14.03.2010 – „Yes we can“ beim Kreisjugendfeuerwehrtag in Nieder-Mörlen

Wetteraukreis (pm). Erstmals seit langer Zeit steigt im Wetteraukreis die Mitgliederzahl in den Jugendfeuerwehren wieder leicht an. Diesen erfreulichen Trend konnte Kreisjugendwart Marco Reis anlässlich des Kreisjugendfeuerwehrtages den Delegierten der Wetterauer Jugendfeuerwehren in der vollbesetzten Frauenwaldhalle mitteilen. Zuvor hatte Reis dem Jugendblasorchester Bad Nauheim für die musikalische Eröffnung gedankt und die Jugendvertreter der 120 Wetterauer Jugendfeuerwehren begrüßt. Sein besonderer Gruß galt dem Landtagsabgeordneten Klaus Dietz, Brandschutzdezernent Ottmar Lich, Kreisbrandinspektor Otfried Hartmann, seinem Vize Michael Kinnel, allen Wehrführern, Stadt- und Gemeindebrandinspektoren, Stadtrat Peter Baumann und Gerald Dallwitz als Gastgeber und Vorsitzender der Feuerwehr Nieder-Mörlen.

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Brandschutzdezernent Ottmar Lich

In seinem Jahresbericht teilte Reis mit, dass zum Jahresanfang 1737 Jungendliche, davon 513 Mädchen, in den Jugendfeuerwehren aktiv sind. Mit Erreichen der Altersgrenze konnten 126 Jugendliche im vergangenen Jahr in die Einsatzabteilungen übernommen werden. Als erfreulich bezeichnete er die Anzahl derer, die sich weiterbilden möchten und die Tatsache, dass die Nachwuchssorgen glücklicherweise rückläufig sind. Weiter berichtete er, dass mit über 500 Jugendwarten, Betreuern, Stadt- und Gemeindebrandinspektoren, Mitgliedern des Kreisjugendfeuerwehrausschusses im Jahr 2009 in die Ausbildung der Jugendfeuerwehren 51.542 Stunden investiert wurden. Abschließend dankte Reis dem Kreisjugendfeuerwehrausschuss für die konstruktive Zusammenarbeit.

In seinem Grußwort überbrachte Brandschutzdezernent Baumann die Grüße der Stadt und betonte, dass Bad Nauheim mit Stolz auf die erfolgreiche Jugendarbeit der städtischen Feuerwehren blicke. „Die Jugendfeuerwehr ist unser Nachwuchs, unsere Zukunft“, betonte Kreisbeigeordneter Ottmar Lich in seiner Ansprache und zeigte sich darüber erfreut, dass bis auf wenige Ausnahmen, fast alle Feuerwehren im Wetteraukreis eine Jugendfeuerwehr unterhalten. Den Kreisjugendfeuerwehrtag findet er gut und die Leistungen, die die Feuerwehren erbringen, bezeichnete er als unverzichtbar für unsere Gesellschaft. Die zunehmenden Schwierigkeiten bei der Erhaltung der Tagesbereitschaft der Freiwilligen Feuerwehren bereitet ihm Sorgen. Hier appellierte Lich an die Arbeitgeber, ihre Mitarbeiter im Alarmfall freizustellen. Kreisbrandinspektor Hartmann dankte der Feuerwehr Nieder-Mörlen für die Ausrichtung der Veranstaltung und lobte die Arbeit des Kreisjugendwartes und betonte, dass Reis sich gut in die Reihen der Kreisbrandmeister integriert hat. Hartmann hob die Wichtigkeit einer guten und qualifizierten Jugendarbeit besonders hervor da die Einsatzabteilungen, wegen mangelndem Einstieg von Quereinsteigern, auf die Übernahme ehemaliger Jugendfeuerwehrmitglieder angewiesen sind. Ohne Nachwuchsorganisation gehen Lichter aus stellte Hartmann abschließend fest.

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Kreisjugendfeuerwehrausschuss: (v.l.) Sebastian Dreifert, Klaus Splittdorf, Heinz Gerhard Fahrenbruch, Jessica Schmidt, Vorsitzender Marco Reis, Sandra Wagner, Achim Nagel, Uwe Misar. 

