16.03.2011 - Kreisjugendfeuerwehrtag: Florian-Medaille in Silber für Jessica Schmidt und Sandra Wagner - Fliegender Wechsel im Vorstand

(ih). Berichte, Ehrungen und Wahlen zeichneten den diesjährigen Kreisjugendfeuerwehrtag im Bürgertreff in Reichelsheim-Beienheim aus. Nach der Begrüßung durch Kreisjugendfeuerwehrwart Marco Reis traten Kreisbrandschutzdezernent Ottmar Lich, Reichelsheims Erster Stadtrat Bartholomäus Löhr, Stadtverordnetenvorsteher Holger Strebert und der stellvertretende Stadtbrandinspektor Bernd Philippi ans Rednerpult und sprachen Grußworte, in denen sie ihre Dankbarkeit für das Engagement der versammelten Jugendwarte und Funktionsträger zum Nutzen der Allgemeinheit zum Ausdruck brachten.

„1709 Mitglieder haben die Jugendfeuerwehren des Wetteraukreises, davon sind 523 Mädchen“, berichtete Kreisjugendfeuerwehrwart Marco Reis. Nur 87 Mitglieder wurden in die Wehr übernommen, Nachwuchssorgen plagen 77 Jugendfeuerwehren. Vor diesem Hintergrund wurde im Oktober vergangenen Jahres zu einer Klausurtagung geladen, bei der fast alle Städte und Gemeinden des Kreises mit ihren Jugendwarten vertreten waren. Thematisiert wurden dabei das Heranführen eines neuen Jugendwartes an sein Amt, der Übergang von der Jugendfeuerwehr in die Einsatzabteilung und wie die Einsatzabteilung die Jugendfeuerwehr unterstützen kann. Ziel sei es, Voraussetzungen zu schaffen, die die Jugendlichen in ihrem Bestreben unterstützen, aktiv bei der Feuerwehr zu bleiben und Verantwortung zu übernehmen.

Aus dem Fachbereich Öffentlichkeitsarbeit war zu vermelden, dass die Hessische Jugendfeuerwehr in Zusammenarbeit mit dem Kultusministerium die Aktion „Komm mach mit“ entwickelt hat, die bereits Fünftklässler für das ehrenamtliche Engagement begeistern soll. Die Internetseite der Kreisjugendfeuerwehr wird von einigen technisch begeisterten Jugendlichen mit neuen Ideen überarbeitet.

Die Mädchensprecherin Jessica Schmidt berichtete vom so genannten „Innen-Ausflug“ des vergangenen Jahres nach Fulda und Bad Orb. Für den Bereich Ausbildung appellierte sie an die Versammlung, dass das Ausbildungszentrum in Marburg-Cappel mit seiner Neugestaltung des Angebots genutzt werden sollte. Ferner hatten 16 Teilnehmer am A-Lehrgang in Büdingen teilgenommen.

Neue Angebote nutzen

Achim Nagel, verantwortlich für den Fachbereich Allgemeine Jugendarbeit/Wettbewerbe, gab einen Überblick über den Kreissportwettbewerb sowie die Abnahmeprüfungen zur Leistungsspange und zur Jugendflamme Stufe 2 und 3 im Wetteraukreis im vergangenen Jahr. Uwe Misar, Fachbereichsleiter Feuerwehrtechnik/Wertung, informierte, dass er 161 Wertungsrichter eingesetzt habe. Besonders stolz machte ihn der Einsatz von sechs Wertungsrichtern beim Landesentscheid. Außerdem warf er einen Blick auf die Ergebnisse des Jahres 2010 bei den Kreisentscheiden, bei denen überdies die höchsten Wertungsrichtereinsätze zu verzeichnen seien.

