04.06.2008 - Geiß-Nidda -Trotz strapaziöser Nacht hellwach am Start

Die Strapazen der vergangenen Nacht waren den Feuerwehrleuten noch anzusehen. Durch ihre Einsätze zur Beseitigung der Umwetterschäden waren manche von ihnen erst in den Morgenstunden ins Bett gekommen. Doch schon früh um acht Uhr begannen die Wettkämpfe des Wetterauer Kreisentscheids der Hessischen Feuerwehrleistungsübung im Niddaer Stadtteil Geiß-Nidda.

Neun Einsatzabteilungen aus dem gesamten Wetteraukreis hatten sich zu dem jährlich ausgetragenen Kreisentscheid angemeldet. Im Rahmen der Wettkämpfe legten 29 Aktive ihre Leistungsabzeichen in Gold, Silber, Bronze und Eisen ab. Parallel wetteiferten 16 Jugendfeuerwehren aus dem Wetteraukreis um das Erringen des Günter-Vogt-Pokals.

Der veranstaltende Kreisfeuerwehrverband Wetterau hatte in diesem Jahr als Austragungsort für die Großveranstaltung den Niddaer Stadtteil Geiß-Nidda gewählt, wo die Feierlichkeiten zum 100-jährigen Feuerwehrjubiläum den passenden Rahmen boten.

Nach dem Ausfüllen eines Theoriebogens hieß es für die aktiven Feuerwehrleute im praktischen Teil „Übung mit Wasserentnahme aus offenem Gewässer, Brandbekämpfung mit drei C-Strahlrohren“. Per Erlass des HMdI (Hessisches Ministerium des Innern und für Sport) wird diese Übung jährlich für ganz Hessen festgelegt.

Unter der Zeitvorgabe von acht Minuten galt es, einen fiktiven Löschangriff mit drei Brandstellen vorzunehmen. Mehrere Hindernisse mussten auf dem Weg dorthin überwunden werden. Auf ein akustisches Zeichen hin zogen sich die Einsatztrupps über die gleichen Barrieren zurück. Das Binden von vier in der Praxis verwendeten Knoten, beendete die Übung.

Ein Schiedsrichterteam aus dem Kreis Waldeck-Frankenberg überwachte und bewertete das Vorgehen der Feuerwehrleute. Die mit 1000 Punkten gestarteten Mannschaften erhielten für jeden Fehler fünf Punkte sowie für jede Sekunde Zeitüberschreitung einen Punkt Abzug. Falsche Antworten im Fragebogen wurden ebenfalls mit fünf Punkten Abzug bewertet. Vor der Übung losten die neunköpfigen Mannschaften ihre jeweiligen Funktionen in deren Verlauf untereinander aus.

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KBI Otfried Hartmann verpflichtet die Schiedsrichter aus Waldeck-Frankenberg zu objektiver Wertung.
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Die Mannschaft aus Geiß-Nidda beim Kuppeln der Saugschläuche.
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Das Leitergerüst muss unter den strengen Augen der Schiedsrichter überwunden werden.
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Der Schlauchtrupp löscht als letzter den fiktiven Brand.

Während die großen Vorbilder um eine gute Leistung kämpften, zeigte nebenan der Feuerwehrnachwuchs in einer ähnlichen – jugendgerechten - Übung, seinen guten Ausbildungsstand. Zunächst hatten die Mädchen und Jungen ebenfalls einen Fragebogen ausgefüllt, in den man bewusst nicht nur feuerwehrtechnische Fragen eingebaut hatte, so der Fachbereichsleiter der Kreisjugendfeuerwehr, Achim Nagel. Es wurde beispielsweise auch nach dem Namen des neuen Wetterauer Landrats gefragt.

