24.04.2014 – Steinfurther Pfarrscheune war anspruchsvolles Übungsobjekt

Steinfurth – Die Freiwilligen Feuerwehren Steinfurth und Oppershofen haben eine gemeinsame Übung durchgeführt. Übungslage war ein Brand in der Steinfurther Pfarrscheune mit mehreren vermissten Personen. „Vier Personen wurden aus den teilweise stark verrauchten Räumen gerettet. Insgesamt waren drei Trupps unter Atemschutz im Einsatz“, berichtet der Steinfurther Wehrführer Benjamin Schwebel. Das Übungsobjekt stellte die Wehrleute vor einige Herausforderungen. Probleme bereiteten die Fahrzeugaufstellung an der stark frequentierten Steinfurther Hauptstraße und die Wasserversorgung. Auch die weitläufigen Räumen der Pfarrscheune, die sich über drei Stockwerke erstrecken, erschwerten die Orientierung. „Für uns war es wichtig, die Einbindung des neuen Einsatzleitwagens zu testen sowie die Handhabung der digitalen Funkgeräte unter Stress zu üben“ sagt der Wehrführer von Oppershofen, Alexander Bayer.

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Oppershofener Wehrleute gehen zum Einstz vor.
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Ein Steinfurther Atemschutztrupp rüstet sich aus.

Die Atemschutztrupps brachten mobilen Rauchverschlüssen an, mit denen eine Ausbreitung von Brandrauch im Gebäude verhindert werden soll. Mit einer Wärmebildkamera suchten sie die zur Personen in der verrauchten Brandstelle. Nachdem die vier Vermissten, dargestellt durch Übungspuppen mit einem Gewicht von bis zu 80 Kilogramm, gerettet waren, sah man den Frauen und Männern der Atemschutztrupps an, dass es sich hier um eine anspruchsvolle und belastende Übung handelte. „Komplett ausgerüstet trägt man schnell bis zu 40 Kilogramm zusätzliches Gewicht mit sich“, erläutert Wehrführer Benjamin Schwebel.

An der Übung waren insgesamt 30 Einsatzkräfte und vier Fahrzeuge beteiligt. Um die Mitglieder der Jugendfeuerwehr langsam an die Aufgaben der Einsatzabteilung heranzuführen, nahmen auch sie an der Übung teil. „Die Jugendlichen waren begeistert, einmal eine Übung mit den Großen durchzuführen und packten tatkräftig mit an“, berichtete Steinfurths Jugendwart Markus Schwegler. Auch einige Zuschauer fanden sich an der Pfarrscheune ein und verfolgten die Arbeit der Feuerwehr. Peter Baumann, Dezernent für Brandschutz der Stadt Bad Nauheim, der stellvertretende Stadtbrandinspektor Wolfgang Löffler, aus Rockenberg der Gemeindebrandinspektor Klaus Anselm und auch Pfarrer Nickel als Hausherr der Pfarrscheune beobachteten die Übung.

Zur Übungsbesprechung trafen sich alle Teilnehmer im Gerätehaus der Feuerwehr Steinfurth zur Analyse die einsatztaktischen Maßnahmen. „Insbesondere der Digitalfunk hat seine Besonderheiten, die man kennen muss“, resümierten die beiden Wehrführer. Ein besonderer Dank gilt dem Kirchenvorstand der evangelischen Kirchengemeinde Steinfurth-Wisselsheim und Pfarrer Nickel, für die Möglichkeit die Pfarrscheune als Übungsobjekt zu nutzen. Ebenso dankten die Wehrführer den fleißigen Helfern im Hintergrund, wie zum Beispiel der Alters- und Ehrenabteilung der Feuerwehr Steinfurth, die sich bereitwillig um die Verpflegung kümmerten.

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Ein "Vermisster" wird über die enge Treppe gerettet.
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Die Führung beider Wehren ist zufrieden.

Im Rahmen dieser Übung übergab der 1. Vorsitzenden des Vereins Freiwillige Feuerwehr Steinfurth, Hans Ullrich, an jeden Angehörigen der Einsatzabteilung spezielle Handschuhe für die Technische Hilfeleistung. „Diese Handschuhe sind extrem schnittfest und sind gegenüber den Feuerschutzhandschuhen deutlich besser, was die Fingerfertigkeit betrifft. So sind die Einsatzkräfte für jede Lage gut ausgerüstet und entsprechend geschützt“, sagte Benjamin Schwebel in seinen Dankesworten.

Text und Bilder: Benjamin Schwebel, Wf Steinfurth