11.02.2016  Reichelsheim-Beienheim - Wehr fühlt sich bei Flüchtlingsunterbringung übergangen - Bischofsberger: Stimmungsmache


Bei der Beienheimer Feuerwehr gärt es. Dass Bürgermeister Bertin Bischofsberger Wehrführer und Vorsitzende der Stadtteilwehren zur Erstellung eines Notfallsplans in Sachen Flüchtlingsunterbringung eingeladen hat, um sie dann vor vollendete Tatsachen zu stellen, schmeckt den Kameraden nicht. Schon gar nicht, dass ihr Feuerwehrhaus auf der bereits erstellten Prioritätenliste auf dem zweiten Platz rangiert. Das heißt, dass der Schulungsraum zur Notunterkunft wird, wenn für bis zu 25 Personen kein Wohnraum zur Verfügung steht. So teilt es die Feuerwehr in einer Pressemitteilung mit.

Feuerwehrvorstand und Ausschuss hätten Bischofsberger ihre Enttäuschung darüber, dass über ihre Köpfe hinweg entschieden worden sei, mitgeteilt. Durchaus wollten sie helfen, doch die Kommunikation der Stadt lasse zu wünschen übrig. Dies habe Stadtbrandinspektor Michael Paulencu bekräftigt. Bischofsberger, der vor Ort war, habe indes der Feuerwehr eine »negative Einstellung und Stimmungsmache« vorgeworfen.

Wie aus dem Bericht von Wehrführer Sascha Lemp hervorging, gehören der Einsatzabteilung 20 Männer und fünf Frauen an. Zu sechs Einsätzen sei sie 2015 gerufen worden - fünfmal zu Hilfeleistungen, einmal habe es sich um einen Fehlalarm gehandelt. 22 Übungen habe man abgehalten, vier Brandsicherheitsdienste geleistet. Insgesamt seien 120 Stunden ehrenamtliche Arbeit geleistet worden. Erworben habe man ein »Power Moon« inklusive Halterung, eine Funkrufnamenbeklebung, Werkzeug sowie ein Vulkanisiergerät.

Ferner berichtete der Wehrführer von Gesprächen über eine mögliche Zusammenlegungen der Stadtteilwehren, die zwischen Feuerwehrvorsitzenden, Wehrführern und dem Bürgermeister stattfanden. Hintergrund sei hierbei die Begehung aller Feuerwehrhäuser der Stadt gewesen, die Sanierungsmaßnahmen im sechsstelligen Bereich offengelegt habe. Vor- und Nachteile eines gemeinsamen Feuerwehrhauses seien erörtert worden. Die Beienheimer Wehr lehne die Fusion der sechs Feuerwehren ab, da es »bessere Varianten« gebe.

Paulencu dankte Cornelia Philippi für ihren Einsatz beim Aufbau der Brandschutzerziehung. Aus persönlichen Gründen hört sie auf. Laut Jugendfeuerwehrwartin Jessica Schmidt zählt die Jugendwehr Beienheim, die dieses Jahr 35 Jahre alt wird, aktuell fünf Mädchen und neun Jungen.

Den vielen Vereinsaktivitäten ist es zu verdanken, dass die Einsatzabteilung ihre Ausstattung mit rund 2900 Euro erweitern konnte.

Wehrführer Sascha Lemp beförderte Yanic Philippi zum Oberfeuerwehrmann und René Seigertschmied zum Hauptfeuerwehrmann. Gemeinsam mit Stadtbrandinspektor Michael Paulencu wurde Michael Wagner zum Oberlöschmeister befördert.

Für 25-jährige aktive Mitgliedschaft ehrte der stellvertretende Vorsitzende René Seigertschmied Vorsitzende Martina Hass und Michaela Lemp.

Quelle: Wetterauer Zeitung vom 11.02.2016