10.06.2013 – Nächster Halt: Dresden – Feuerwehrleute aufgebrochen

WETTERAUKREIS (rin/ahe). Antreten zur Abfahrt nach Dresden hieß es am Samstagmorgen in aller Früh für 15 Feuerwehrleute aus dem Führungskader des Wetterauer Katastrophenschutzes. Landrat Joachim Arnold überreichte dem Leiter der Abordnung, dem Gemeindebrandinspektor aus Ober-Mörlen, Michael Schäfer, den Marschbefehl an der Zentralen Leitstelle in Friedberg.

20130610_Dresden_Fue-Hessen

Bereit zum Abmarsch: der Führungskader des Wetterauer Katastrophenschutzes am Samstagmorgen.
Foto: Krinke

Bereits um 4 Uhr morgens waren stellvertretender Kreisbrandinspektor Michael Kinnel aus Bad Vilbel und Kreisbrandmeister Matthias Nickel aus Glauburg als Vorhut gen Dresden aufgebrochen. „Die Lage wird dort immer schlimmer“, informierte Hagen Vetter vom Fachdienst Gesundheit, daher seien die Einsatzleiter bereits nach Dresden unterwegs. Die Wetterauer werden die Einsatzleitung der hessischen Einheiten an der Elbe übernehmen.

„Wir sind stolz, für diese verantwortungsvolle Aufgabe ausgewählt worden zu sein“, betonte Arnold. Das zeige, dass man viel Vertrauen in die Führung des Wetteraukreises habe. Mit Recht, denn die Leute seien sehr gut ausgebildet und jederzeit bereit, im Katastrophenfall Hilfe zu leisten. Im Bedarfsfall sollen am Mittwoch drei weitere Löschzüge mit etwa 80 Feuerwehrleuten sowie ein Betreuungszug des Deutschen Roten Kreuzes und der Johanniter Unfallhilfe mit etwa 33 Leuten in die sächsische Hauptstadt aufbrechen. „Die sind komplett ausgestattet, um die Flutopfer in den Elbregionen zu versorgen“, informierte Dr. Reinhold Merbs, Amtsarzt und Fachbereichsleiter des Katastrophenschutzes Wetterau.

Dass sie bereit sind, anzupacken, zeigte die Wetterauer Abordnung auf dem Goetheplatz in Friedberg kurz vor der Abfahrt. „Wir sind sehr gespannt, was uns dort erwartet“, sagte Schäfer. Zu tun gebe es sicherlich genug: Sandsäcke stapeln, Keller leer pumpen, Schlamm entsorgen, Personen aus Häusern evakuieren, gefährliche Einsätze koordinieren und vieles mehr.

Sorgen bereitet Merbs das Uniklinikum in Dresden. „Bei der Jahrhundertflut 2002 musste die Uniklinik praktisch in letzter Minute evakuiert werden, hoffentlich bleibt sie dieses Mal verschont“, sagte er. Das Problem sei, dass alle wichtigen Versorgungsleitungen im Keller lägen, wie zum Beispiel für den Strom, das Notstromaggregat, die Heizung oder das Trinkwasser. Wenn die Keller voller Wasser liefen, könne man die Patienten nicht mehr adäquat versorgen.

„Für die Wetterauer ist der Autobahnrastplatz Dresdner Tor an der A4 kurz vor Dresden die erste Anlaufstelle“, berichtete Schäfer. Dort werde in einem Bereitstellungsraum die Einsatzleitung über die hessischen Einheiten vom Hochtaunuskreis an den Wetteraukreis übergeben. Bereits in der vergangenen Woche hatte das sächsische Innenministerium Feuerwehrleute aus Hessen zur Unterstützung angefordert, die für fünf Tage in Dresden, aber auch in den Überflutungsgebieten in Nordsachsen anpacken sollten.

Gederns Bürgermeister Klaus Bechtold teilte am Wochenende mit, dass Wehrführer Maic Neunert, Stadtjugendfeuerwehrwart Markus Holle und die Kameraden Sven Kunert und Petra Stahl-Haas am Mittwoch ab 4 Uhr mit einem Gerätewagen-Logistik (GWL) in die Hochwassergebiete in Ostdeutschland fahren werden. Das Ziel sei „zu 99 Prozent“ ebenfalls Dresden. Die Gederner Feuerwehrleute würden dort voraussichtlich fünf Tage lang anpacken, die genauen Aufgaben seien noch nicht bekannt.

Quelle: Kreis-Anzeiger online vom 10.06.2013