03.05.2010 - Wetteraukreis (gk). »Historischer Tag«, »Durchbruch«, »bisher größter Verbund auf Kreisebene« - fast alle Redner im Feuerwehrstützpunkt an der Schwalheimer Straße in Bad Nauheim wählten diese und ähnlich große Worte, um das zu würdigen, was jetzt nach zähen Verhandlungen zustande gekommen ist.
»Gemeinsam sind wir stärker«, sind sich die Vertreter der 24 Kommunen und Landrat Joachim Arnold (l.) sicher. (Fotos: Kollmer) Der Vertrag über den Atemschutzgeräte-Verbund, den die Vertreter von 24 der 25 Wetterauer Kommunen im Beisein von Landrat Joachim Arnold und dem Kreisbrandschutzdezernenten Otmar Lich unterzeichneten. Die einzige Kommune, die nicht mitmacht, ist Limeshain.
»So viele Kirchtürme unter einen Hut zu bringen - das ist eine große Leistung«, sagte Peter Baumann, Stadtrat und Brandschutzdezernent der Stadt Bad Nauheim, als er die Entstehungsgeschichte des bisher größten Verbunds auf Kreisebene in seiner Begrüßungsansprache Revue passieren ließ. Sein Dank galt Michael Kinnel als stellvertretendem Kreisbrandinspektor und Peter Krank, Fachbereichsleiter im Nauheimer Brandschutzdezernat. Beide hätten »unermüdlich« am Zustandekommen des Vertrags gearbeitet und dabei viel Überzeugungsarbeit leisten müssen.
Bad Nauheims Stadtrat Peter Baumann (l.) dankt dem Vize-Kreisbrandinspektor Michael Kinnel für sein Engagement. |
Von nun an kann jede der im Verbund zusammengeschlossenen Wehr im Brandfall die oft lebenswichtigen Atemschutzgeräte nicht nur im Stützpunkt an der Schwalheimer Straße von hauptamtlichen Kräften der Bad Nauheimer Feuerwehr kostenlos warten zu lassen. Außerdem können sie für 18,50 Euro im Monat von dort auch bezogen werden. Insgesamt handelt es sich um 1100 Geräte, die in den kommenden Monaten neu angeschafft werden sollen. Das bedeute nicht nur eine erhebliche finanzielle Einsparung, sagte Baumann, sondern erhöhe auch die Sicherheit und Effizienz bei der Brandbekämpfung.
»Gemeinsam sind wir stärker«, betonte Landrat Joachim Arnold und wies darauf hin, dass vor allem bei den Wehren in Butzbach und Büdingen die größten Vorbehalte gegen den Zusammenschluss auf Kreisebene bestanden hätten - habe man dort doch bereits viel in eigene Wartungsanlagen und den Kauf neuer Geräte investiert. Er betonte aber: »Gut, dass Sie dabei sind.«
Mit dem Ausspruch »Jeder verteidigt zuerst seine Ritterburg« erinnerte auch Bad Nauheims Bürgermeister Bernd Witzel an die vielen Stolpersteine auf dem Weg zur Vertragsunterzeichnung. »Alle Vertragspartner können stolz auf das Zustandekommen dieses zukunftsweisenden interkommunalen Netzwerks sein«, sagte er.
Quelle: Wetterauer Zeitung online vom 03.05.2010