlichkeit sensibilisieren, dass man Rauchmelder braucht“, betont Bretthauer. In ihrem Team der Brandschutzerziehung arbeiten 25 Männer und Frauen aus den Feuerwehren der Büdinger Stadtteile mit.

Den bundesweiten Rauchmeldertag gibt es seit fünf Jahren. Mit der Resonanz der erstmals durchgeführten Aufklärungsaktion waren die Büdinger Feuerwehrkameraden zufrieden. Der Schritt, auf die Straße zu gehen, hat sich gelohnt, denn viele Passanten nahmen sich Zeit, als sie von den Feuerwehrleuten angesprochen wurden. „Auch viele Leute aus der Büdinger Politik waren da“, freut sich Tanja Bretthauer. Ihre Blicken gehen immer wieder zu den Kindern, die sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen, sich das große Einsatzfahrzeug der Büdinger Feuerwehr mal aus nächster Nähe anzuschauen und Details erklären zu lassen.

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Die Vorführungen am Rauchhaus fanden auch bei den Erwachsenen viel Interesse.
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Komplett eingerichtete Wohnungen sind im neuen Rauchhaus dargestellt.

In erster Linie richtet sich die Präventionsarbeit von Bretthauer und ihrer Mannschaft ja auch an Kinder. Das Team der Büdinger Brandschutzerziehung, die am 18. September sein zehnjähriges Bestehen feiert, bereist Grundschulen und Kindergärten der Großgemeinde, um dort wertvolle Aufklärungsarbeit zu leisten. Altersgemäß wird den Kindern das richtige Verhalten im Brandfall erklärt. Tanja Bretthauer macht die Aufklärungsarbeit in den Schulen und Kindergärten große Freude. „Ich finde es klasse, wenn ich später in der Öffentlichkeit Kinder höre, die zu ihren Eltern sagen, guck mal, das ist doch die Frau von der Feuerwehr.“

Quelle: Kreis-Anzeiger online vom 20.08.2010
Bilder: Brandschutzerziehung FF Büdingen