13.12.2010 – Aus noch ungeklärter Ursache brach am Sonntagmorgen gegen 6.30 Uhr in Effolderbach in der Konradsdorfer Straße ein Feuer in einem Holzanbau eines Wohnhauses aus. Die Einsatzkräfte des gemeinsamen Feuerwehrhauses in Selters (Stadtteilfeuerwehren Effolderbach, Ortenberg, Selters und Wippenbach, Löschbezirk West) und die Drehleiter der Feuerwehr Büdingen wurden nach dem Eingang des Notrufs bei der Zentralen Leitstelle des Wetteraukreises gegen 6.40 Uhr alarmiert. Ebenso wurde der Rettungsdienst der Wache Ortenberg zur Bereitstellung alarmiert. Beim Eintreffen des Rettungsdienstes und der ersten Feuerwehrfahrzeuge stand das Gebäude bereits in Vollbrand. Aufgrund dieser Lage erhöhte die Leitstelle das Alarmstichwort und alarmierte die Stadtteilfeuerwehren Lißberg und Eckartsborn (Löschbezirk Nord) sowie die Stadtteilfeuerwehr Bleichenbach.

An der Einsatzstelle wurden mehrere Abschnitte gebildet. Aufgrund der baulichen Gegebenheiten des Brandobjektes griff der Brand bereits beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte auf das direkt angrenzende Wohnhaus und die landwirtschaftliche Scheune des Nachbargrundstückes über. Wegen des massiven Brandes bestand ein hoher Löschwasserbedarf. Deswegen wurden die Stadtteilfeuerwehren Gelnhaar, Usenborn (Löschbezirk Ost) und Bergheim (Löschbezirk Süd) nachalarmiert. Zur sicheren Löschwasserversorgung bauten sie drei parallele Schlauchleitungen über lange Wegestrecke von einem etwa 500 Meter entfernten Bachlauf auf.

Neben den örtlichen Einsatzkräften wurde der ELW 2 des Wetteraukreises als fernmeldeführende Einheit, der Gerätewagen Atemschutz der Feuerwehr Bad Nauheim und die Schnelle Einsatzgruppe des DRK Ortsverein Ortenberg zur Sicherstellung der rettungsdienstlichen Versorgung der Einsatzkräfte alarmiert.

Nach knapp zwei Stunden war der Brand an den Gebäuden unter Kontrolle und die Nachlöscharbeiten begannen. Wegen der Wetterlage und der beschädigten Dachflächen wurde nach Absprache mit den Gebäudeeigentümern ein benachbarter Dachdecker mit dem Verschließen der Dachöffnungen beauftragt. Ebenso wurde ein Prüfstatiker zur Beurteilung der statischen Verhältnisse der Gebäude an die Einsatzstelle bestellt.

Nach der Beendigung der Löschmaßnahmen und Aufräumarbeiten an der Einsatzstelle erfolgte im zentralen Feuerwehrhaus in Selters die gemeinsame Geräte- und Materialreinigung aller Stadtteile. Diese Arbeiten waren gegen 14 Uhr beendet.

Nach der Rückfahrt der Einsatzkräfte in ihre Unterkünfte wurden die Feuerwehren Bergheim und Bleichenbach (Löschbezirk Süd) noch einmal nach Bleichenbach zur Beseitigung einer Ölspur alarmiert.

Einsatzkräfte an der Einsatzstelle:  
Feuerwehr Stadt Ortenberg
GW-AS Bad Nauheim
DLK Büdingen
DRK Bereitschaft Ortenberg
ELW 2 Echzell
TEL Rettungsdienst (LNA/OLRD)
Brandschutzaufsichtsdienst
Polizei
92 Einsatzkräfte
2 Einsatzkräfte
3 Einsatzkräfte
10 Einsatzkräfte
8 Einsatzkräfte
2 Einsatzkräfte
3 Einsatzkräfte
5 Einsatzkräfte

20101213_Eff-Brand
Text: Lars Henrich, SBI Ortenberg
Bild: Kreis-Anzeiger online

 

 

13.12.2010 - Über 80 Feuerwehrleute kämpfen in Effolderbach gegen die Flammen - 200000 Euro Sachschaden - Wasserprobleme

