06.03.2013 – Berichte, Übernahmen und Sonderehrungen dominierten

Florstadt – Von einem wahren Reigen an Höhepunkten war die jüngste Feuerwehrvollversammlung der Florstädter sechs Einsatzabteilungen dominiert worden. Im Ober-Florstädter Bürgerhaus konnten neben nicht alltäglichen Sonderehrungen auch Übernahmen aus der Jugendfeuerwehr vorgenommen werden.

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Kreisbrandmeister Lars Henrich (Ortenberg) ehrte den stellvertretenden Florstädter Stadtbrandinspektor Markus Albus mit dem Deutschen Feuerwehr-Ehrenkreuz in Bronze.

Die hochkarätigste Auszeichnung des Abends wurde Florstadts stellvertretendem Stadtbrandinspektor Markus Albus zuteil. Er erhielt aus den Händen von Kreisbrandmeister Lars Henrich (Ortenberg) in Würdigung seiner hervorragenden Leistungen im Brandschutzwesen das Bronzene Ehrenzeichen des Deutschen Feuerwehrverbands. Gleich zweimal konnte Henrich an diesem Abend zudem das Ehrenzeichen des Bezirksfeuerwehrverbands in Silber verleihen: Empfänger waren die Wehrführer Markus Wickl (Staden) und Uwe Steinmacher (Ober-Florstadt), denen damit für ihr langjähriges Engagement Dank und Anerkennung ausgesprochen wurde. Und mit Andreas Borst aus Nieder-Mockstadt, Sascha Bayer aus Nieder-Florstadt und Michael Eckhardt aus Stammheim konnten gleich drei Einsatzkräfte für ihre jeweils 25jährige aktive Dienstzeit in ihren Einsatzabteilungen mit dem Silbernen Brandschutzehrenabzeichen ausgezeichnet werden.

Zuvor hatte Stadtbrandinspektor Friedhelm Schmidt bei der Wehrstärke einen Anstieg um fünf Aktive auf insgesamt 178 Wehrleute, darunter 22 Frauen, beziffert. Besonders erfreut zeigte er sich, dass er mit Jana Samira Gasper, Kevin Ditschler, Yannick Steinmacher, Thomas Randig, Johannes Leitsch, Christian Klein sowie Niko und Tim Reis gleich acht Nachwuchskräfte aus den Jugendfeuerwehren übernehmen konnte. 2012 wurden die Wehrleute zu 50 Einsätzen gerufen; hier sei ein Rückgang zu den Jahren 2010 mit 86 Alarmierungen und 2011 zu verzeichnen, als man 61 mal ausrückte. 17 zum Teil heikle Brandeinsätzen standen zwei Sturmschäden, drei Brandmeldeanlagen, zwei Einsätze mit Tieren, zwei Türöffnungen, drei überflutete Keller und fünf Verkehrsunfälle, wovon einer mit zwei Getöteten in der Statistik verbucht wurde. Außerdem, so Schmidt, wurden 17 Ölspuren beseitigt und die Wehrleute leisteten wieder Brandsicherheitsdienste und Absicherungen bei Umzügen.

In den sechs Stadtteilwehren wurden insgesamt 125 Übungen durchgeführt, eine gemeinsame Großübung war wegen der Großbaustelle auf der B 275 nicht möglich. Deshalb, so der Stadtbrandinspektor, sind für dieses Jahr zwei gemeinsame Übungen aller sechs Einsatzabteilungen geplant. Insgesamt wurden 54 Lehrgänge erfolgreich absolviert und 109 Kameradinnen und Kameraden wurden im Umgang mit den Digitalfunkgeräten geschult; problematisch gestalte sich die Realisierung des Feuerwehr-Führerscheins, wo gemeinsam mit der Stadt eine Lösung zu suchen ist.

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Stadtbrandinspektor Friedhelm Schmidt (links) und sein Stellvertreter Markus Albus (rechts) mit den
Nachwuchskräften aus der eigenen Jugendfeuerwehr, die in die Einsatzabteilungen übernommen wurden.

