30.10.2011 - Für die Jugendfeuerwehren sind 24-Stunden-Dienste das Größte

Die Jugendfeuerwehr Griedel hatte am letzten Wochenende wieder einen solchen Dienst verbracht. Nur diesmal waren es sogar 42 Stunden, ein Wunsch der scheidenden Mitglieder aus der Jugendfeuerwehr, die im nächsten Jahr in die Einsatzabteilung überwechseln werden. Aber man braucht sich im Butzbacher Stadtteil Griedel keine Gedanken um den Nachwuchs in der Jugendabteilung zu machen. Bereits nach dem BF-Tag haben acht Kinder aus der Kindergruppe in die Jugendfeuerwehr gewechselt.

Die Jugendlichen bekämpften simulierte Brände, nahmen ausgelaufene Gefahrstoffe auf oder bargen einen abgestürzten Gleitschirmflieger.

Am Freitagabend wurde das Gerätehaus gegen 18.00 Uhr bezogen. Neben den simulierten Einsätzen, die allesamt von Jugendwart Benjamin Heinelt und seinem Team erarbeitet und zusammengestellt wurden, standen auch Unterrichtseinheiten auf dem Plan – eben wie es in einem 24-Stunden-Dienst bei einer Berufsfeuerwehr zugeht.

Nachdem die Jugendlichen ihr „zweites Zuhause“ für die nächsten anderthalb Tage bezogen hatten, dauerte es auch gar nicht lange, da wurde gegen 19.35 Uhr den Brandschützern von Morgen eine starke Rauchentwicklung aus einem Anbau in der Wallgasse (13) gemeldet. Da auch eine Person als vermisst gemeldet wurde, stand neben der Brandbekämpfung die Rettung dieser Person, durch einen Trupp unter Atemschutz auf dem Plan. Zu einem weiteren Einsatz mussten sie gegen 23.00 Uhr ausrücken. Beim Eintreffen der „BF-Jugend“ sahen sich diese mit einem auslaufenden Gefahrstoff, der von einem Anhänger auslief, konfrontiert.

Am Samstagmorgen gegen 6 Uhr wurden den Griedeler „Berufsfeuerleuten“ ein Pkw-Brand auf dem Parkplatz des Möbelhof Orth gemeldet. Mit einer nicht alltäglichen Tierrettung wurde man gegen 7.30 Uhr konfrontiert. Hier musste ein Kleintier aus einem Abwasserrohr befreit werden. Gegen 10.00 Uhr meldeten Jogger, dass ein Gleitschirmflieger über dem Griedeler Markwald abgestürzt sei. Zunächst wurde das besagte Waldstück durchkämmt und nach einer kurzen Suche konnte der abgestürzte Gleitschirmflieger gefunden werden und unter Vornahme einer Steckleiter aus seiner misslichen Lage befreit werden.

Bevor es zur nachbarschaftlichen Löschhilfe nach Gambach ging, musste noch eine bewusstlose Person in einer Werkstattgrube geborgen und versorgt werden. Im Verlauf des Samstagabends musste man noch eine leblose Person aus der Wetter bergen, einen Scheunenbrand und ein Feuer nach einer Verpuffung in der Wallgasse bekämpfen.

Die Meldung über einen „unklaren Feuerschein“ ging gegen 1.23 Uhr am Sonntagmorgen ein. Die Einsatzstelle befand sich in der Nähe des Anglerheims, hier stand eine Gartenhütte im Vollbrand. Zu einer Hilfeleistung wurden die Griedeler Berufsfeuerwehrleute um 7.50 Uhr alarmiert, nachdem Passanten einen Ölfilm auf der Wetter gesichtet hatten. Hier galt es eine Ölsperre in das fließende Gewässer einzubauen und mit einem Schlauchboot die Wetter, nach der Herkunft des ausgelaufenen Öls abzusuchen. Als letzter Einsatz dieses 42 Stunden dauernden Dienstes wurde eine Tierrettung inszeniert. Unter der Vornahme einer Steckleiter konnte dem besorgten Besitzer das Tier aus luftiger Höhe wieder übergeben werden.

„Hat Spaß gemacht, wenn es auch stressig war“, waren sich alle beteiligten Jugendlichen am Ende einig. Müde und erschöpft, zufrieden und um das eine oder andere an Erfahrung reicher, endete am Sonntagvormittag gegen 11.00 Uhr die lange Schicht der Griedeler Berufsfeuerwehr.

 

Wasserentnahme offenes Gewässer - Die Saugleitung wird vorbereitet

Die Steckleiter wird vom Fahrzeug genommen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Text und Fotos: Eckart Zöller, Feuerwehr Butzbach