12.03.2014 - Jahreshauptversammlung der Reichelsheimer Feuerwehren - Stadtbrandinspektor Michael Paulencu zum Oberbrandmeister befördert - Leistungsübung in Dorn-Assenheim

Reichelsheim - Große Geste: Herwig Marloff leitet seine 1000 Euro-Feuerwehrprämie an die Jugendfeuerwehren der Stadt Reichelsheim weiter. Der langjähriger Reichelsheimer Feuerwehrvereinschef und Multi-Funktionär der Landwirtschaft erhielt während der Jahreshauptversammlung der Reichelsheimer Feuerwehren am Sonntag in Weckesheim für 40 Jahre aktiven Dienst eine 1000-Euro-Prämie. "Früher hätte ich dieses Geld auch nicht bekommen, daher gebe ich es gern an den Nachwuchs weiter", sagte Marloff. Er dankte der Landesregierung, dass sie das langjährige Engagement anerkennt. "Ich möchte mit der Spende einen Beitrag dazu leisten, dass es bei den Feuerwehren weiter geht, dass der Nachwuchs Spaß an den Aufgaben der Feuerwehr findet." Zuvor gab Stadtjugendwartin Silke Gerhardt bekannt, dass im vergangenen Jahr 16 Mal als Grund fürs Verlassen der Jugendwehren mangelnde Lust angegeben wurde, das sei bedauerlich. "Ich bin froh, dass wir im Stadtgebiet noch sechs aktive Jugendwehren mit mehr als sechs Jugendlichen haben, allerdings berichten fünf von Nachwuchssorgen", sagte sie. Lediglich die Reichelsheimer Jugendfeuerwehr komme mit 19 Aktiven derzeit ohne diese Probleme aus. 58 junge Feuerwehrleute gibt es in den sechs Wehren, im vergangenen Jahr waren es noch 66. Elf Neuaufnahmen standen 19 Austritte gegenüber.

Konstant sei die Stärke der Einsatzabteilungen: 188 Männer und Frauen engagieren sich in ihrer Freizeit bei den Feuerwehren, bilanzierte Stadtbrandinspektor Michael Paulencu. 61 Feuerwehrsenioren sind in den Alters- und Ehrenabteilungen aktiv. 21 Kinder unter zehn Jahren werden in den beiden Kindergruppen der Feuerwehren Heuchelheim und Weckesheim spielerisch an die Feuerwehr herangeführt. Paulencu lobte den Einsatz der Brandschutzerzieherinnen, die in der Grundschule und in den Kindergärten über die Aufgaben der Feuerwehren informieren. "Wer gut mit Kindern umgehen kann, ist im Team der Brandschutzerzieher immer willkommen", warb Vize-Stadtbrandinspektor Bernd Philippi. Paulencu hob den guten Ausbildungsstand seiner Truppe hervor: 78 Prozent der Feuerwehrleute verfügen über einen Grundlehrgang, 60 Prozent sind ausgebildete Funker. Weniger gut sei, dass von den 90 Atemschutzgeräteträgern nur noch 43 tauglich sind. Erstmals bildete der Blofelder Wehrführer Stefan Schiavulli Feuerwehrleute aus, die den neuen Feuerwehrführerschein erhielten. 24 Reichelsheimer Feuerwehrleute gehören dem 17. Löschzug des Wetteraukreises im Katastrophenschutz an. "Der Personalstand ist als grenzwertig anzusehen", sagte Paulencu. Nötig seien nach den Vorgaben 50 Freiwillige. "Es muss weiter versucht werden Kameraden für den Einsatz im Katastrophenschutz zu begeistern."

Ausrücken mussten die Reichelsheimer Wehren im vergangenen Jahr 21 Mal: Sieben Brände galt es zu löschen. "Es waren glücklicherweise alles Kleinbrände." Zwölf Hilfeleistungen weißt die Jahresstatistik aus, dazu zwei Fehlalarme. Froh sei er darüber, dass der Gerätewagen Logistik im vergangenen Jahr angeschafft werden könnte, 39 700 Euro investierte die Stadt für das Fahrzeug. Erstmals werde in den nächsten Monaten ein Rettungsboot gekauft, das in Weckesheim stationiert werde, gab Paulencu bekannt. Die Umstellung auf den Digitalfunk werde in den nächsten Monaten abgeschlossen. Fünf der sechs Feuerwehrhäuser seien in einem guten Zustand. Für Heuchelheim werde an einer Lösung gearbeitet, allerdings könne in naher Zukunft nicht mit einem positiven Zuschussbescheid gerechnet werden.

