09.07.2013 - Neues Haus soll im März 2014 bezugsfertig sein

Friedberg-Bauernheim (chh). Das Warten hat bald ein Ende: Am Montagmorgen haben die Verantwortlichen den ersten Spatenstich für das neue Feuerwehrhaus gesetzt, März kommenden Jahres sollen die Einsatzkräfte einziehen können.

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So ein Spatenstich hat schon etwas komisches, findet zumindest Bürgermeister Michael Keller (l.). Trotzdem greift er beherzt zur Schippe, genauso wie (v. l.) Stadtbrandinspektor Michael Stotz, Vize-Wehrführer Ingo Wißmer, Ortsvorsteher Ulrich Hausner, Thomas Jüngel (Baufirma H&R) sowie Architekt Bernd Wagner.

Ein Blick in das alte Feuerwehrhaus verdeutlicht die Misere: Der Jugendraum ist nicht viel größer als eine Abstellkammer, die Toiletten dienen gleichzeitig als Abstellraum – und der Hauptraum ist Schulungsraum, Aufenthaltsraum, Umkleide und Küche in einem. Kein Wunder, dass die Feuerwehrleute ihrem alten Domizil keine Träne nachweinen. »Wir haben vor etwa 15 Jahren angebaut und gestrichen, doch wenn wir jetzt ein neues Heim bekommen, kann das alte gerne abgerissen werden«, erzählt der stellvertretende Wehrführer Ingo Wißmer.

Zum Spatenstich ist auch Bürgermeister Michael Keller gekommen. »Wir stehen hier im kleinen Kreis für eine große Sache«, hebt der Rathauschef die Bedeutung des Neubaus hervor. Jahrelang hätten die Verantwortlichen für das Vorhaben gestritten. »Ich bin froh, dass es schlussendlich geklappt hat und die Einsatzkräfte demnächst angemessen untergebracht sind.« Seiner Meinung nach gibt es keine Alternative zu einem Neubau, die Renovierung des alten Gebäudes wäre zu risikoreich gewesen – vor allem finanziell.

Mit dem 865.000 Euro teuren Neubau werde auch der Bedeutung der Bauernheimer Feuerwehr im sozialen Bereich Rechnung getragen: »Wir müssen den Stadtteil am Leben erhalten. Die Feuerwehr ist dabei sehr wichtig.«

Eine Meinung, die auch Ortsvorsteher Ulrich Hausner teilt. »Ich freue mich doppelt, nicht nur als Ortsvorsteher, sondern auch als aktiver Feuerwehrmann. Wir unterstützen alle Feuerwehrbereiche der Stadt, durch unsere Qualität sind wir gut eingebunden. Es ist wichtig, dass an der Wehr in Friedberg kleinsten Stadtteil festgehalten wird.«

Die Bedeutung einer lokalen Wehr hebt auch Stadtbrandinspektor Michael Stotz hervor: »Hier wird gute Jugendarbeit geleistet. Würden die Wehren zusammengeschlossen, hätten wir bestimmt weniger Einsatzkräfte. Daher freue ich mich darauf, dass die Bauernheimer Feuerwehrleute in absehbarer Zeit einen Stützpunkt bekommen, der den Anforderungen entspricht.«

Bernd Wagner vom Architekturbüro Fritzel und Wagner nennt Details der Projekts. Demnach wird der Neubau direkt neben dem alten Feuerwehrhaus auf einer Fläche von 300 Quadratmetern errichtet. »Wir haben eine kostengünstige Lösung gefunden, die der Vorstellung der Feuerwehr entspricht.« In der ersten Etage sollen Umkleiden und ein Büro entstehen, darunter zwei Gemeinschaftsräume. »Und draußen ist genügend Platz, dass die Feuerwehr auch mal feiern kann.«

Die Reden waren gehalten, nun schritten die Verantwortlichen zum ersten Spatenstich. Für Bürgermeister Keller ein komisches Szenario: »Es ist schon lustig, wenn sich Politiker im Anzug einen Helm aufsetzen und zum Spaten greifen. Aber es wurde wohl noch nichts besseres gefunden, um den Startschuss zu demonstrieren«

Den Feuerwehrleuten wird’s egal sein. Sie fiebern dem Einzug im kommenden Frühjahr entgegen. Stellvertretender Wehrführer Wißmer: »Wobei, jetzt haben wir 20 Jahre lang gewartet, das halbe Jahr kriegen wir auch noch herum.«

Quelle: Wetterauer Zeitung online vom 09.07.2013
Bild: Feuerwehr Friedberg