07.03.2016 - Glashütten (su). „Das Amt des Gemeindebrandinspektors ist keine One-Man-Show, sondern Teamarbeit“ erklärte der bei der Jahreshauptversammlung im Bürgerhaus Glashütten im Amt bestätige Peter Kolb sein Verständnis dieser Aufgabe.

Als Stellvertreter wird ihm auch wie in den vergangenen Jahren Christian Baingo zur Seite stehen. Als Peter Kolb vor fünf Jahren begann, die zerstrittenen Feuerwehren der Ortsteile wieder zu einen und zurück auf einen gemeinsamen Weg zu führen, habe er die Ansprüche an einen Gemeindebrandinspektor zum Teil unterschätzt, erzählte er aus seinem Erfahrungsschatz. Mittlerweile weiß er, dass diese Arbeit von einem hohen Verwaltungsaufwand geprägt ist. Die brillante Zusammenarbeit mit Marita Sinner erleichtere diesen Punkt jedoch erheblich. Zum Dank überreichte er der Sachbearbeiterin für das Feuerwehrwesen einen Blumenstrauß.

Darüber hinaus sehe er sich als Lobbyist für die Feuerwehr, denn bedauerlicherweise würde deren Arbeit zum Teil nicht ernst genug genommen, die Einsatzgeräte als „Spielzeuge“ und das Engagement als Hobby bezeichnet. Doch genau diese engagierten Bürger sind 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr bereit, anderen in Notlagen zu helfen. 44 Einsätze, davon acht Brände und 21 Hilfeleistungen, zeigen deutlich, dass der Feuerwehr eine Kernaufgabe in der Gemeinde zufällt, die mit Spielereien nichts zu tun hat. Aktiv wirken 68 Feuerwehrleute in Hirzenhain, Glashütten und Merkenfritz, der Frauenanteil ist mit sechs weiblichen Einsatzkräften gering. Obwohl sich die Personalstärke zum Vorjahr nur um ein Mitglied verringerte, zeigt sich die allgemeine Tendenz zum Personalrückgang. Hier bat Peter Kolb offen um Unterstützung der politisch Verantwortlichen, um hier gegenzuwirken. Durch intensive Jugendarbeit in den Ortsteilen tragen die Wehren ihren Anteil zur Nachwuchsförderung bei. In der Jugendfeuerwehr treffen sich wöchentlich 20 Jugendliche zum Unterricht in feuerwehrtechnischer Theorie und Praxis. Zu den Feuerdrachen, der Kinderfeuerwehr, gehören neun Kinder. Aus dieser Gruppe wechselten im vergangenen Jahr einige Teilnehmer zur Jugendfeuerwehr. „Eine Quote, die Mut macht“, sagte Peter Kolb.

Geehrt wurden jedoch nicht die Neulinge in der Feuerwehrarbeit, sondern die „alten Hasen“. Kreisbrandinspektor Otfried Hartmann überreichte Dieter Krapp und Klaus Dieter Arnold Urkunden für 40 Jahre Feuerwehrzugehörigkeit und Ralf Weber für 30 Jahre Engagement. Marcus Stöhr dankte er für 20 Jahren Aktivität sowie Tobias Hensel und Thomas Göbel für ein Jahrzehnt.

Befördert zum Feuerwehrmann-Anwärter wurden Felix Bauer, Simon Schmidt, Philipp Schneider, Christoph Sinner, Marcel Kleinert und Matthias Ecke, zur Feuerwehrfrau-Anwärterin Tanja Dinges. Als Hauptfeuerwehrmann dürfen sich nun Dennis Enders und Marc Kraus bezeichnen. Zum Feuerwehrmann erhoben wurden Tim Pfeffer und Jan-Philipp Wächter. Marcel Faust ist nun Oberfeuerwehrmann und Florian Maul sowie Thomas Göbel Löschmeister. Insgesamt zeigten die Aktiven eine hohe Bereitschaft, sich weiterzubilden und einzubringen. Eine Haltung, die der Gemeindebrandinspektor vorlebt, der selbst im Urlaub nicht vom Thema Feuerwehr lassen kann und vom Strand aus um den Einkauf eines Einsatzfahrzeuges verhandelt. Seine Arbeit der vergangenen Wahlperiode würdigten sämtliche Redner in ihren Grußworten. Ebenso einig waren sich Bürgermeister Freddy Kammer, Kreisbrandinspektor Otfried Hartmann, Andreas Haas (Feuerwehr Gedern) und Christoph Zinn-Merz von der Johanniter Unfallhilfe in ihrer Freude über die erneute Wahl Kolbs und dessen Stellvertreter. Kolb, den sie aufgrund seiner ruhigen, moderaten Art die Feuerwehren Hirzenhains zu führen, schätzen, äußerte sich zu dieser Anerkennung bescheiden: „Meine Explosionsgrenze liegt eben sehr weit oben. Außerdem diene ich, wie alle Feuerwehrleute, einer Sache, ganz frei von persönlichen Animositäten und politischer Meinung.“

 

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Text und Bild: Susanne Heydecke (Kreis-Anzeiger)