04.12.2020 – Jens Christiansen ist Stellvertreter – Jan Lesczensky neuer Wehrführer in Schwalheim
Bad Nauheim – Der langjährige Stadtbrandinspektor Ronald Neumann legte sein Amt aus persönlichen Gründen zum 30. September nieder. Sein bisheriger Stellvertreter, Wolfgang Löffler, wurde vom Magistrat zu Neumanns Nachfolger bestellt. Jens Christiansen wird stellvertretender Stadtbrandinspektor. Neuer Wehrführer der Stadtteilwehr Schwalheim ist Jan Lesczensky.
Nach der Übergabe der Urkunden (v. l.): Klaus Kreß, Wolfgang Löffler, Ronald Neumann, Jens Christiansen,
Stefan Reichert und Jan Lesczensky. FOTO: PM
„Nach Freiwerden der Stelle des Stadtbrandinspektors müssen die Mitglieder der Einsatzabteilungen unserer Wehren innerhalb von zwei Monaten einen Nachfolger wählen. Aufgrund der aktuellen Corona-Entwicklungen ist das zurzeit nicht möglich“, erklärte Bürgermeister und Brandschutzdezernent Klaus Kreß, der sich hierzu mit dem Wehrführerausschuss beraten hatte.
In diesem Fall hat der Magistrat die vakante Stelle per Bestellung nachzubesetzen. „Sofern das Pandemiegeschehen es zulässt soll die Wahl bei der nächsten Jahreshauptversammlung nachgeholt werden. Diese Vorgehensweise sieht die aktuelle, besondere Erlasslage so vor. Sie ist auch mit Kreisbrandinspektor Lars Henrich abgestimmt“, unterstreicht Stefan Reichert, Fachdienstleiter Ordnung, Sicherheit und Brandschutz. In der Wehrführerausschusssitzung hatten sich Wolfgang Löffler, hauptamtliche Einsatzkraft sowie ehrenamtliches Mitglied der Kernstadt-Einsatzabteilung sowie Jens Christiansen, ebenfalls Mitglied der Kernstadt-Einsatzabteilung, Funkbeauftragter und Kreisbrandmeister, dazu bereit erklärt, die Ämter des Stadtbrandinspektors bzw. stellvertretenden Stadtbrandinspektors zu übernehmen.
Rathauschef Klaus Kreß: „An dieser Stelle danke ich Ronald Neumann sehr herzlich für sein Engagement als Stadtbrandinspektor und ihm die Anerkennung des Magistrats der Stadt Bad Nauheim für dieses Ehrenamt aussprechen! Seit 2009 hat er in dieser Funktion unzählige Einsätze geleitet, um gemeinsam mit den Kameradinnen und Kameraden der Einsatzabteilungen Leib und Leben vieler Menschen zu retten sowie das persönliche Hab und Gut vor großem Schaden zu bewahren. Mit seiner Mannschaft war er zu allen Tages- und Nachtzeiten, oft dann, wenn die meisten Menschen tief schlafen, an den unterschiedlichsten Einsatzstellen. Brände, Unfälle auf der Autobahn oder der Main-Weser-Bahnstrecke sowie Hilfeleistungen, nicht selten mit menschlichen Dramen verbunden, haben einiges abverlangt. Er war dabei oft Überbringer trauriger Nachrichten am Einsatzort. Jüngstes Beispiel, daran erinnere ich mich schmerzlich, war der dramatische Wohnungsbrand im März in der Gutenbergstraße, bei dem zwei Menschen ums Leben kamen“.
„Lieber Ronny, ich danke dir von Herzen für deinen pausenlosen Einsatz und die vielen, vielen Stunden, die dir physisch und psychisch sicherlich einiges abverlangt haben. Die Bad Nauheimer Feuerwehr hat unter deiner Führung Großes geleistet! Ich bin sehr froh, dass du uns erhalten bleibst und als Leiter der Feuerwache und damit der hauptamtlichen Einsatzkräfte dein umfangreiches Wissen und deine wertvollen Erfahrungen weiterhin einbringen wirst“, ergänzte Kreß.
