08.03.2022 - Weltfrauentag – Frauen in der Feuerwehr

Wetteraukreis (eka) - Der 8. März steht im Zeichen der Frauen weltweit. Und dazu möchten wir gerne 5 starke Frauen vorstellen. Wir haben kleinere Interviews mit Franzisca, Pia, Bärbel, Sylvia und Anja geführt und gefragt, wie lange sie schon in der Feuerwehr sind und was sie gerne anderen Kameradinnen oder interessierten Frauen mitgeben möchten?

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Franzisca Kramer | Leiterin der Kindergruppe „Flammenhopser“

Aktiv bei der Feuerwehr bin ich seit Mai 2019. Im Hintergrund war ich schon viel länger dabei. Als Vereinsmitglied und vor allem als Unterstützung für die Jugendfeuerwehr. Der tatsächliche Eintritt in die Feuerwehr auch als Einsatzkraft, kam mit der Idee eine Kindergruppe in der Friedberger Kernstadt zu gründen.

Die Domäne der Männer in den Einsatzabteilungen wird noch lange so bleiben. Doch das muss uns nicht entmutigen auch ein wichtiger Teil der Feuerwehr zu sein oder zu werden. Mein persönlicher Auftrag ist es, so viele Kinder so lange wie möglich bei ihrer Laufbahn in der Feuerwehr zu begleiten. Und die Faszination „Rot“ mit „Blaulicht“ weiterzugeben. Den Nachwuchs mit einem verantwortungsvollen Ehrenamt zu begeistern, egal ob in der Kindergruppe oder in der Jugendfeuerwehr, ist eine wundervolle Aufgabe. Denn eins steht fest, wir brauchen den Nachwuchs!

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Pia Oberhofer | Brandschutzerziehungskoordinatorin Wetteraukreis

Aktiv bin ich seit 14 Jahren bei der Feuerwehr aktiv und Gruppenführerin, Maschinistin und Atemschutzgeräteträgerin in Rosbach. Ich bin über die Jugendarbeit als Betreuerin in der Jugendfeuerwehr in die Einsatzabteilung eingestiegen. Du möchtest Gemeinschaft Erleben und anderen helfen? Dann findest du deinen Platz in der Feuerwehr.

 

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Bärbel Geretschläger | Kreisausbilderin Truppmann/Truppführer des Wetteraukreises

Mitglied der Einsatzabteilung und des Wehrausschusses der FF Hoch-Weisel. Im Laufe meiner Feuerwehrlaufbahn war ich 8 Jahre stellv. Wehrführerin, 10 Jahre Wehrführerin, 2 Jahre stellv. Stadtbrandinspektorin und 4 Jahre Stadtbrandinspektorin. Ich bin mit 13 Jahren (1980) in die Jugendfeuerwehr eingetreten und mit 18 Jahren in die Einsatzabteilung. Vor 2 Jahren hatte ich mein 40-jähriges in der Feuerwehr. Mein Grundlehrgang war 1989 in Butzbach. Meinen Kreisausbilderlehrgang habe ich am 28.08.1992 erfolgreich abgeschlossen. Im Laufe meiner Feuerwehrlaufbahn habe ich um die 30 Lehrgänge und Seminare auf Kreisebene, der HLFS in Kassel und an der Bundesakademie für Bevölkerungsschutz und Zivile Verteidigung in Bad Neuenahr-Ahrweiler absolviert, bis hin zum Führer von Führungsgruppen und Verbänden mit Luftbeobachter (sind jetzt zwei Lehrgänge, Verbandsführer und Fortbildungsseminar Luftbeobachtung). Hier war ich 1994 sogar die erste Frau in Hessen, die diesen Lehrgang abgeschlossen hat (war damals an der HLFS ein riesen Pressetrubel 😊). Vom Dienstgrad her bin ich zurzeit Oberbrandmeisterin.