Weitere Punkte des Berichts des Stadtbrandinspektors waren die Einführung von „Florix Online“, die Bestätigung der Wehrführung in Stammheim mit Alexander Will und Markus Heppner sowie die Anschaffung und Montage der ersten Funkgeräte der neuen Generation. Breiten Raum nahm auch die Thematik der Feuerwehrgerätehäuser ein. In Leidhecken sei eine Halle erworben worden, in Nieder-Mockstadt konnte der Hallenanbau eingeweiht werden und auch die Wehrleute aus Ober- und Nieder-Florstadt stünden in den Startlöchern, um auf dem Gelände des Kraftwagenbetriebs ihren neuen gemeinsamen Stützpunkt zu beziehen.
Hierzu führte Bürgermeister Herbert Unger aus, der sein Grußwort wie immer zum Dank für die stete Einsatzbereitschaft der Wehrleute nutzte, dass man derzeit die Genehmigung der Kommunalaufsicht zur Auflösung des Zweckverbands abwarte. Danach würden die Städte Friedberg und Bad Nauheim ausgezahlt, womit die Stadt Florstadt alleinige Eigentümerin des Bushallenareals werde. Parallel dazu hätten die Umbauplanungen begonnen, sagte Unger, der mit Blick auf die Investitionen feststellte: „Die Feuerwehren kosten Geld und machen Arbeit, aber sie sind für unser Gemeinwohl immens wichtig – und deshalb kümmert sich die Verwaltung auch um alles“. Sein besonderer Dank galt zudem der Wehr aus Staden, die mit einer beispielhaften Spendensammlung die Anschaffung eines Neuwagens als Mannschaftstransportfahrzeug ermöglicht hatte.

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Stadtbrandinspektor Friedhelm Schmidt (links) und Kreisbrandmeister Lars Henrich zeichneten Sascha Bayer,
Michael Eckhardt und Andreas Borst mit dem Silbernen Brandschutzehrenabzeichen aus (von rechts).

Stadtjugendwart Sascha Riemer sprach von einem absoluten Höchststand im Nachwuchsbereich: 17 Mädchen und 70 Jungen seien derzeit in den Jugendfeuerwehren aller Stadtteile aktiv, was einen Anstieg um 18 Aktive bedeute. Außerdem verfüge die Stadt über drei Bambinigruppen, die weitere 56 Kinder an die Arbeit der Feuerwehren heranführe. Er erinnerte an drei Großübungen aller Nachwuchskräfte, die Stadtmeisterschaften mit dem Gesamtsieger Stammheim, der zudem beim City-Cup des Wetteraukreises Vierter wurde, und den Jugendherbergsbesuch in Limburg. Musikzugführer Paul-Heinz Eckhardt zählte 20 Aktive, darunter sieben Frauen, im Musikzug Stammheim, der 2012 16 Auftritte und 44 Übungsabende abhielt. Höhepunkte waren das eigene Schlachtfest, der Fassbieranstich beim Weihnachtsmarkt und das Abschlusskonzert am zweiten Advent in der Stammheimer Kirche.

Für die Brandschutzerzieher berichtete Thorsten Pfeffer von rund 100 Stunden für Organisation und Durchführung und der Unterrichtung von 54 Kita-Kindern in den vier städtischen Einrichtungen. Der stellvertretender Katastrophenzugführer Sascha Riemer informierte über die Übungsaktivitäten mit den Zügen aus Ortenberg, Echzell und Nidda inklusive Digitalfunk-Test, ehe mit Torsten Trupp der stellvertretende Stadtverordnetenvorsteher seinen Dank für die geleistete Arbeit und ein Lob für die geleistete Jugendarbeit aussprach. Kreisbrandmeister Lars Henrich übermittelte die Grüße der Kreisspitze und sprach von einem vielseitigen Ehrenamt, denn die Aufgaben und Belastungen der Wehrleute stiegen ständig an. Er beglückwünschte alle Geehrten und wünschte dem Nachwuchs alles Gute in ihren neuen Einsatzabteilungen.

Text und Bilder: Stephan Lutz