Der Bürgermeister überreichte auf dem Feuerwehrstützpunkt die Ernennungsurkunden an Wolfang Löffler und Jens Christiansen. Er zeigte sich dankbar, dass sich die Nachfolger so schnell gefunden hätten. Löffler betonte dabei, dass er künftig eng mit Jens Christiansen zusammenarbeiten werde: „Feuerwehrarbeit ist immer Teamarbeit – alleine geht es nicht. Wir sind gemeinsam mit der gesamten Bad Nauheimer Feuerwehrmannschaft weiterhin für alle Bürgerinnen und Bürger rund um die Uhr da und stehen auch benachbarten Wehren mit Rat und Tat zur Seite.“ Ronald Neumann wünschte der neuen Führungsspitze viel Kraft – vor allem in diesen unsicheren und unberechenbaren Zeiten.
Außerdem überreichte Brandschutzdezernent Kreß Jan Lesczensky die Ernennungsurkunde zum Wehrführer von Schwalheim. Im März dieses Jahres hatte der bisheriger Wehrführer Holger Groth sein Amt niedergelegt. Jan Lesczensky erklärte sich bereit, die Funktion zu übernehmen. „Jan Lesczensky unterstützt den stellvertretenden Wehrführer bereits seit der Amtsniederlegung des Wehrführers im Frühjahr als Gruppenführer aktiv bei der Führung der Stadtteilfeuerwehr. Dafür bin ich sehr dankbar, denn es ist nicht selbstverständlich, neben der bisher schon zeitintensiven Tätigkeit für die Schwalheimer Wehr noch ein weiteres Ehrenamt mit Führungsfunktion zu übernehmen. Genauso, wie es nicht selbstverständlich ist, einen Großteil der persönlichen Freizeit unentgeltlich zum Schutze der Mitmenschen aufzubringen“, betont der Rathauschef abschließend.
| Wolfgang Löffler ist seit 1979 ehrenamtlicher Feuerwehrmann. Zunächst in seinem Heimatort Griesheim (Darmstadt). 1990 folgte die Einstellung bei der Berufsfeuerwehr. 1997 wechselte er in die Gesundheitsstadt und ist seitdem hauptberuflich Einsatzkraft der Bad Nauheimer Feuerwehr sowie ehrenamtliches Mitglied der Kernstadt-Einsatzabteilung. Von 2004 bis 2009 war er stellvertretender Wehrführer der Kernstadt. Seit 2009 war Wolfgang Löffler stellvertretender Stadtbrandinspektor. |
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Ronald Neumann ist seit 1978 Mitglied der Feuerwehr in seinem Wohnort Schwalheim. Dort hatte er auch lange die Funktion des Jugendwarts inne. Von 1991 bis 2009 war er Wehrführer und zusätzlich turnusmäßig als Einsatzleiter für die Gesamtstadt mitverantwortlich. 1990 wurde er hauptberuflicher Feuerwehrmann auf dem Bad Nauheimer Feuerwehrstützpunkt und 1997 stellvertretender Leiter der Bad Nauheimer Feuerwache. 2003 übernahm Neumann das Ehrenamt des stellvertretenden Stadtbrandinspektors bis 2009. Im gleichen Jahr wurde er zum Stadtbrandinspektor gewählt. 2012 folgte er Joachim Krämer und übernahm den Leitungsposten der Bad Nauheimer Feuerwache, den er heute noch innehat.
Neumann legt das Ehrenamt des Stadtbrandinspektors drei Jahre vor dem offiziellen Ende aus privaten Gründen nieder.
Knapp 30 Jahre als Feuerwehrführungskraft der Stadt Bad Nauheim haben Spuren hinterlassen. Neumann erzählt: „Jeder Feuerwehrmann hat in seiner Dienstzeit einen Einsatz, den er nicht wieder vergessen wird. Bei mir war es zu Beginn meines Einsatzleiterdienstes 1991 ein schwerer Verkehrsunfall auf der A5 mit mehreren Fahrzeugen. Wir mussten eine Familie bergen, es war ein schwerer Einsatz. Dabei boten sich schreckliche Bilder, auch, weil Kinder beteiligt waren. Wie ich später erfuhr, verstarb die Familie im Krankenhaus. Die eingebrannten Bilder verblassen kaum.“
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Quelle: Pressemitteilung Stadt Bad Nauheim