Besonders dankte Paulencu den sechs Feuerwehrvereinen, die die Einsatzabteilungen mit 21 000 Euro unterstützten. Gemeinsam gedachten die rund 100 Feuerwehrleute an den im Januar plötzlich verstorbenen Ehrenstandbrandinspektor Heinz-Willi Lindt. "Er war für viele von uns Vorbild, Mentor und Freund, durch sein Wirken hat er Zeichen gesetzt, an die wir uns immer erinnern werden", sagte Philippi. Bürgermeister Bertin Bischofsberger lobte die freiwilligen Feuerwehrleute, die mit ihrem Einsatz Verantwortung übernehmen, die Demokratie lebe vom Ehrenamt. "Die Bevölkerung braucht die freiwilligen Feuerwehren", erklärte Stadtverordnetenvorsteher Holger Strebert.

Stadtbrandinspektor Michael Paulencu zum Oberbrandmeister befördert
Wissen aus Lehrgängen, langjähriges Engagement in der Feuerwehr und viele Jahre in leitender Funktion sind nötig, um zum Oberbrandmeister befördert zu werden, erklärte Kreisbrandmeister Marco Reis. Dies erfülle Stadtbrandinspektor Michael Paulencu, daher sei es an der Zeit ihn zum Oberbrandmeister zu ernennen.

Eine besondere Auszeichnung gab's auch für Dirk Kern: Er erhielt die Floriansmedaille der hessischen Jugendfeuerwehren, da er sich schon viele Jahre als Vize-Jugendwart und Betreuer der Beienheimer Jugendwehr engagiert. Für 25 Jahre aktiven Dienst in Feuerwehr erhielt der Weckesheimer Carsten Kopp das silberne Brandschutzerhenabzeichen. Seit vier Jahrzehnten ist Jürgen Bärsch Feuerwehrmann in Heuchelheim, dafür überreichte ihm Reiss das goldene Brandschutzehrenabzeichen.

Yanic Philippi, Stefan Petermann und Marcel Braum büffelten Feuerwehr-Theorie, absolvierten zusätzliche Übungen, um an der Feuerwehrleistungsübung teilzunehmen. Diese absolvierten sie erfolgreich, dafür erhielt Philippi das eiserne Leistungsabzeichen, für Petermann und Braum gab's das Bronzene.

Anerkennungsprämien für zehnjährigen aktiven Feuerwehrdienst (100 Euro) überreichte Bürgermeister Bertin Bischofsberger an: Marius Becker, Lars Kempf und Dirk Kern. Über 500 Euro für drei Jahrzehnte aktiven Einsatz freuten sich: Joachim Lind, Martin Schäfer und Frank Schulze. 1000 Euro für 40 Jahre ehrenamtliches Engagement in der Feuerwehr erhielten Herwig Marloff, Bernd Mayer und Gerd Ulrich.


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Anerkennungsprämien vom Land gab’s während der Jahreshauptversammlung der Feuerwehren der Stadt
Reichelsheim für Wehrleute, die seit Jahrzehnten in ihrer Freizeit in der Feuerwehr aktiv sind, von links:
Bernd Mayer, Vize-Stadtbrandinspektor Bernd Philippi, Dirk Kern, Marius Becker, Martin Schäfer, Lars Kempf,
Joachim Lind, Herwig Marloff, Bürgermeister Bertin Bischofsberger, Kreisbrandmeister Marco Reis, Frank Schulze
und Stadtbrandinspektor Michael Paulencu.

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Ehrungen und Auszeichnungen für besonderes Engagement in der Feuerwehr gab's für, von links:
Vize-Stadtbrandinspektor Bernd Philippi, Yanic Philippi, Dirk Kern, Carsten Kopp, Stefan Petermann, Marcel Braum,
Jürgen Bärsch, Stadtbrandinspektor Michael Paulencu, Kreisbrandmeister Marco Reis und Bürgermeister Bertin Bischofsberger.

Leistungsübung ist in diesem Jahr in Dorn-Assenheim
Reichelsheim (ida). Wer sind die besten Feuerwehrleute im Kreis? Das ermitteln engagierte Wehrleute beim diesjährigen Leistungswettkampf, der erstmals in Dorn-Assenheim organisiert wird. Vize-Stadtbrandinspektor Bernd Philippi informierte während der Jahreshauptversammlung der Reichelsheimer Feuerwehren über das Großereignis. "Wir organisieren das als Reichelsheimer Feuerwehren gemeinsam", erklärte er. Am Samstag, den 17. Mai, ist es soweit. In der Sport- und Festhalle Dorn-Assenheim schreiben die Kameraden die theoretische Prüfung, auf dem benachbarten Sportplatz wird der Wettkampfparcours aufgebaut. Das Feuerwehrhaus werde zum Wertungsbüro, in der Sport- und Festhalle können sich die Feuerwehrleute stärken. Rund 100 freiwillige Helfer werden benötigt, erklärte Philippi. "Am Abend, wenn alles geschafft ist, wird es ein Helferfest im Feuerwehrgerätehaus geben", versprach der Vize-Stadtbrandinspektor.

Text und Bilder: Ines Dauernheim (freie Journalistin)