03.08.2020 - Theorie und Praxis: Aufbau eines Dekon-Platzes

Butzbach - Wie umfangreich das Aufgabengebiet bei einem Gefahrguteinsatz sein kann, davon können viele Brandschützer von der Feuerwehr Butzbach noch heute berichten, als sich im vergangenen Monat auf der BAB5 bei Butzbach ein Gefahrgutunfall ereignete. Dazu gehört u.a. auch der Aufbau eines Dekontaminationsplatzes, der in der Feuerwehrdienstvorschrift 500 (FwDv 500) „Einheiten im ABC Einsatz“ hinterlegt ist.

Dieser umfangreichen Thematik widmeten sich dieser Tage auch die Feuerwehr Münster und Hoch Weisel, welche bei einem Gefahrguteinsatz mit dem Aufbau eines Dekon-Platzes betraut werden.

Der Unterricht, welcher in Theorie und Praxis am Feuerwehrhaus in Butzbach stattfand, wurde durch Christian Mohr und Karsten Habicht (beide Feuerwehr Butzbach, Sachgebiet 2.4) gehalten. Seit dem Inkrafttreten der Feuerwehr-Dienstvorschrift 500 im Jahr 2004 sind grundlegende Einsatzgrundsätze und Abläufe gegenüber den Vorgänger – Dienstvorschriften neu geregelt und auch vereinheitlicht worden. Die letzte Überarbeitung dieser Dienstvorschrift erfolgte 2012, ein Jahr später trat in Hessen die Katastrophen-Dienstvorschrift 510 HE in Kraft, mit der eine landesweite einheitliche Regelung zum Gefahrstoffnachweis und Probeentnahme getroffen wurde.

Im Wetteraukreis werden neben örtlichen Mess-Trupps auch noch sogenannter Gefahrstoff-ABC-Mess-Trupp als auch eine Gefahrstoff-ABC-Mess-Gruppe vorgehalten. Letztere ist bei der Feuerwehr Friedberg angesiedelt und auch die kleinste Form eines GABC-Mess-Trupps. Deren Aufgabe ist das Messen von Gefahrstoffen, die Probeentnahme unbekannter Gefahrstoffe sowie die Unterstützung der örtlichen Messtrupps.

Im praktischen Teil wurde den Teilnehmern erläutert, welche Dinge für den Gefahren – und Absperrbereich von Wichtigkeit sind. Dabei sind an vorderster Stelle aufgrund einer möglichen Ausbreitung die meteorologischen und topographischen Verhältnisse zu berücksichtigen. Grundsätzlich ist das Rauchen, Essen und Trinken verboten (Einsatzstellenhygiene).

Ein Dekon-Platz ist in „Rot-Gelb-Grün Bereiche“ aufgeteilt. Der Dekon-Platz ist als solcher zu kennzeichnen und mit geeigneten Hilfsmitteln (Absperrband, Ketten ect) abzugrenzen, so dass der vorgegebene Weg vom Gefahrenbereich für alle Personen (Einsatzkräfte und Betroffene) nur über den Dekon-Platz zu begehen ist.

Um die Bereiche kenntlich zu machen stehen Planen bereit. Die „rote“ Plane ist für den unreinen Bereich- hier wird mit Wasser dekontaminiert. Dazu stehen Wannen und Bürsten zur Stiefel-Dekon bereit bevor es durch die Dekon-Dusche in den „gelben“ Bereich geht. „Gelb“ markiert den Auskleidebereich (ebenfalls unrein) und „grün“ stellt den reinen (sauberen) Bereich dar.

Grundsätzlich werden im GABC- Einsatz nur Feuerwehrkräfte eingesetzt, welche die entsprechende Ausbildung (Atemschutzgeräteträger sowie Atemschutzgeräteträger II) absolviert haben

Verlastet sind all diese Einsatzgegenstände / -mittel in farblichen Kisten auf Rollwagen. Nach Informationen der beiden Ausbilder werden weitere Schulungen durchgeführt. Zudem besteht für die CSA-Träger die Möglichkeit an den Übungseinheiten auf dem Gelände der Kernstadt-Feuerwehr einzufinden und sich zu beteiligen.

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Text und Bilder: Andrea Bergens, FF Butzbach