24.05.2025 - Wetteraukreis/Echzell - Die Feuerwehren aus Ranstadt/Ober-Mockstadt und Friedberg/Dorheim haben sich beim Kreisentscheid der Hessischen Feuerwehrleistungsübung im Wetteraukreis den 1. und 2. Platz gesichert. Sie werden den Wetteraukreis beim Bezirksentscheid Hessen-Darmstadt am Sonntag, den 28. Juni 2025 in der Stadt Oberzent (Odenwaldkreis) vertreten.
Die Feuerwehr Echzell war erneut verlässlicher Ausrichter des Kreisentscheides der Hessischen Feuerwehrleistungsübung im Wetteraukreis. Die Kameradinnen und Kameraden zeichnen sich dabei verantwortlich für den Aufbau und Betrieb des Übungsplatzes, sowie die Bewirtung der teilnehmenden Mannschaften. Und ganz nebenbei nehmen sie auch noch mit einer Mannschaft an der Feuerwehrleistungsübung teil. Herzlichen Dank an dieser Stelle für Euren Einsatz!
17 Mannschaften waren angetreten, um sich sowohl bei einem Fragebogen mit 15 Fragen rund um das Feuerwehrwesen als auch der neuen praktischen Übung zum Thema "Gefahrgutunfall" zu messen. Bei der Übung werden die Mannschaften mit einem fiktiven Gefahrgutunfall konfrontiert, bei dem es durch Entnahme von Gefahrgut mit einem Gabelstapler aus einem Regal zum Brand und Austritt eines Gefahrstoffes mit Personenschaden kam. Die Feuerwehren müssen dabei den Gefahrstoff erkunden (drei verschiedenen Gefahrstoffe stehen zur Auswahl), die Brandbekämpfung einleiten und eine Menschenrettung samt Sofort-Dekontamination durchführen.
Doch nicht nur für die Mannschaften war die Übung neu, auch die zwei Schiedsrichterteams aus den Landkreisen Waldeck-Frankenberg und aus dem Main-Kinzig-Kreis werteten erstmals die neue Übung. So wurde die zuerst antretende Mannschaft aus Echzell von beiden Schiedsrichterteams bewertet und so zwischen den Schiedsrichtern synchronisiert, dass jeweils die gleichen Maßstäbe für die Fehlerwertung angesetzt werden. Die weiteren Übungen fanden parallel auf zwei Bahnen statt.
Im Anschluss an die Gefahrgutübung wurden wie gewohnt vier Knoten ausgelost, die von vier Mitgliedern der Mannschaft am Knotengestellt auf Zeit gebunden werden mussten.
Im Rahmen des Kreisentscheides erreichten aufgrund ihrer persönlichen Leistungen 49 Teilnehmerinnen und Teilnehmer das Feuerwehrleistungsabzeichen der Stufe 'Eisen'. 25 Bewerber erreichten das Leistungsabzeichen in Bronze, 14 Bewerber das Silberne Leistungsabzeichen. Das Leistungsabzeichen in Gold wurde neunmal erreicht. Auch die Wiederholungsstufen Gold-5 wurden 7-mal, Gold-10 dreimal und Gold-15 zweimal erreicht. 34 Bewerberinnen und Bewerber konnten mit der erfolgreichen Teilnahme ihre Truppmann-Ausbildung abschließen (Truppmann II Abnahme).
In der Mannschaftswertung behaupteten sich die Feuerwehren Ranstadt/Ober-Mockstadt, Friedberg-Dorheim und Niddatal/Ilbenstadt auf den Plätzen 1 bis 3. Die Gruppen aus Ober-Mockstadt und Dorheim werden den Wetteraukreis beim Bezirksentscheid der Hessischen Feuerwehrleistungsübung im Bezirk Hessen-Darmstadt am Sonntag, den 28. Juni 2025, in der Stadt Oberzent (Odenwaldkreis) vertreten.