Zur Feuerwehr bin ich durch meinen Vater gekommen, wir waren/sind eine sogenannte „Feuerwehrfamilie“ gewesen. Andere Väter haben ihre Kinder mit zum Fußballplatz genommen, ich bin mit Papa (damals Wehrführer) zur Feuerwehrübung gegangen, um zuzuschauen. Es hat mich von Anfang an einfach begeistert. Kreisausbilderin bin ich geworden und diese Entscheidung habe ich bereits beim Grundlehrgang getroffen, weil ich die Arbeit der Kreisausbilder so toll fand. Ich bin mit großer Freude und Erfüllung seit fast 30 Jahren Kreisausbilderin im Wetteraukreis. Es erfüllt mich mit Stolz und Freude, dass wir als Kreisausbilder junge Feuerwehrangehörige bei ihren ersten Schritten in ihrer Feuerwehrlaufbahn begleiten können und die Möglichkeit haben, ihnen das praktische und theoretische Wissen mit großer Freude zu vermitteln.

Ich möchte allen Frauen sagen „traut Euch“. Der erste Schritt in diese sogenannte „Männerdomäne“ (die es schon lange nicht mehr ist), ist vielleicht mit etwas Unsicherheit verbunden, aber wenn man dabei ist, Interesse am Helfen und soziales Engagement mitbringt, teamfähig ist und auch noch eine gewisse Technikaffinität an den Tag legt, findet man in der Feuerwehr ein sehr erfüllendes und wichtiges Ehrenamt für sich und die Gemeinschaft. Ich persönlich sehe die Freiwillige Feuerwehr nicht als Hobby, sondern eher als Berufung. Als Mitglied einer Feuerwehr geht es darum, anderen zu helfen und sich persönlich gesellschaftlich zu engagieren. Wer Gutes tut, bekommt Gutes zurück.

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Sylvia Burg-Leiß | Frauensprecherin im Wetteraukreis 

Ich bin 1985 in die Jugendfeuerwehr eingetreten, und dann mit 17/18 Jahren zur Einsatzabteilung gewechselt. Damals wurde ich von Freundinnen aufmerksam gemacht, dass auch Mädchen in die Jugendfeuerwehr können und bin mit. Ich habe mich schon immer, obwohl ich weiblich bin, für die Technik usw. interessiert. In der Feuerwehr habe ich dann genau das gefunden. Ich möchte, wenn es nötig ist, den Menschen in der Notlage helfen und mein erlerntes Wissen dafür nutzen. Mir gefällt aber auch vor allem die Kameradschaft zwischen den Feuerwehren. 

Ich danke allen Frauen sagen, dass sie in der Feuerwehr sind. Dass sie bereit sind die Ausbildungen zu machen. Sich um den Nachwuchs und deren Ausbildung kümmern. Mit zu den Einsätzen fahren usw. Gerne würde ich noch viel mehr aufzählen, wofür ich einfach mal Danke sagen kann. 

An alle Frauen, die sich schon immer an der Feuerwehr Interesse haben, sprecht Eure Feuerwehr (auch gerne eine Feuerwehrfrau) vor Ort an. Bedanken möchte ich mich auch bei allen die in der Feuerwehr sind. 

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Anja Stoll | Feuerwehr Echzell, Hauptfeuerwehrfrau und lange Schriftführerin im Vorstand. Jetzt ohne Funktion. „Assistenz des Jugendwartes“ über Jahrzehnte.

Seit 1982 bin ich durch einen erstmaligen Aufruf in der Wochenzeitung für meinen Heimatort: es dürfen auch Mädchen in der Jugendfeuerwehr mitmachen.
Mein Statement ist: Engagiert euch in eurer Wehr, man bekommt viel mehr zurück, als man gibt. Aus- und Weiterbildung macht Spaß, die Feuerwehr bietet dafür genügend Betätigungsfelder, je nach Interesse.  Bei Einsätzen und im Übungsbetrieb lernt man außerdem viel fürs Leben: Strukturiertheit, Teamfähigkeit und Gelassenheit sind die wichtigsten Dinge, die ich mitnehmen durfte über all die Jahre.