09.06.2010 - Ortenberg/Gelnhaar - Bereits Anfang April wurde durch den Betreiber des Behindertenwohnheim und Werkstätten Rauher Berg in Gelnhaar Kontakt mit der Feuerwehr der Stadt Ortenberg aufgenommen. Die Gespräche sollte eine Terminfindung zu einer Alarmübung für die Feuerwehren der Stadt Ortenberg sein, mit dem Ziel, das Gebäude unter realen Bedingungen zu räumen.
Der Wunsch des Betreibers wurde genutzt, und es erfolgte durch den Stadtbrandinspektor mit dem zuständigen organisatorischen Leiter Rettungsdienst des Wetteraukreises vom Deutschen Roten Kreuz Büdingen, Herr Ulrich Schäfer und den verantwortlichen Personen der Einrichtung ein Vorgespräch, in dem der Ablauf und der Umfang der Übung besprochen wurde. Es erfolgte eine Terminvereinbarung für Dienstag, den 01.06.2010.

An diesem Abend erfolgte, nach Vorbereitung durch die Übungsleitung, eine Verrauchung des notwendigen Treppenraumes in der Einrichtung. Da die Gebäude über eine Brandmeldeanlage verfügen, konnte so mit geringen Aufwand die Alarmierung auf den Weg gebracht werden. Gegen 18:35 Uhr erfolgte dann die Alarmierung des Löschbezirkes Ost, die Stadtteilfeuerwehren Gelnhaar und Usenborn unter Einsatzbedingungen. Bereits auf der Anfahrt wurde durch Mitarbeiter der Einrichtung die Zentrale Leitstelle über die Verrauchung des Gebäudes telefonisch informiert, woraufhin eine Stichworterhöhung erfolgte. Durch die Art und Nutzung des Gebäudes erfolgte die weitere Alarmierung des Löschbezirkes Süd, Stadtteilfeuerwehren Bergheim und Bleichenbach, der Löschbezirk West (gemeinsames Feuerwehrhaus in Selters), die Drehleiter der Feuerwehr Büdingen, die Schnelleinsatzgruppe des Deutschen Roten Kreuzes aus Ortenberg, der ELW 2 aus Echzell sowie den diensthabenden Organisatorischen Leiter Rettungsdienst und LNA. Die ersten Maßnahmen wurden durch die Stadtteilfeuerwehren Gelnhaar und Usenborn eingeleitet, indem eine Wasserversorgung aus dem Löschwasserbehälter (193 m³) aufgebaut wurde. Die ersten Atemschutzgeräteträger führten den Innenangriff durch. Die Stadtteilfeuerwehren Bergheim und Bleichenbach versorgten die Einsatzstelle über eine Löschwasserförderung von dem ca. 1,2 km entfernten Bachlauf mit den zwei vorhandenen LF 16 TS durch. Da die Räumung des Gebäudes durch die Mitarbeiter erfolgte, belief sich die Menschenrettung ausschließlich auf 2 Mitarbeiter aus dem 4. OG über die Drehleiter der Feuerwehr Büdingen.

Durch die SEG Ortenberg (Schnelleinsatzgruppe) erfolgte nach Sichtung der betroffenen Personen durch die Notärzte vor Ort eine Betreuung und Registrierung der Personen in den nahe liegenden Werkstatt und Versammlungsräumen.

Während dieser Übung waren ebenfalls der Kreisbrandinspektor Otfried Hartmann, Kreisbrandmeisterin Ulrike Schneider sowie der Feuerwehr- und Leitenden Notarzt, Dr. Klaus Peter Ratthey an der Einsatzstelle. Als Beobachter der Übung waren Ulrich Schäfer (OLRD), Jürgen Nickel (OLRD), Lars Henrich (SBI Ortenberg) sowie Timo Blum (SBI Büdingen) anwesend.

Diese Übung wurde ebenfalls genutzt, um die Abläufe und Zusammenarbeit der verschiedenen Rettungsorganisationen zu festigen. Nach der Auswertung dieser Übung erfolgte eine Nachbesprechung in den einzelnen Organisationen, um die Besonderheit während eines Ereignisses in einer Behinderteneinrichtung zu beleuchten. Nach Beendigung der Übung konnten alle Einsatzkräfte feststellen, dass die Aufgaben während eines Einsatzes nicht alltäglich sind.

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Einleitung der Menschenrettung durch die Feuerwehr

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Menschenrettung über die Drehleiter

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Registrierung der Bewohner durch den Rettungsdienst

Text: Lars Henrich, SBI Ortenberg
Bilder:  Tanja Bretthauer