(wk). Es war 6.42 Uhr, als am Sonntag die Funkmeldeempfänger die Einsatzkräfte für den Löschbezirk West in Ortenberg, Selters, Effolderbach und Wippenbach alarmierten. Ein Wohnhaus in Effolderbach (Stockheimer Straße) stand zu diesem Zeitpunkt in Flammen. Von einem angrenzenden Saunabereich mit Gartenhaus schlugen meterhohe Flammen und breitenden sich in der Wand einer angrenzenden Scheune und im Dachstuhl des danebenstehenden Wohnhauses aus. Dichte Rauschwaden, aus dem Dachstuhl aufsteigend, signalisierten, dass es inzwischen auch in darunter liegenden Wohnungen brannte.

Während die Einsatzkräfte unter Leitung von Ortenbergs Stadtbrandinspektor Lars Henrich den Löschangriff von mehreren Seiten her vorbereiteten, trat ein großes Problem zu Tage: Das öffentliche Wassernetz gab nicht genügend Wasser her. So konnte nicht an allen erforderlichen Einsatzstellen gleichzeitig gelöscht werden. Sämtliche wasserführenden Fahrzeuge der Ortenberger Feuerwehren wurden daher alarmiert, um das Problem zu mindern.

Die Lösung bestand letztendlich darin, dass mit sehr viel Personal- und Zeitaufwand über eine lange Strecke von dem etwa 500 Meter entfernten Bach gleichzeitig drei Versorgungsleitungen zur Brandstelle gelegt wurden. Zwischenzeitlich war auch die Büdinger Feuerwehr mit der Drehleiter vor Ort. Parallel dazu war der in Echzell stationierte Einsatzleitwagen zwei eingetroffen. Aus diesem Fahrzeug heraus übernahm zusätzlich alarmiertes Leitstellenpersonal den für die Einsatzstelle erforderlichen Funkverkehr. Im Besprechungsraum des Fahrzeugs hatte der stellvertretende Kreisbrandinspektor Michael Kinnel sein Domizil eingerichtet. Von hier aus koordinierte er in Zusammenarbeit mit dem Personal im angrenzenden Funkraum die Kräfte an der Einsatzstelle. Hierzu gehörte auch, dass ein Vertreter des Energieversorgungsunternehmen OVAG vor Ort war, um diverse Stromleitungen spannungsfrei zu schalten. Auch ein Statiker wurde zur Einsatzstelle bestellt. Er musste nach ersten Einschätzungen über den Zustand der vom Feuer betroffenen Bausubstanzen entscheiden. Stadtbrandinspektor Lars Henrich gab als verantwortlicher Ortenberger Feuerwehrchef an, dass nach der ersten Begehung an den vom Feuer betroffenen Gebäuden mit einem Gesamtsachschaden von mindestens 200 000 Euro zu rechnen sei.

Von dem Feuer betroffen sind drei Wohnungen von insgesamt neun Personen. Sie alle haben bei Freunden, Bekannten oder Nachbarn Unterkunft gefunden. Auch Ortenbergs Rathauschefin, Ulrike Pfeiffer-Pantring war vor Ort. Sie kümmerte sich, da es für die Stadt vorerst keinen Handlungsbedarf in Form von Wohnungsbereitstellungen gab, um die Verpflegung der Einsatzkräfte. Telefonisch und persönlich organisierte sie den Transport von Brötchen aus Ortenberger Bäckereien nach Effolderbach. Unterstützt wurde sie dabei von der Schnelleinsatzgruppe des Deutschen Roten Kreuzes, deren Mitglieder die Einsatzkräfte sowohl mit kalten als auch mit warmen Getränke versorgten. Nach über zwei Stunden waren die Flammen unter Kontrolle. Beschäftigen wird dieser Einsatz in naher Zukunft die Verantwortlichen für die Wasserversorgung bei der Stadtverwaltung und die Politiker. Henrich machte abseits der Einsatzstelle der Bürgermeisterin sehr deutlich, während Einsatzkräfte mit Schläuchen bepackt an ihnen vorbeihetzten, dass hier aufgrund der Probleme bei der Wasserversorgung dringender Handlungsbedarf bestehe.

Quelle: Kreis-Anzeiger online vom 13.12.2010