17.05.2009 –  Büdingen – Im Rahmen der Ausbildung der Rettungsassistenten des Malteser Hilfsdienstes Altenstadt, hatten die angehenden Assistenten im dritten Ausbildungsjahr eine praktische Prüfung zu bewältigen.

Neben der eigentlichen rettungsdienstlichen Versorgung sollte auch die Zusammenarbeit mit Dritten geübt werden. Gerne erklärte sich die Freiwillige Feuerwehr Büdingen bereit ein entsprechendes Szenario auszuarbeiten eine realitätsnahe Einsatzlage darzustellen.

Angenommen wurde die Explosion einer Gasflasche bei Dachdeckerarbeiten. Visagistin Kaddi Heß vom MHD Altenstadt schminkte die Verletztendarsteller für diese Übung hervorragend. Die Brandverletzungen und offenen Frakturen sahen sehr realistisch aus.

Drei Verletzte wurden auf dem Dach der Büdinger Jugendherberge positioniert. Ein weiterer Verletzter lag unter einem Baum im nahe gelegenen Waldstück. Selbstverständlich waren die Vorbereitungen zur Einsatzübung schon eine Attraktion für die Schulklassen, die sich zu dieser Zeit in der Jugendherberge aufhielten. Gleichzeitig wurde die Gelegenheit genutzt die Kinderüber das Thema Brandschutz aufzuklären. Ein Mädchen übernahm eine wichtige Rolle im Übungsablauf. Sie wählte den Notruf 112 und meldete bei der Leitstelle Wetterau, dass es auf dem Dach der Jugendherberge brennen würde. Stolz und sichtlich erleichtert setzte sie den Notruf korrekt ab.

Nach wenigen Minuten waren der erste Rettungswagen und der Löschzug der Feuerwehr Büdingen an der Einsatzstelle. Das erste Team des MHD erkundete die Lage, kümmerte sich um die Erstversorgung der Verletzten und ließ weitere Rettungsmittel nachalarmieren. Eine RTW-Besatzung versorgte einen Schwerstbrandverletzten. Ein weiteres Team war mit der Versorgung eines schwer verletzten Patienten mit offenen Frakturen beschäftigt, der zudem noch unter einem Baumstamm lag.

Nachdem die Erstversorgung aller Patienten sichergestellt war, wartete auf die Helfer auf dem Dach der Jugendherberge noch eine besondere Herausforderung. Das Drehbuch der Übung sah vor, dass der Patient unter ständiger Beatmung mit der Schleifkorbtrage und mit Hilfe der Drehleiter auf den Boden gebracht werden musste. Eine Aufgabe, die nichts für Personen mit Höhenangst ist, aber auch diese Situation wurde mit Bravur gemeistert.

Die Rettungsdienstmitarbeiter mussten bei der Übung nicht nur die fachlich und medizinisch korrekte Versorgung der Patienten gewährleisten, sondern auch die Feuerwehr in die Rettungsaktionen einbinden und sich mit den jeweiligen Einsatzleiter abstimmen. Während der Übung wurden die angehenden Rettungsassistenten unter anderem von Jürgen Nickel und Dr. Alexandrescu-Goldenthal, dem abnahmeberechtigtem Arzt beobachtet.

Die Zusammenarbeit der Feuerwehr Büdingen und dem Malteser Hilfsdienst Altenstadt funktionierte reibungslos und zeigt das hohe Niveau der Rettungsdienstausbildung. Die Einheiten der Feuerwehren und des Rettungsdienstes arbeiten täglich bei den verschiedensten Einsätzen zusammen. Nur mit dem Wissen um die Möglichkeiten der verschiedenen Hilfsorganisationen und mit dem Kennen der gegenseitiges Vorgehens- und Arbeitsweisen ist eine optimale Versorgung von Patienten in Extremsituationen zu gewährleisten.

Die Verantwortlichen der Übung und die Übungsteilnehmer danken dem Leiter der Jugendherberge Büdingen, Franz-Eduard Basquitt und seiner Frau, für die unkomplizierte und hervorragende Unterstützung.


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Kaddi Heß beim Schminken

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Versorgung eines Patienten

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realistische Darstellung von Verbrennungen

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Rettung mit der Schleifkorbtrage und der DLK

Text und Bilder: Riccardo Bortolotti, FF Büdingen