11.03.2013 – Zahl der Einsatzkräfte hat sich stabilisiert – Ehrungen und Beförderungen

Ortenberg (mb). Kompetent, dynamisch und modern – so präsentierten sich die Feuerwehren der Stadt Ortenberg während ihrer Jahreshauptversammlung im Bürgerhaus der Kernstadt. Und zwar nicht nur auf den Faltblättern, Plakaten und Aufstellern, mit denen an diesem Abend die neue Image-Kampagne „Du. Mit uns. Für alle.“ vorgestellt wurde, sondern auch im Sitzungsverlauf.

Mit einer erfreulichen Nachricht eröffnete Stadtbrandinspektor Lars Henrich seinen Jahresbericht: Die Zahl der Aktiven hat sich wieder stabilisiert. 189 Männer und Frauen versahen 2012 in den zehn Einsatzabteilungen Dienst – das sind zwar immer noch acht weniger als zwei Jahre zuvor und 32 weniger als 2008, aber immerhin wieder neun mehr als im Vorjahr. Dennoch haben einzelne Wehren bis zu zehn Prozent ihrer Aktiven verloren. In Effolderbach, das dem gemeinsamen Feuerwehrhaus Selters angeschlossen ist, sind nur noch drei Feuerwehrleute aktiv. Es bestehe also dringender Handlungsbedarf, so Henrich, um neue Mitglieder zu gewinnen. Dazu solle insbesondere die neue Imagekampagne beitragen.

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Mit dem Silbernen Brandschutzehrenzeichen wurden Brandmeister Jens Kraft (Bleichenbach) und Oberlöschmeister Martin Hansche (Gelnhaar) ausgezeichnet, die beide seit 25 Jahren in der Feuerwehr aktiv sind.

Auch die Zahl der Einsätze hat sich reduziert, und zwar von 163 auf 116. 2010 mussten die Feuerwehrleute noch 195 Mal ausrücken. Insbesondere die Zahl der Brandeinsätze ist zurückgegangen, und zwar von 54 auf 35. Auch zu Hilfeleistungen mussten die Feuerwehrleute erheblich seltener ausrücken: statt 75 nur noch 29 Mal. Gestiegen ist lediglich die Zahl der Brandsicherheitsdienste (von 33 auf 44). Im Stadtgebiet fanden 166 Ausbildungs- und Übungsveranstaltungen statt, darüber hinaus besuchten 86 Feuerwehrleute Schulungen auf Kreis- und Landesebene. Hinzu kamen interne Dienstveranstaltungen und Sitzungen, sodass insgesamt 21 639 Stunden abgeleistet wurden. Eine Überprüfung der feuerwehrtechnischen Ausstattung und Gebäude im Oktober habe ergeben, dass man noch in diesem Jahr über eine Renovierung oder Sanierung des Feuerwehrhauses Usenborn sprechen müsse. Zu den aktuellen Problemen gehört laut Henrich auch die Tagesalarmbereitschaft in den Stadtteilen. Aber auch die Belastung durch „feuerwehrfremde Tätigkeiten“, etwa zeitraubende Wartungsdienste und immer mehr Verwaltungsarbeit, machten den Feuerwehren zu schaffen.

Zum Schluss seiner Rede dankte Henrich seinem Stellvertreter Hermann Schauermann, allen Wehrführern und Einsatzkräften, den Verantwortlichen der Stadt Ortenberg sowie Kreisbrandinspektor Otfried Hartmann für die gute und konstruktive Zusammenarbeit.

Auch im Bericht von Stadtjugendfeuerwehrwart Lars Wagner nahm der Punkt „Mitgliedergewinnung“ eine wichtige Rolle ein, da die Zahl der Aktiven 2012 von 85 auf 78 Jungen und Mädchen geschrumpft ist. Ein Trend, der seit 2006 anhalte. Erfreulich dagegen sei die Entwicklung in den Kinderfeuerwehren, aus denen sich die Jugendfeuerwehren rekrutierten. So sei die Jugendfeuerwehr Usenborn im vergangenen Jahr von vier auf 13 Aktive angewachsen. Positiv sei auch der große Mädchen-Anteil in den Jugendfeuerwehren. Zu den Aktivitäten der Jugendfeuerwehren zählten unter anderem der Grundschultag an der Maria-Sibylla-Merian-Schule, die Stadtmeisterschaft, das Zeltlager mit Geländespiel und die Teilnahme an Wettbewerben und Prüfungen wie der Jugendflamme.

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Matthias Rabenau (Wippenbach) wurde zum Brandmeister, Martin Hansche (Gelnhaar) zum Hauptlöschmeister und Heinz Jüngling (Wippenbach) zum Oberlöschmeister befördert.

Während der Jahreshauptversammlung wurden folgende ehemalige Jugendfeuerwehrleute in die Einsatzabteilungen übernommen: Jasmin Schäfer und Stina Sittner (Bleichenbach), Grzegorz Wojtowicz, Lisa Schäb und Chantal Vogel (Gelnhaar), Henning Schäfer (Lißberg), Michelle Schmied (Selters) und Dominik Kirschner (Ortenberg).

Mit dem Silbernen Brandschutzehrenzeichen wurden Brandmeister Jens Kraft (Bleichenbach) und Oberlöschmeister Martin Hansche (Gelnhaar) ausgezeichnet, die beide seit 25 Jahren in der Feuerwehr aktiv sind. Befördert wurden Matthias Rabenau (Wippenbach) zum Brandmeister, Martin Hansche (Gelnhaar) zum Hauptlöschmeister und Heinz Jüngling (Wippenbach) zum Oberlöschmeister.

Anerkennungsprämien des Landes Hessen für langjährigen Dienst in den Einsatzabteilungen erhielten Hermann Schauermann (Lißberg), Sebastian Blum (Usenborn), Nicolai Lotz (Bergheim), Timo Petznik (Bergheim) und Marcel Henrich (Gelnhaar) für zehn Jahre, Timo Raithel (Usenborn) und Patricia Hilß (Gelnhaar) für 20 Jahre, Michael Jüngling (Wippenbach) für 30 Jahre und Alfred Pfeiffer (Bleichenbach) für 40 Jahre.

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Während der gemeinsamen Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehren der Stadt Ortenberg wurden Anerkennungsprämien des Landes Hessen für langjährigen Dienst in den Einsatzabteilungen vergeben.

Zu Kindergruppenbetreuern wurden Anja Schäfer, Kevin Leinberger und Ralf Hensel (alle Bleichenbach), Axel Bechtold (Usenborn), Astrid Doß (Selters), Gabi Weidig (Ortenberg), Myriam Emrich (Wippenbach) und Michelle Schmied (Effolderbach) ernannt.

Bürgermeisterin Ulrike Pfeiffer-Pantring unterstrich in ihrem Grußwort die gesellschaftliche Bedeutung der ehrenamtlichen Tätigkeit in der Freiwilligen Feuerwehr und bedauerte, dass dieser wichtige und unverzichtbare Dienst meist nur mit einem „Dankeschön“ honoriert werden könne. Auch die Stadt sei aufgrund ihrer defizitären Haushaltslage nicht in der Lage, die Feuerwehren in ihrer Tätigkeit so zu unterstützen, wie es wünschenswert sei.

So blieb es bei dem, was auch Klaus Dietz in seiner Ansprache betonte: der großen Wertschätzung für die Arbeit der Feuerwehr. „Was Sie tun, ist aller Achtung wert!“

Quelle: Kreis-Anzeiger online 11.03.2013