13.04.2010 - Jahreshauptversammlung mit Ehrungen und Beförderungen - Verhältnis abgekühlt

GLASHÜTTEN - (en). Kreisbrandinspektor Otfried Hartmann und Bürgermeister Freddy Kammer warben während der gemeinsamen Jahreshauptversammlung aller Hirzenhainer Feuerwehren für eine zentrale Atemschutzversorgung im Wetteraukreis. Den Erklärungen folgten sowohl die Einsatzkräfte als auch die Vertreter aus Gemeindevorstand und Gemeindevertretung, denn sie wollen noch in diesem Monat eine Entscheidung fällen.

Der Bürgermeister führte der Versammlung auch die im vergangenen Jahr immens gestiegenen Energiekosten im Feuerwehrgerätehaus Hirzenhain vor Augen. Doch seine Bitte, bei der Suche nach dem Grund mitzuhelfen, bekamen die Einsatzkräften in den falschen Hals. Sie sahen darin einen Angriff auf ihr ehrenamtliches Wirken. Am Ende einer der längsten Feuerwehr-Jahreshauptversammlungen war das abgekühlte Verhältnis zwischen Bürgermeister und Einsatzkräften keineswegs aufgewärmt. Denn Kammer hatte eine Tonart angeschlagen, die seine eine Stunde vorher ausgesprochene Hoffnung auf "Beendigung einer emotional geführten Debatte" mit einem Fragezeichen versah. Dabei war es um die Zukunft der Einsatzabteilungen gegangen. Eine Zusammenführung der Wehren ist aktuell in weite Ferne gerückt, so dass der Bürgermeister den Wehren geraten hatte, aufeinander zuzugehen, um ein gemeinsames Ziel zu finden.

Auch die Beziehung zu Gemeindebrandinspektor Dieter Krapp ist nicht gerade die beste, denn er wünschte sich in seinem Jahresbericht ein besseres Verhältnis zum Verwaltungschef. Zuvor hatte er von 20 Einsätzen der fünf Frauen und 63 Männer der Einsatzabteilungen berichtet. Er forderte die politischen Entscheidungsträger auf, dem Personalrückgang durch Anreize, wie Zusatzrenten oder Ermäßigung der Kindergartenbeiträge, entgegen zu wirken. Derartige Maßnahmen würden umliegende Gemeinden bereits praktizieren. Dass die Zahl der Atemschutzgeräteträger zurückgehe, machte er hauptsächlich fest an fehlendem Interesse und der Eigenverantwortung jedes Einzelnen, den Anforderungen gerecht zu werden. Er referierte weiter zur Ausbildung, den Lehrgangsbesuchen, der Ausrüstung und den Zukunftsaussichten. Dabei bedauerte er, dass keine Lösung hinsichtlich einer Zusammenlegung in Sicht ist.

Von den Aktivitäten der 16 Jungen und sechs Mädchen der Jugendwehren berichtete Jugendwartin Yvonne Bönsel. Deren Entwicklung sei positiv. In der Kinderfeuerwehr seien aktuell 17 Mitglieder aktiv. Nachdem der Leiter des Musikcorps, Berthold Kaiser, die Versammlung eingehend über die Kapelle informiert hatte, zeichnete Kreisstabführer Paul-Heinz Eckhardt den Musiker Walter Losert für sein jahrzehntelanges Wirken in der Musikabteilung mit dem Silbernen Ehrenzeichen des Feuerwehrmusikwesens aus. Auch dem erkrankten Klaus Moritz wurde diese Ehrung zuteil.

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Für sein jahrzehntelanges Wirken als Feuerwehrmusiker wurde Walter Losert (links) von Kreisstabführer Paul-Heinz Eckhardt besonders geehrt.

Die jeweiligen Wehrführer und ihre Stellvertreter sprachen zudem Beförderungen aus. In Glashütten wurde Roland Luft zum Feuerwehrmannanwärter und Karin Maurer zur Feuerwehrfrau befördert. In Merkenfritz wurden Christoph Wächter und Marcel Weber zu Feuerwehrmännern befördert. Sascha Wagner wurde zum Jugendwart und Dominik Herche zum stellvertretenden Jugendwart ernannnt.

In Hirzenhain wurde Marcel Krapp Feuerwehranwärter, Michéle Krapp Feuerwehrfrau, Simeon Hotz Feuerwehrmann, Tobias Hensel Hauptfeuerwehrmann, Sebastian Stiebeling und Benjamin Stenzl Löschmeister. Darüber hinaus wurde Sabrina Zeidl zur Betreuerin der Bambinigruppe ernannt.

Bürgermeister Freddy Kammer überreichte die Entlassungsurkunden an Stephan Müller und Jens Stöhr als ehemaliger Merkenfritzer Wehrführer und dessen Stellvertreter. Als Nachfolger kommissarisch bestellt wurden Markus Bauer als Wehrführer und Jan-Erik Herche als dessen Stellvertreter. In Glashütten erhielt Björn Gottschalt seine Urkunde als stellvertretender Wehrführer.

Abschließend überreichte Kreisbrandinspektor Otfried Hartmann noch das Silberne Brandschutzehrenzeichen an Richard Hachenberg. Er würdigte dessen Einsatz sowohl in der Ortsteilwehr als auch in der Buderus Werksfeuerwehr.

Quelle: Kreis-Anzeiger online vom 13.04.2010