08.06.2009 – Aufwendige Übungssituation für die Rosbacher Feuerwehr

Ober-Rosbach – Metall auf Metall knirscht am Sonntagmorgen gegen 8.10 Uhr an der Kreuzung Bergstraße und Am Kirschenberg in Ober-Rosbach. Als die Bewohner der umliegenden Häuser nach dem Rechten sehen, sehen sie ein Auto auf dem Dach liegen und ein weiteres Fahrzeug an der dort angebrachten Leitplanke längsseits stehen. Leicht irritiert beobachten die Anwohner, drei Feuerwehrleute an den schon schrottreif aussehenden Fahrzeugen hantieren – offensichtlich guter Laune.

Kurze Zeit vorher trafen fünf junge Erwachsene von der Johanniter-Unfallhilfe ein und verschwinden in einem der Häuser. Eine Stunde später kommen drei von ihnen mit erkennbaren Verletzungsmustern am Kopf wieder aus dem Haus heraus und setzen oder legen sich in die Fahrzeuge.

 

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Realistisch geschminkte Übungsdarsteller.

Dieser Aufwand dient der Rosbacher Feuerwehr als Übungsszene für eine Standardsituation. Übungsleiter Sascha Winkler sagt dazu: „Wir müssen diese Standardsituationen immer wieder üben, damit alle Feuerwehrleute an jeder möglichen Einsatzposition ihre Kenntnisse anwenden können.“ Deshalb werden bei Übungen auch nicht immer diejenigen in die leitenden Positionen gesetzt, die sie oft besetzen, sondern oft auch Feuerwehrleute mit derselben Qualifikation, die eher selten an diesen Positionen arbeiten.“

Die Idee für diese Übungssituation kam Sascha Winkler aus eigener Anschauung. Er wohnt in einem der an dieser Straßenkreuzung stehenden Häuser. Schon häufiger hat er gefährliche Situationen beobachtet. So konstruierte er einen an dieser Stelle durchaus möglichen Unfall. Zwei Fahrzeuge kollidieren an der Kreuzung. Ein Fahrzeug ist mit einem Mann und ein zweites mit einer Frau und einem Mann besetzt. Ein Pkw überschlägt sich, bleibt auf dem Dach liegen und fängt Feuer. Der zweite Pkw bleibt an der Leitplanke stehen. Die Türen lassen sich nicht öffnen.

Die Feuerwehr arbeitet zusammen mit einem Team des Deutschen Roten Kreuzes diese Einsatzsituation ab. Nach wenigen Minuten ist der leicht verletzte Fahrer im brennenden Fahrzeug befreit. Länger dauern die Rettungsmaßnahmen der beiden im Fahrzeug an der Leitplanke eingeklemmten Fahrzeuginsassen. Aber auch sie werden nach 20 bzw. 40 Minuten befreit.

Clemens Harff, Stadtbrandinspektor und Einsatzleiter der Übung, sagte zum Abschluss: „Ich bedanke mich für die Geduld der Anwohner, den Krach und die Unruhe, die wir verbreitet haben, zu ertragen. Eine Reihe von Zuschauern hat sogar die Übung verfolgt. Über ihr Interesse haben wir uns gefreut.“

Übungsablauf

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Feuererwehr und Rettungsdienst treffen an der "Unfallstelle" ein.
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Zwei Verletzte sind zu retten.
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Vorbereitung der technischen Maßnahmen.
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Gemeinsam wird die eingeklemmte Person befreit.

Text und Bilder: Joachim Michalik