02.04.2022 - Jochen Redetzky legt Amt nach 23 Jahren nieder

Friedberg-Dorheim - Der drittgrößte Stadtteil der Kreisstadt hat einen neuen Feuerwehrchef. Der bisherige Gruppenführer Kevin Schwefel wurde bei der Jahreshauptversammlung einstimmig zum Nachfolger von Jochen Redetzky gewählt.

Unter den Gästen der Jahreshauptversammlung waren Stadtverordnetenvorsteher Hendrik Hollender, Bürgermeister Dirk Antkowiak, Ortsvorsteher Dr. Klaus Dieter Rack und der stellvertretende Stadtbrandinspektor Matthias Henritzi. Der bisherige Wehrführer Redetzky, der 23 Jahre lang in Führungsverantwortung stand hatte aus privaten Gründen seit Amt zur Verfügung gestellt. Er wird der Wehr trotzdem weiterhin mit seiner Fachkompetenz erhalten bleiben.

"Drei Jahre, drei Wochen und vier Tage! Diese Zahlen beschreiben den Zeitraum, der seit der letztmalig abgehaltenen Jahreshauptversammlung vergangen ist", so die Wehrführung zum Einstieg in ihren Bericht. Die Coronapandemie hat auch der Feuerwehr schwer zu schaffen gemacht. Mehrere Male musste der Ausbildungsbetrieb eingestellt werden. "Nicht gut! Denn Ausbildung kann nur durch mehr Ausbildung ersetzt werden." Laut des Berichts der Wehrführung gehören der Einsatzabteilung 33 Mitglieder an; zehn Frauen und 23 Männer. Allen Corona Widrigkeiten zum Trotz wurden 105 Unterrichtseinheiten, Fortbildungsabende und Übungen durchgeführt. Alarmiert wurde die Wehr 65 mal. Neben 39 Bränden und 15 Hilfeleistungen auch acht mal um später nicht mehr tätig werden zu müssen - ein sogenannter Fehlalarm. Hervorgehoben werden konnte hier ein Lagerhallenbrand in Ockstadt, sowie ein Bombenfund in der Kernstadt. Darüber hinaus waren drei Dorheimer Feuerwehrleute beim verheerenden Hochwasser in Nordrheinwestfalen im Einsatz. 15 Wehrmänner besuchten Lehrgänge. Dazu kamen zehn Brandsicherheitsdienste. Hauptsächlich im Bürgerhaus Dorheim und dem Herbstmarkt in Friedberg. Als Neuerungen konnte die Wehrführung den hydraulischen Rettungssatz erwähnen, der seit 2019 auf dem Löschfahrzeug verlastet ist. Hier ist die Wehr fester Bestandteil des Alarmplans, wenn es in der Gesamtstadt Friedberg zu einem Verkehrsunfall kommt.

Für ein sensationelles Ereignis sorgte die Dorheimer Wettkampfgruppe mit ihrem Kreismeistertitel bei den hessischen Feuerwehrleistungsübungen 2019. Als beste Mannschaft des Wetteraukreises reisten die Frauen und Männer weiter in die Bergstraße zum Bezirksentscheid des Regierungsbezirks Darmstadt und hielten die Messlatte hoch. Mit dem sechsten Platz sicherten sie sich die Qualifikation für den Wettkampf auf Landesebene. In Hünfeld kam es dann auf dem hessenweiten Parkett zum Showdown bei dem sich die Dorheimer Wehrleute unter über 20 Mannschaften den achten Platz sicherten und somit zu den zehn besten des ganzen Landes gehören.

Ausführlich berichtete Vereinsvorsitzender Axel Pabst über Aktivitäten und Anschaffungen in seinem Ressort. Um die Ausbildung im Bereich Technische Hilfeleistung Verkehrsunfall bestmöglich gewährleisten zu können wurden ein Autoanhänger und ein Gabelstapler angeschafft. 2019 und somit vor der Pandemie wurde traditionell der Tag der offenen Tür am 1. Mai gefeiert sowie Veranstaltungen im Ort unterstützt. Erwähnen konnte Pabst hier die „Spezialkirmes“, „Dorheim mal anders“ im September des vergangenen Jahres. Ein Open Air „Tag der Feuerwehr“ sei für den 1. Mai 2022 geplant.

Jugendwart Philipp Hankel berichtete über die Aktivitäten der Jugendfeuerwehr, der aktuell fünf Jungen und sieben Mädchen angehören. Ein Höhepunkt war ein Ausflug nach Bad Friedrichshall in das dortige Salzbergwerk zusammen mit dem restlichen Feuerwehrnachwuchs aus der Gesamtstadt. Außerdem ein Besuch des Feuerwehrstützpunktes Bad Nauheim mit der Minifeuerwehr, die von Bianca Hofmann betreut wird. Bei einer Abschlussübung in Ossenheim konnte sehr anschaulich dargestellt werden was im Vorfeld vermittelt wurde. Von einem Ausflug nach Andernach am Rhein konnte Dieter Steinberg von der Ehren & Altersabteilung berichten. Dieter Olthoff lobte die sauber geführte Kasse. Die Entlastung des Vorstands erfolgte einstimmig.

"Trotz Corona zu keiner Zeit Ausfälle an Feuerwehrleuten", lobte Bürgermeister Dirk Antkowiak über Dorheimer Grenzen hinaus das Hygienekonzept der Feuerwehr. "Ihr seid ein wichtiger Bestandteil der Ortsgemeinschaft. Macht weiter so!", sagte Ortsvorsteher Dr. Klaus Dieter Rack, ehe Stadtverordnetenvorsteher Hendrik Hollender ein Präsent an den neuen Wehrführer Schwefel überreichte. "Das ein Förderverein so viel Geld für seine Wehr investiert ist keine Selbstverständlichkeit.", sagte Vize-Stadtbrandinspektor Matthias Henritzi, der auch den Nutzen der Gesamtstadt erwähnte und anschließend Bianca Hofmann mit der Kinderfeuerwehrmedaille auszeichnete. Axel Pabst folgte ihm und ehrte Reimund Repp und Norbert Müller für 25 Jahre Vereinszugehörigkeit sowie Hubert Pötzl, Werner Stumpf und Kurt Zauner für stolze 50 Jahre.

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Bild v.l.n.r.: Stadtverordnetenvorsteher Hendrik Hollender, Norbert Müller, Werner Stumpf, Kurt Zauner, Wehrführer Kevin Schwefel, Bürgermeister Dirk Antkowiak, Hubert Pötzl, Vereinsvorsitzender Axel Pabst, Reimund Repp, Vize Stadtbrandinspektor Matthias Henritzi und Bianca Hofmann.

Text und Bild: Kevin Schwefel, FF Friedberg-Dorheim