09.11.2009 – Wetteraukreis – Kreisbeigeordneter Ottmar Lich, Kreiskämmerer und Gesundheitsdezernent des Wetteraukreises begeht am 9. November sein Bergfest. Das heißt, die Hälfte der Wahlzeit ist erreicht. Dieses "Jubiläum" nutzen wir, um ein Gespräch mit dem Kämmerer zu führen.

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Ottmar Lich ist seit drei Jahren hauptamtlicher Kreis-beigeordneter des Wetteraukreises. Hier bei der Katastrophenschutz-Übung am 7. November 2009.

Frage: Herr Lich, Sie haben als Kreisbeigeordneter, der für die Finanzen des Wetteraukreises verantwortlich ist, eine besonders schwere Aufgabe. Macht Ihnen die Arbeit Spaß?  
Antwort: Ja.  

Frage: Der kommunale Finanzausgleich soll in den beiden kommenden Jahren deutlich abgeschmolzen werden. Das bedeutet Einnahmeverluste für den Wetteraukreis von 28,5 Mio. Euro im kommenden Jahr und fast 40 Mio. Euro im Jahr 2011. Sind solche Einnahmeausfälle überhaupt auszugleichen?  
Antwort: Nein. Leider gehen diese Ausfälle letztlich zu Lasten der Gemeinden beziehungsweise bedeuten einen hohen Schuldenanstieg.  

Frage: Die vergangenen drei Jahre waren geprägt von eisernem Sparen und Konsolidierungsbemühungen. Wie weit lässt sich diese Schraube noch weiter anziehen?  
Antwort: Wir werden gezwungen, noch stärker zu konsolidieren, Standards zu hinterfragen und freiwillige Aufgaben auf den Prüfstand zu stellen. Tabus darf es nicht geben, wenn wir erfolgreich konsolidieren wollen. Priorität bei der Aufgabenerfüllung hat jedoch immer die Wahrung der Grundrechte und die Unversehrtheit vom Leib und Leben.  

Frage: Als Gesundheitsdezernent sind Sie unter anderem auch für den Katastrophenschutz zuständig. Wie gehen Sie mit der aktuellen Situation Schweinegrippe um?  
Antwort: Ich warne davor, die Schweinegrippe auf die leichte Schulter zu nehmen, rate aber zu einem besonnenen Umgang mit der Krankheit unter Befolgung der Vorsichtsmaßnahmen. Außerdem rate ich zur Impfung. Bürgerinnen und Bürger, deren Hausärzte keine Impfung vornehmen, können sich wegen der Impfung an den Fachdienst Gesundheit, Telefon: 06031/83.0 wenden.  

Frage: Am vergangenen Samstag fand die größte Übung des Katastrophenschutzes seit zehn Jahren im Wetteraukreis statt. Sind Sie zufrieden mit dem Ergebnis?  
Antwort: Ja. Ich bin sehr zufrieden mit diesem Ergebnis. Es hat gezeigt, dass die Katastrophenschutzeinheiten sehr gut zusammenarbeiten und wir auch auf schwierige Situationen vorbereitet sind, auch wenn hier und da noch Optimierungsbedarf besteht. Besonders freut mich, dass die ehrenamtlichen Kräfte sehr motiviert und engagiert eingebunden waren. Ich danke allen Beteiligten und den Organisatoren für ihr Engagement.  

Frage: Was hat Ihnen in den vergangenen drei Jahren besonders viel Freude bereitet?  
Antwort: Die Bestätigung meiner Arbeit durch viele Bürger des Wetteraukreises. Weiter hat mit die konstruktive Zusammenarbeit mit vielen Politikerinnen und Politikern des Wetteraukreises gefreut.  

Frage: Worauf sind Sie besonders stolz?  
Antwort: Besonders stolz bin ich auf die Organisation des Kinder- Koch- und Bewegungsfestivals, das wir dieses Jahr zum zweiten Mal durchgeführt haben. Hier können wir schon frühzeitig die Grundlagen legen für eine gesunde Ernährung und eine gesunde Lebensführung. Die Resonanz war hervorragend, allen Beteiligten hat es Spaß gemacht und ich freue mich, dass wir diese Aktion weiterführen werden.  

Frage: Wir möchten gerne Ihre hellseherischen Fähigkeiten bemühen. Wo wird der Wetteraukreis im Jahr 2020 stehen?  
Antwort: Wir werden die Konsolidierungspolitik unter ungünstigen demografischen Randbedingungen weiter voranbringen, aber im Vergleich zu vielen anderen Kreisen im Hessenland geht es uns noch einigermaßen gut. Wie können möglicherweise die ersten zarten Früchte unserer Konsolidierungsbemühungen ernten.  

Quelle: Pressemitteilung Wetteraukreis vom 09.11.2009