05.08.2012 - Sind Brandstifter am Werk? - 3. Brand innerhalb weniger Tage
Friedberg (ütz). Die Polizei spricht zwar von noch laufenden Ermittlungen zur Brandursache, doch es scheint klar, dass der mysteriöse Brandstifter, der im Haus Kaiserstraße 191 sein Unwesen treibt, am Freitagabend vermutlich zum dritten Mal zugeschlagen hat.
Vor der offiziellen Übergabe schon im Einsatz: Die Feuerwehr bringt mit ihrer neuen Drehleiter fünf Hausbewohner aus den oberen Stockwerken in Sicherheit.
Das Feuer entstand erneut im Keller und war wiederum von der Feuerwehr schnell gelöscht, richtete diesmal indes einen größeren Schaden an als vor zwei Wochen, weil es offenbar im Bereich der Elektroinstallation seinen Ausgang nahm. Alle neun Bewohner, die sich zum Zeitpunkt des Brandausbruchs im Haus befanden, wurden mit Rauchvergiftung in umliegende Krankenhäuser gebracht.
![]() Voller Einsatzfahrzeuge ist die Kaiserstraße bei dem neuerlichen Brand. |
![]() Die verbrannte Elektroinstallation. |
Bei dem Brand entstand nach Schätzung der Polizei ein Sachschaden von rund 50.000 Euro. Da alle Wohnungen verraucht sind und auch das Gas, Wasser und der Strom abgestellt wurden, ist das Haus vorerst nicht bewohnbar. Die Feuerwehr brachte fünf Hausbewohner mit der Drehleiter in Sicherheit, da ein Durchkommen im Treppenhaus wegen des starken Qualms nicht mehr möglich war. Eine vierköpfige Familie aus dem Erdgeschoss war beim Eintreffen der Wehr bereits im Freien. Das Hintergebäude wurde zwar nicht durch den Rauch in Mitleidenschaft gezogen, dennoch gibt es hier kein Gas und auch kein Wasser, da die durch das Haupthaus verlaufende Wasserleitung durch das Feuer beschädigt wurde, wie Stadtbrandinspektor Michael Stotz berichtete.
Der Bewohner sei jedoch trotz dieser Einschränkungen in seiner Wohnung geblieben. Das Vorderhaus wurde versiegelt; die Brandursachenermittler der Kripo nehmen am heutigen Montag ihre Arbeit auf, wie gestern von der Polizei zu hören war. Wie berichtet, hatte es am 19. Juli schon einmal im Keller gebrannt. Dabei war ein Schaden von rund 30.000 Euro entstanden. Bereits am Vortag hatte es einen Hinweis auf eine versuchte Brandstiftung dort gegeben. Das Feuer war aber offenbar von selbst erloschen und eher zufällig von Hausbewohnern entdeckt worden.
Quelle: Wetterauer Zeitung online vom 05.08.2012
Bilder: Michael Stotz, SBI Friedberg