Nach den anstrengenden Wettkämpfen wurde im Zelt die Siegerehrung der Aktiven von Kreisbrandinspektor Otfried Hartmann und Kreisbrandschutzdezernent Otmar Lich vorgenommen. Der Siegerpokal ging an die Einsatztruppe aus Ranstadt/Ober-Mockstadt für eine herausragende Leistung von 990 Punkten. Zweiter und dritter Sieger wurden die Aktiven aus Bönstadt (950) und Unter-Schmitten (924). Auf die weiteren Plätze kamen die Feuerwehrleute aus Ober-Schmitten (863), Ossenheim (807), Geiß-Nidda (795), Friedberg (765), Reichelsheim (759) und Ober-Seemen (607).

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KBI aD Günter Vogt (re) überreicht den von ihm gestifteten Pokal. Mit dabei Kreisjugendwart Marco Reis (Mi) und Stadtjugendwart Achim Nagel (li).
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Die Mannschaftsführer der Jugendfeuerwehren zeigen stolz ihre errungenen Pokale.

Der ehemalige Kreisbrandinspektor Günter Vogt überreichte den von ihm gestifteten Jugendpokal gemeinsam mit Marco Reis, Kreisbrandmeister und zuständig für die Jugendfeuerwehren, der die Siegerehrung moderierte. Die Jugendfeuerwehr aus Ortenberg konnte mit 1117 Punkten den Sieg davon tragen. Es folgten die Jugendwehren aus Fauerbach/Schwickartshausen (1102) und Geiß-Nidda/Bad Salzhausen (1096) vor den Teams aus Unter-Schmitten (1095), Ober-Lais (1086), Dauernheim (1081), Bönstadt (1078,8), Bellmuth (1062), Ober-Schmitten (1050), Ober-Seemen (1034), Rinderbügen (1028,6), Borsdorf/Harb (1012,6), Bodenrod (1008), Lorbach (989,4), Büches (852,2) und Rohrbach (762,2).

Die im Rahmen des Wettkampfs erworbenen Feuerwehrleistungsabzeichen, die durch mindestens dreifache erfolgreiche Teilnahme daran und zusätzliche Fragebögen mit erhöhtem Schwierigkeitsgrad erworben werden, konnte an erfreulich viele Feuerwehrleute vergeben werden.

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Groß war die Zahl derer, die das Hessische Feuerwehrleistungsabzeichen in Eisen, Bronze, Silber und Gold errungen haben.
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Alle Gruppenführer mit (v.l.) KBM Ulrike Schneider, SBI Matthias Holland, (v.re.) KBI Otfried Hartmann und Brandschutzdezernent Ottmar Lich.

Über die höchste Goldstufe freuten sich: Marc Gottwald (Unter-Widdersheim), Leon Gierhardt, Tim Schmitt und Robert Uhl (alle Unter-Schmitten), Michael Ott und Steffen Kehm (beide Ranstadt/Ober-Mockstadt), Steffen Harendza (Bönstadt), Sascha Hanisch und Max Hoffmann (Ossenheim) sowie Tim Martin Dotzauer (Friedberg).

In Silber ging das Leistungsabzeichen an Jens Schneider (Unter-Widdersheim), Steffen Leiss und Manuela Winter (beide Unter-Schmitten), Tobias Nikleniewicz (Bönstadt), Florian Wilhelm (Reichelsheim) und Timo Nagel (Geiß-Nidda).

Das bronzene Leistungszeichen erhielten Jens Schneider (Unter-Widdersheim), Kevin Röpke und Martin Franz (beide Unter-Schmitten), Lukas Kretz (Bönstadt), sowie Bastian Appel und Christian Sampedro (Ossenheim).

Das eiserne Abzeichen errangen Gundhild Moufang, Henning Kirchhof, Karlo Jörg, Roland Hofmann, Klauspeter Hofmann (Ober-Schmitten) sowie Sebastian Calow und Kathrin Sang aus Bönstadt.

Text: Diana Pérez, Nidda
Bilder: Robert Winkler, KFV Wetterau