29.09.2009 - Echzell (dab). Als »Emma« am 1. März 2008 zuschlug, stand das Verwaltungsgebäude A des Wetteraukreises fast oben ohne da. Rund 90 Prozent der Dachhaut hatte der Orkan aufgerissen. Die Zentrale Leitstelle, die direkt unter dem Dach untergebracht ist, war besonders betroffen: Eine Funkantenne wurde zerstört und der über 16 Meter hohe Antennenmast angeknickt. Ein Loch in der Decke des Technikraums musste provisorisch abgedichtet werden, damit der Regen keinen Schaden an der Technik anrichten konnte. Vorsorglich wurde der Einsatzleitwagen (ELW) 2 aus Echzell nach Friedberg beordert, um den reibungslosen Leitstellenbetrieb sicherzustellen - das soll in Zukunft genau andersherum vonstatten gehen.

Laut dem gestern abgeschlossenen Vertrag zwischen dem Wetteraukreis und der Gemeinde Echzell wäre der Dienstort in einem ähnlichen Notfall nicht mehr Friedberg, sondern Echzell. Denn der ELW 2 wurde aufgerüstet, um die wichtigsten Funktionen der Zentralen Leitstelle übernehmen zu können. »Redundanz« heißt der Fachbegriff, der das zusätzliche Vorhandensein eines funktional gleichen Systems meint, meist räumlich getrennt, um bei einem Ausfall einspringen zu können.

Rund 100.000 Euro hat der Wetteraukreis in dieses Sicherheitsnetz investiert, sagte Kreiskämmerer Ottmar Lich. Neben Hard- und Software für das Fahrzeug wurde auch das Gerätehaus mit zusätzlichen Besprechungsräumen, Antennen, einer Telefonanlage und einem Verteiler für Notrufe ausgestattet. Im Gerätehaus würden dann die Notrufe auflaufen und die Einsätze über den ELW 2 disponiert.

Bürgermeister Dieter Müller freute sich über die Aufwertung des ELW 2. Dass am Standort Echzell dadurch auch die Technik immer auf dem neuesten Stand sei, sei für die Nachwuchsarbeit enorm wichtig. »Wir haben die Chance erkannt, als vor zwölf Jahren ein Standort für den ELW 2 gesucht wurde«, sagte Gemeindebrandinspektor Jan Rudel.

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Die Aufgaben der Zentralen Leitstelle können jetzt auch im ELW 2 übernommen werden, der in Echzell stationiert ist.
Bei der Vertragsunterzeichnung (v. l.): Katastrophenschutzdezernent Ottmar Lich, Landrat Joachim Arnold, Gemeindebrandinspektor Jan Rudel, Bürgermeister Dieter Müller und Erster Beigeordneter Werner Müller. (Foto: dab)

Quelle: www.wetterauer-zeitung.de vom 29.09.2009