Der Fachbereichsleiter Jugendforum, Klaus Splittdorf, hatte an einem Landes- und zwei Kreisjugendforen teilgenommen. Auf Letzterem hatten sich drei Arbeitsgruppen gebildet: die erste arbeitet an der Homepage der Kreisjugendfeuerwehr Wetterau, die zweite hatte sich Gedanken über eine gemeinsame Aktion der Wetterauer Jugendwehren gemacht, und die dritte Arbeitsgruppe sammelte Ideen für die Gründungen von Bambinigruppen und für die Organisation des Kreiszeltlagers. Insbesondere die gemeinsame Aktion „Lange Wegstrecke“ aller Wetterauer Jugendfeuerwehren werde sehr publikumswirksam, sagte er, da eine rund elf Kilometer lange Schlauchleitung gelegt werden soll, die an der Gesamtschule Konradsdorf beginnt, dem Vulkanradweg folgt und am Feuerwehrgerätehaus in Hirzenhain endet.

Kreisbrandinspektor Otfried Hartmann machte in seiner Ansprache auf die Schwierigkeiten aufmerksam, Feuerwehrnachwuchs zu gewinnen. „Bei dem hohen Maß an Pflicht, Zeitaufwand und Verbindlichkeit, den die Feuerwehr fordert, kann man nicht mehr von einem Hobby sprechen. Feuerwehr ist viel mehr“, betonte er. Bei durchschnittlich einem Prozent Mitgliederschwund im Jahr werde die Situation kritisch. „Die Organisation Feuerwehr muss und wird sich verändern, um den Wandel mitzugestalten. Und sie braucht die Arbeit der Jugendwarte.“

Es machte ihm große Freude, Jessica Schmidt und Sandra Wagner für ihr überdurchschnittliches Engagement in der Jugendarbeit mit der Florian-Medaille in Silber auszuzeichnen. „Ihr seid tolle Menschen und leistet großartige Arbeit“, gratulierte er den beiden Frauen.

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Jessica Schmidt und Sandra Wagner, beide im Kreisjugendfeuerwehrausschuss aktiv, erhalten für ihre überdurchschnittlichen Leistungen die Florian-Medaille in Silber. Kreisjugendfeuerwehrwart Marco Reis und Kreisbrandinspektor Otfried Hartmann gratulieren. (jeweils von links). Foto: Hartebrodt

Bei den Wahlen zum Kreisjugendfeuerwehrausschuss gab es einen fliegenden Wechsel. Achim Nagel und Uwe Misar hatten ihre Posten zur Verfügung gestellt. Nach der Wahl von Hauke Ratz als Fachbereichsleiter Wettbewerbe und Alexander Fröhlich als Leiter des neu gegründeten Fachbereichs Veranstaltungen nahmen Letztere unmittelbar die Plätze am Vorstandstisch ein. Hauke Ratz ist seit 1996 bei der Feuerwehr Ober-Schmitten. 1997 wurde er dort in den Vorstand gewählt, seit 1998 betreut er die Jugendfeuerwehr.

Mit der Wiederwahl von Jessica Schmidt als stellvertretender Kreisjugendfeuerwehrwartin und von Klaus Splittdorf als Fachbereichsleiter Jugendforum ist der Ausschuss gemeinsam mit dem amtierenden Kreisjugendfeuerwehrwart Marco Reis, Schriftführerin Sandra Wagner und Kassenwartin Claudia Brack komplett. Die Position des Fachbereichsleiters Öffentlichkeitsarbeit blieb unbesetzt.

Der Kreisjugendfeuerwehrtag wird 2012 in Münzenberg stattfinden. Der Sportwettbewerb wird in Ortenberg-Bleichenbach ausgetragen, der Bundesjugendwettbewerb in Nidda-Fauerbach, und im Falle des Günter-Vogt-Pokals entschied sich die Versammlung für Gedern.

Während des Kreiszeltlagers 2011 vom 23. bis 26. Juni in Ortenberg-Konradsdorf werden unter anderem Prüfungen zur Jugendflamme abgenommen. Außerdem findet dort am 25. Juni die oben erwähnte Aktion „Lange Wegstrecke“ statt.

Quelle: Kreis-Anzeiger online vom 16.03.2011