07.08.2012 - Brandstiftung noch nicht ausgeschlossen
Friedberg (ütz). Nach dem neuerlichen Brand im Haus Kaiserstraße 191 am Freitagabend sucht die Kripo noch nach der Brandursache. Die Ursachenermittler waren am Montag vor Ort, und sie stellten fest, dass das Feuer in der Nähe eines Stromverteilerkastens ausgebrochen war.
Kellerbrand zum dritten: Die Feuerwehr im Einsatz am Freitagabend.
Um zu klären, ob der Brand möglicherweise durch einen technischen Defekt ausgelöst wurde, wird ein Gutachter eingeschaltet. Derweil laufen die Ermittlungen wegen Brandstiftung weiter, Angaben dazu wurden nicht gemacht.
Wie berichtet, war das Feuer erneut im Keller ausgebrochen und gegen 20 Uhr gemeldet worden, nachdem es dort bereits am 19. Juli gebrannt hatte. Tags zuvor, so hatte ein Bewohner mitgeteilt, sei ebenfalls versucht worden, im Keller ein Feuer zu legen; es sei jedoch von selbst ausgegangen. Die Feuerwehr war nicht alarmiert worden. Bei dem Brand am Freitagabend ist nach Schätzungen der Polizei ein Sachschaden von rund 50.000 Euro entstanden.
Wie Polizeisprecher Jörg Reinemer berichtete, haben die Ermittler keine handfesten Erkenntnisse bezüglich der Brandursache sammeln können. Da ein technischer Defekt nicht gänzlich ausgeschlossen werden könne, werde ein Gutachter eingeschaltet. Es werde auch weiter in Richtung Brandstiftung ermittelt. In der Polizeidirektion wurden gestern zudem die Hausbewohner – die am Freitag vorsorglich wegen Rauchvergiftung oder des Verdachts darauf in umliegende Krankenhäuser gebracht worden waren – und einige Zeugen vernommen.
Da das Treppenhaus und auch die Wohnungen verrußt sind, ist das Gebäude vorläufig nicht bewohnbar. Die Bewohner seien bei Bekannten untergebracht, sagte Reinemer. Beschädigt wurde bei dem Brand unter anderem die Wasserleitung, sodass das Haupthaus und auch das hintere Gebäude vorerst ohne Wasserversorgung sind.
Wie Reinemer sagte, gehe man bei der Kripo nicht davon aus, dass ein Zusammenhang mit dem Brand besteht, der am vergangenen Donnerstag auf dem Breitenfelder-Grundstück ausgebrochen war und einen Schaden von rund 100.000 Euro angerichtet hatte. Dort wurden zwar Kinder gesehen, ob sie etwas mit dem Feuer zu tun haben, ist aber unklar. Es könne auch Fahrlässigkeit als Brandursache infrage kommen, sagte Reinemer.
Quelle: Wetterauer Zeitung online vom 07.08.2012
Bild: Michael Stotz, SBI Friedberg