Platzierungsliste
Platz | Feuerwehr/Mannschaft | Mannschaftsstärke | Erreichte Prozentzahl |
1 | Ranstadt / Ober-Mockstadt | Gruppe | 99,00 % |
2 | Friedberg / Dorheim | Gruppe | 98,67 % |
3 | Niddatal / Ilbenstadt | Gruppe | 97,67 % |
4 | Nidda / Geiß-Nidda/Bad Salzhausen | Gruppe | 95,34 % |
5 | Wölfersheim / Berstadt/Wohnbach | Gruppe | 92,34 % |
6 | Büdingen III | Gruppe | 92,00 % |
7 | Büdingen I | Gruppe | 91,66 % |
8 | Nidda / Unter-Schmitten | Gruppe | 91,66 % |
9 | Echzell | Gruppe | 89,00 % |
10 | Limeshain | Gruppe | 89,00 % |
11 | Wölfersheim / Melbach/Södel | Gruppe | 88,67 % |
12 | Büdingen II | Staffel | 88,34 % |
13 | Glauburg / Glauberg | Gruppe | 88,00 % |
14 | Reichelsheim | Gruppe | 87,67 % |
15 | Nidda / Eichelsdorf | Gruppe | 87,00 % |
16 | Butzbach | Staffel | 84,00 % |
17 | Wölfersheim | Gruppe | 82,67 % |
(Hinweis: Bei gleicher Prozentzahl entschieden die Anzahl richtiger Knoten und/oder Knotenzeit über die Platzierung)
Kreisbrandinspektor Lars Henrich (r.) und Übungsleiter Kevin Schubach (2.v.r.) mit den Gruppenführerinnen und Gruppenführern der 17 teilnehmenden Mannschaften aus dem Wetteraukreis.
Impressionen von der neuen Feuerwehrleistungsübung
Das Übungsszenario: Die auf der Seite liegende Leiterwand stellt ein umgestürztes Regal dar, der Kriechtunnel den Gabelstapler. Die markierte Fläche dazwischen soll ausgelaufenes Gefahrgut kennzeichnen, daneben liegt eine Übungspuppe als fiktive verletzte/kontaminierte Person.
Erkundung: Der Gruppenführer informiert sich bei einem Betriebsangehörigen (dargestellt durch einen Schiedrichter) über den Gefahrstoff. Der Schiedsrichter wählt dabei frei zwischen drei verschiedenen Gefahrstoffen aus.
Der Gefahrenbereich wurde durch eine Leine gekennzeichnet, der Angriffstrupp hat davor seine Schlauchreserve ausgelegt und befüllt gerade die Schlauchleitung.
Der Angriffstrupp sprintet geschützt mit Atemschutz und C-Schlauch im Schlepp zur Unfallstelle.
Vor Ort wird mit Ablöschen des Brandes und Kühlung der fiktiven Gasflasche des Gabelstaplers begonnen (dargestellt durch Fallklappen).
Der Wassertrupp geht zur Menschenrettung unter Atemschutz vor und spricht hier gerade die verletzte Person neben der 'Gefahrgutlache' an.
Nach der Rettung wird dem Verletzten die mit Gefahrgut kontaminierte Jacke ausgezogen...
....und mit dem Wasser aus einer Kübelspritze eine Sofort-Dekontamination des Armes durchgeführt (druckloses Abspülen des Gefahrgutes vom Arm des Verletzten).
Von Gruppenführer und Melder werden der Gefahrstoff und die Verletzungsmuster des Verletzten dokumentiert und zur Leitstelle gemeldet.
Der Maschinist überwacht die eingesetzten Atemschutzgeräteträger, dokumentiert die Einsatzzeiten und eine erfolgte Kontamination.
Weitere Informationen zur Hessischen Feuerwehrleistungsübung findet man auf den Seiten der Hessischen Landesfeuerwehrschule (Link).
Text und Bilder: Alexander Hitz, Pressesprecher Kreisfeuerwehrverband Wetterau