01.12.2012 - Ein Tag der offenen Tür am Singberg mit verheerenden Folgen

Erst im Jahr 2006 hatte es in der Wölfersheimer Gesamtschule gebrannt und nun wieder Feuerschein über dem erst kürzlich eingeweihten Neubau. Das zumindest mussten die Anwohner gedacht haben, als an einem Freitagabend gegen 18.30 Uhr die „Blaulichtlawine“ über den Singberg hereinbrach.

Doch zum Glück alles nur eine Übung der fünf Ortsteilfeuerwehren. Die Einsatzkräfte selbst wussten nichts von dieser Alarmübung und wurden, wie im Realfall auch, über ihren Funkmeldeempfänger oder die Sirene alarmiert. Nicht nur die Einsatzkräfte der fünf Wölfersheimer Ortsteile nahmen an der Übung teil, die Betreuung der verletzten Personen übernahm der DRK-Ortsverband Wölfersheim, unterstützt durch die Kameraden aus Florstadt und Weckesheim (SEG Ost). Ebenfalls war die Drehleiter aus Friedberg vor Ort.

Am Übungsobjekt angekommen, stellte sich den Feuerwehrleuten ein Szenario, das realistischer nicht hätte dargestellt werden können. So wurde angenommen, dass es im Physiksaal während eines Versuches zu einer Verpuffung gekommen war. Der so entstandene Zimmerbrand griff in seinem weiteren Verlauf schließlich auch auf die Dachkonstruktion über. Die zum Teil schwer verletzten Personen, andere mit schwerem Schock, galt es aus dem stark verrauchten Gebäude zu retten.

Für die realistische Darstellung der Übung waren die Kameraden aus Bad Vilbel zuständig. Mit Nebelmaschinen, Brennpaste, Rauchbomben und anderen beeindruckenden Pyroeffekten „heizten“ sie den Feuerwehrleuten vor Ort kräftig ein. Schon von Weitem waren die Flammen auf dem Dach des Schulgebäudes zu erkennen. Im dichten Rauch machten sich die ersten Trupps unter schwerem Atemschutz auf die Suche nach den Verletzten. Laute „Explosionen“ und um Hilfe schreiende Menschen ließen den Eindruck einer Übung rasch verblassen. Während die Trupps im Innenangriff primär auf der Suche nach Personen waren, musste ebenfalls der Brand eingedämmt und gelöscht werden.

In ihrem Schock flüchtete ein Mädchen auf das Dach des Schulgebäudes. Dort oben wurde ihr jedoch jeder mögliche Rettungsweg durch das Feuer und den Rauch versperrt. Die Drehleiterbesatzung musste das um Hilfe schreiende Mädchen retten und übergab sie anschließend dem Rettungsdienst. Dieser hatte sich in der Zwischenzeit auf dem großen Schulhof einen Versorgungsplatz für die geretteten Personen eingerichtet. Dort herrschte ebenfalls reger Betrieb und konzentriertes Arbeiten. Verbrennungen im Gesicht und an den Händen der „Patienten“ wurden mit Theaterschminke dargestellt. Auch das DRK hatte alle Hände voll zu tun, die mit Verletzungskarten gekennzeichneten „Patienten“ entsprechend zu versorgen.

Diese Alarmübungen finden jedes Jahr statt und immer wieder gab es die Anmerkung aus den Reihen der Feuerwehrleute selber, dass man sich das Szenario nur schlecht vorstellen kann. In diesem Jahr gab es dann schließlich Feuer, Rauch und Explosionen zur besseren Verdeutlichung der Lage. Dies hatte jedoch Fragen wie diese zur Folge: „Warum muss man den Anwohnern einen solchen Schreck einjagen?“ Es war nicht die Absicht der Feuerwehr die Anwohner in Angst und Schrecken zu versetzen. Dennoch sind solche Übungen für die Sicherstellung des Brandschutzes in Wölfersheim enorm wichtig. Nur gut ausgebildete Einsatzkräfte sind im Ernstfall in der Lage effektiv und schnell Hilfe zu leisten.

Ein Dank gilt an dieser Stelle allen Übungsteilnehmern, Verletzendarstellern, der Singbergschule, den Kameraden aus Bad Vilbel und Friedberg sowie dem DRK, auch für das Schminken der "Opfer".

 

Ein Video der Alarmübung steht im Internet unter http://www.youtube.com/watch?v=PXFQt2Cgzys zur Verfügung.

 

Bilder der Alarmübung

Übungsvorbereitung:Die "Verletzten" werden geschminkt
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Text und Fotos: Sabrina Reitz