21.10.2013 - Reichelsheim - Dichter Rauch dringt aus dem Keller. Ein Rauchmelder piept. Die Kids der Jugendfeuerwehr sind aufgeregt. "Da sieht aber echt aus", meint einer von Ihnen, während der Angriffstrupp versucht, sich einen Weg über die Kellertreppe in den Keller zu bahnen.

Schnell werden Schlauchleitungen verlegt und ein Hochleistungslüfter aufgebaut, der den Rauch aus dem Keller blasen soll. Jugendfeuerwehrwart Benjamin Freiter, und seine Betreuer Viviane Rodriguez, Ingo Fechtner und Sascha Gabriel geben den jungen Feuerwehrleuten Hilfestellungen bei diesem fiktiven Einsatz. Es ist eine von sechs Übungen an diesem Tag, die Wehrführer Alexander Hitz und sein Stellvertreter Lars Weisel vorbereitet hatten.

24 Stunden lang hatten die Reichelsheimer Jugendfeuerwehrleute einen Tag wie bei der "Berufsfeuerwehr" nachempfunden. Alle zwei Jahre wird ein solcher Aktionstag von den Jugendfeuerwehrwarten und der Wehrführung mit viel Aufwand vorbereitet. Für den festen Tagesablauf stand ein Dienstplan bereit, der neben einem Grillabend, Spiel und Spaß auch theoretische und praktische Ausbildung vorsah. Auch banale Dinge wie gemeinsame Mahlzeiten, Körperpflege und Schlafzeiten waren geregelt.

Unterbrochen wurde dieser Tagesablauf durch die fiktiven Einsätze: Völlig überraschend piepten die Funkmeldeempfänger und eine Durchsage informierte über den Grund des Alarmes. So musste die Jugendfeuerwehr beispielsweise der Polizei in den Abendstunden bei einer Personensuche entlang der Horloff helfen. Eine Ölspur infolge eines geplatzten PKW-Motors war zu beseitigen und zu einem Fehlalarm aufgrund eines Defektes einer Brandmeldeanlage musste ausgerückt werden.

Etwas kniffliger war ein Unfall in der Maschinenhalle eines landwirtschaftlichen Betriebes. Hier war ein Landwirt unter einem großen Traktorreifen eingeklemmt worden und musste mit Hilfe von Hebekissen befreit werden. Ein letzter Einsatz im Dauerregen führte gegen Abend in die Schweizergasse. Dort wurde die Jugendfeuerwehr beim Brand einer Scheune zu Hilfe gerufen.

Zum Abschluss des Tages fiel das Resümee positiv aus. Auch dieser Berufsfeuerwehrtag hat den Kids wieder Spaß gemacht - trotz des Dauerregens an diesem Tag. Hier haben sich die neuen Jugendfeuerwehrparkas bewährt, die zur Hälfte aus Mitteln des Feuerwehrvereins bezuschusst wurden. Auch der erstmals von den Betreuern und der Wehrführung eingesetzte Digitalfunk funktionierte bei den Übungen problemlos.
Für die Betreuer und Gerätewarte zog die Veranstaltung noch viel Arbeit nach sich, denn dutzende Schläuche mussten nach dem Einsatz im Dauerregen getrocknet und wieder aufgerollt werden.

 

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Fiktiver Einsatz: Dichter Rauch dringt aus einem Keller. Gruppenführerin Viviane Rodriguez
erteilt einem Trupp seinen Einsatzbefehl. Im Hintergrund wird gerade ein Hochleistungslüfter
in Stellung gebracht.

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Lagebesprechung: Eine eingeklemmte Person wurde mit Hebekissen aus einem Stapel um-
gekippter Traktorreifen befreit. Jugendfeuerwehrwart Benjamin Freiter (links verdeckt) bespricht
den Einsatz mit der Jugendfeuerwehr.

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Wasser marsch aus allen Rohren: Einsatz der Jugendfeuerwehr bei einem fikitiven Scheuenbrand.

 

Text und Bilder: Alexander Hitz (WF FF Reichelsheim)