01.11.2013 – Es war einer der größten Verkehrsunfälle in Hessen: die Massenkarambolage mit über 100 Unfallfahrzeugen im März auf der A45 in der Wetterau. Am Freitag erhielten die Helfer für ihren Mega-Einsatz den Hessischen Feuerwehrpreis.

Am 12. März dieses Jahres schlug der Winter in Hessen noch einmal mit voller Kraft zurück. In der Nacht hatte es angefangen zu schneien, der Verkehr am Frankfurter Flughafen und auf den Straßen kam seit dem Morgen zum Erliegen. Auf der A45 zwischen dem Gambacher Kreuz und Florstadt in der Wetterau krachte es dann gewaltig: In dichtem Schneetreiben fuhren mehr als 100 Fahrzeuge ineinander, darunter rund 20 Sattelschlepper.

"Das war eine echte Herausforderung", erinnert sich der Wetterauer Kreisbrandinspektor Otfried Hartmann. Hartmann koordinierte rund 250 Feuerwehrmänner an jenem Tag im März. Fast 40 der rund 200 Unfallbeteiligten wurden bei der Massenkarambolage verletzt, manche irrten über die verschneite Autobahn, viele mussten stundenlang bei der Kälte in ihren Autos ausharren. Und es lag an den Helfern der Freiwilligen Feuerwehren der umliegenden Orte Altenstadt, Butzbach und Wölfersheim, sie alle zu versorgen. Der Einsatz dauerte einen ganzen Tag.

Dafür wurden die Freiwilligen aus der Wetterau am Freitag mit dem Hessischen Feuerwehrpreis als "Helfer des Jahres" ausgezeichnet - auch zur Freude des Kreisbrandinspektors. "Von der Bevölkerung kommt sonst eher wenig an Anerkennung zurück", sagte Hartmann der hr-hessenschau. Allerdings sei er schon zuvor stolz gewesen: auf die Helfer, die allesamt sehr motiviert einen guten Job gemacht hätten.

Hartmann hat zwar noch das eine oder andere schreckliche Bild von Verletzten im Kopf, doch er blickt auch erleichtert auf den 12. März zurück: "Am schlimmsten wäre gewesen, wenn wir einen Verunglückten übersehen hätten. Die Autos und Lastwagen haben sich ja gestapelt, daher gab es da schon ein Risiko. Das hätte ich mir nie verziehen. Daher habe ich die ganze Unfallstelle fünfmal mit Wärmebildkameras absuchen lassen." Es wurde dann niemand übersehen. Und alle Verletzten überlebten die schwerste Massenkarambolage in Hessen seit vielen Jahren.
 
Insgesamt 10.000 Euro Preisgeld
Außer den Freiwilligen aus der Wetterau wurden weitere Verbände mit dem Feuerwehrpreis ausgezeichnet: die Jugendfeuerwehr Odenwaldkreis für ihre Nachwuchsarbeit, die Freiwillige Feuerwehr Frankfurt-Niederursel für ihre Mitgliederbindung in der Einsatzleitung, das Gefahrenzentrum des Landkreises Fulda für eine Übergangsgruppe und die Freiwillige Feuerwehr Knüllwald für ihre Neupositionierung.

Der von der Sparda-Bank Hessen ausgelobte Preis ist mit insgesamt 10.000 Euro dotiert.

 

Quelle: hr-online am 01.11.2013

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Einsatzbericht der FF Wölfersheim