22.06.2008 – Ortenberg - Unter Alkoholeinfluss entwendeten am Freitagabend gegen 21 Uhr zwei junge Männer auf dem Betriebsgelände des Steinbruches in Ortenberg an der B 275 einen 12 Tonnen schweren Lkw und begaben sich auf eine Spritztour auf die Kreisstraße 200 über Eckartsborn Richtung Lißberg.

Vermutlich durch nicht angepasste Geschwindigkeit und den Alkoholkonsum verlor der 20-jährige Fahrer des Lastkraftwagens etwa 150 Meter vor dem Stadtteil Lißberg die Kontrolle über das Fahrzeug und fuhr in den Straßengraben. Durch die circa 5 bis 6 Tonnen schwere Beladung wurde der Kipperaufbau vom Fahrgestell abgerissen. Der Lkw überschlug sich und blieb auf dem Dach der Fahrerkabine liegen. Die Fahrerkabine war durch das Überschlagen teilweise bis auf die Höhe des Motorraumes zusammen gedrückt. Dadurch wurde der Fahrer eingeklemmt. Der Beifahrer konnte sich noch vor dem Überschlag aus dem Fahrzeug befreien und flüchtete. Ein Bürger wurde auf den Flüchtigen aufmerksam und folgte ihm bis zu seinem Wohnort Bobenhausen. Die Polizei wurde telefonisch über den Aufenthaltsort des jungen Mannes informiert.

Nach dem Eintreffen der ersten Einsatzkräfte der Feuerwehren der Stadt Ortenberg wurden die technischen Maßnahmen eingeleitet. Die Kreisstraße wurde zur Sicherung der Einsatzstelle voll gesperrt und die Gerätschaften zur technischen Hilfeleistung vorgenommen. Bei der Alarmierung der Kräfte wurde parallel die Brandschutzaufsicht des Wetteraukreises alarmiert. Bereits auf der Anfahrt ließ Kreisbrandinspektor Otfried Hartmann den Rüstwagen der Feuerwehr Gedern nachalarmieren.

Da das Fahrzeug quer zur Straße auf dem Dach lag musste es mit Rüsthölzern und hydraulischem Gerät gesichert werden. Mit dem inzwischen eingetroffenen Notarzt wurde das weitere Vorgehen besprochen. Die Fahrerkabine war sehr deformiert. Deshalb musste zur ersten Versorgung des Verletzten mit Schneidgerät und Spreizer auf der Fahrerseite eine Versorgungsöffnung für den Rettungsdienst geschaffen werden. Weiterhin wurde zur Sicherung und zum Anheben des Fahrerhauses ein Luftheber eingesetzt. Die technische Rettung gestaltete sich komplizierter als angenommen. Durch das starkt deformierte Führerhaus war der Fahrer an mehreren Stellen eingeklemmt. Zusätzlich zu dem RTW und dem Notarzt des Deutschen Roten Kreuz wurde noch ein Rettungshubschrauber für den Transport in eine Klinik nachalarmiert.

Während der gesamten Zeit der technischen Rettung erfolgte die versorgte und überwachte der Rettungsdienst den Patienten durch die zuvor geschaffenen Versorgungsöffnung.
Nach etwa 90 Minuten war der Eingeklemmte befreit und konnte dem Rettungsdienst zur weiteren Stabilisierung übergeben werden. Er wurde dann durch den Rettungshubschrauber Christoph Hessen in die Universitätsklinik Frankfurt transportiert.

Nach Rücksprache mit der Polizei vor Ort blieb die Straßensperrung durch die Feuerwehr bis zum Ende der Berge- und Aufräumungsarbeiten bestehen. Erst am Samstagmorgen gegen 1 Uhr verließen die Kräfte der Feuerwehren der Stadt Ortenberg die Einsatzstelle.

Eingesetzte Kräfte:
Feuerwehr Stadt Ortenberg:
- Lißberg
- Eckartsborn
- Ortenberg/Selters/Wippenbach/Effolderbach
- Bleichenbach 
- SBI / stellv. SBI

   1/9
   1/5
1/2/8
-/2/16
1/1
KBI Hartmann
Rettungsdienst:
- RK Büdingen 97/83
- RK Büdingen 99/82
- Christoph Hessen

  1/1
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  1/2
Polizei

  

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Links: Der beim Überschlag abgerissene Kipperaufbau.

Oben: Auf dem Dach liegend war der junge Fahrer im deformierten Führerhaus mehrfach eingeklemmt.

 Text und Bilder: Lars Henrich, SBI Ortenberg