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Logo der Jugendfeuerwehr Bad Nauheim

Für den Fachbereich Mädchen und Ausbildung berichtete Jessica Schmidt von einem Tagesausflug der Betreuerinnen in den Wetterauer Feuerwehren, der die 35 Teilnehmerinnen in den Odenwald führte. Auf dem Programm standen eine Planwagenfahrt und der Besuch eines Kletterparks. Sorge bereitet Schmidt die rückläufige Zahl der Teilnehmerinnen an Lehrgängen am Hessischen Jugendfeuerwehr-Ausbildungszentrum in Marburg-Cappel. Weiter berichtete sie von einem Wertungsrichter-Seminar in Nieder-Mockstadt, einem A-Lehrgang in der Jugendfreizeitstätte Grünberg und einem Jugendleiterlehrgang im Feuerwehrhaus in Stockheim. Über Ausbildung und Abnahme der Jugendflamme, einem Ausbildungsnachweis in Form eines Abzeichens für Jugendfeuerwehrmitglieder, berichtete Achim Nagel (Fachbereich Wettbewerbe – allgemeine Jugendarbeit). Die Jugendflamme ist in drei Stufen unterteilt, die Rahmenbedingungen sind bundeseinheitlich geregelt. Nagel betonte, dass in 2009 alle Bewerber die Auszeichnung in Empfang nehmen konnten. Der Fachbereichsleiter Feuerwehrtechnik und Wertung Uwe Misar, bescheinigte den Jugendfeuerwehrwarten, Betreuern und Ausbildern eine gute Arbeit sowohl im praktischen als auch im theoretischen Bereich. Er sprach von 15 Wettbewerben in 2009 zu denen er 219 Wertungsrichter entsandte. Auf einem Wertungsrichterseminar in Nieder-Florstadt haben zwölf Teilnehmer ihre Ausbildung mit Erfolg abgeschlossen. Er erwähnte den Sportwettbewerb in Gedern-Steinberg, den Kreiswettbewerb um den Günter-Vogt-Pokal in Nidda-Unter-Schmitten, den Kreisentscheid in Nidda-Kohden und den City-Cup in Limeshain. Klaus Splittdorf berichtete aus dem Fachbereich Jugendforum. 2009 wurden zwei Kreisjugendforen, in Echzell und im Kreiszeltleger in Ortenberg, durchgeführt. Er informierte über Ablauf und Inhalte der Foren und teilte mit, dass es im Mai ein Frühjahrsforum geben wird. Aus dem Fachbereich Öffentlichkeitsarbeit berichtete Sebastian Dreifert. Er stellte seine Ausführungen unter den weltbekannten Ausspruch „Yes we can“. Mahnend aber auch zugleich euphorisch informierte er über die Jugendarbeit und über Klausurtagungen, in denen debattiert wurde, wie zum Beispiel der Zugang zur Basis verbessert werden kann. Auch die Internetseite des Kreisjugendfeuerwehrverbandes wurde beleuchtet. Es soll eine Seite entstehen, die die Jugend anspricht, die Jugendwarte sollen in die Gestaltung mit einbezogen werden.

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(v.l.) Kreisjugendwart Marco Reis ehrt Heinz-Gerhard Fahrenbruch mit der höchsten Auszeichnung der Deutschen Jugendfeuerwehr, der Ehrennadel in Gold.
 

Kassenwart Heinz-Gerhard Fahrenbruch berichtete anschließend von geregelten Kassenverhältnissen. Die Kassenprüfer Gerald Dallwitz und Heinz-Jürgen Hofmann hatten die Kasse geprüft und bescheinigten eine einwandfreie Kassenführung. Der beantragten Entlastung des Kassierers und des Vorstandes stimmte die Versammlung einstimmig zu. Bei den anstehenden Wahlen wurde Sandra Wagner (Schriftführerin) und Sebastian Dreifert (Öffentlichkeitsarbeit) in ihren Ämtern bestätigt. Uwe Misar wird sein Amt noch ein Jahr begleiten und dann an seinen designierten Nachfolger Boris Kreuzer übergeben. Heinz-Gerhard Fahrenbruch stellte nach 22 Jahren sein Amt als Kassierer zur Verfügung. Als Nachfolgerin wurde Claudia Brack aus Reichelsheim gewählt.

Bei den abschließenden Ehrungen wurde Thomas Ickes aus Ranstadt-Bellmuth für seine Verdienste von Kreisjugendwart Marco Reis, die Ehrennadel der deutschen Jugendfeuerwehr in Silber verliehen. Eine ganz besondere Ehrung wiederfuhr Heinz-Gerhard Fahrenbruch. Für seine Verdienste um die Jugendfeuerwehr wurde er mit der Ehrennadel der Deutschen Jugendfeuerwehr in Gold ausgezeichnet. Mit stehenden Ovationen ehrten auch die Delegierten das 21-jährige Wirken von Fahrenbruch in der Jugendfeuerwehr.

Text und Bilder: Robert Nolte