02.05.2011 – Bruchenbrücken – Sowohl personell als auch materiell gut aufgestellt sind die Feuerwehren

der Kreisstadt. Dies betonten im Verlauf der Jahreshauptversammlung aller kreisstädtischen Wehren am Dienstagabend in der Mehrzweckhalle Bruchenbrücken Stadtbrandinspektor Michael Stotz ebenso wie Bürgermeister Michael Keller und Kreisbrandmeister Matthias Meffert. Neben Keller und Meffert konnte Stotz unter anderem den „ehemaligen“ Stadtverordnetenvorsteher Hendrik Hollender, Amtsleiter Jürgen Schlerf sowie Marion Götz (SPD) und Bernd Messerschmidt (UWG) begrüßen.

Nach dem Gedenken an die im letzten Jahr verstorbenen Mitglieder begann Stotz seinen Bericht mit einem Rückblick auf einige schwierige und außergewöhnliche Einsätze im vergangenen Jahr. Dazu gehörten die Sturmeinsätze Ende Februar samt der abgeknickten Adolfsturmspitze, der Scheunenbrand in Fauerbach im März sowie mehrere Gebäudebrände. Neu war im strengen Winter die Problematik von Schneelasten auf Dächern von Firmen und Turnhallen. Insgesamt waren im letzten Jahr 211 Einsätze zu verzeichnen, darunter 56 Brände; 88 technische Hilfeleistungen; 67 Fehlalarme, davon 33 durch Auslösen einer Brandmeldeanlage, 13 blinde Alarme, 5 böswillige Alarme und 16 Bereitstellungen. „Dies sind rechnerisch, alle 30 Stunden und acht Minuten in denen die ehrenamtlichen Feuerwehrleute im Auftrag der Stadt unterwegs sind, um den Mitbürgerinnen und Mitbürger in ihrer Not qualifizierte Hilfe zu leisten“ resümierte Stotz., der darauf hinwies, dass zu den Einsätzen noch zahlreiche Brandsicherheitsdienste kamen. Dies alles können die 209 Mitglieder der Einsatzabteilungen nur dank einer qualifizierten und regelmäßigen Ausbildung lösen. Dazu gehören auch Alarmübungen, deren Durchführung jedoch immer schwieriger wird, da es nicht mehr so leicht ist, in Gebäuden üben zu können, so Stotz. „209 Mitglieder bedeuten bei der gegenwärtigen Einwohnerzahl von 28767 Einwohner, dass auf jeden Einwohner rein rechnerisch 137,64 Einwohner auf jedes Mitglied der Einsatzabteilung kommen“ erläuterte Stotz, der eine Verbesserung des „Informationsflusses bis in die Mannschaft hinein“ ankündigte.

Stotz begrüßte den Atemschutzverbund auf Kreisebene ebenso wie das Projekt „Verbund für Dienst- und Schutzkleidung“, das den Wehrführern bereits vorgestellt wurde. Beide Projekte dienen dazu, die Kosten für die Kommunen zu senken. Abschließend ging Stotz auf die Diskussion über das Gerätehaus in Bauernheim ein. „Wir waren bei den Stadtverordnetensitzungen, um zu hören, wie über die Feuerwehr diskutiert wird“. Bei knapp 30.000 Einwohnern und einer Investition von 800.000 Euro und einer Laufzeit von 25 Jahren falle auf jeden Bürger gerade einmal 1,20 Euro, erklärte Stotz und forderte die Verantwortlichen in der Politik auf „nicht über die Feuerwehr zu reden, sondern mit uns in den Dialog zu treten.“ Abschließend dankte Stotz Bürgermeister Michael Keller, Amtsleiter Jürgen Schlerf und Lothar Müller als Brandschutzsachbearbeiter sowie seinem Stellvertreter Bernd Wagner und dem Wehrführerausschuss für die gute Zusammenarbeit.

Karl Thimm berichtet über die zahlreichen Aktivitäten der aktuell 57 Mitglieder in der Ehren- und Altersabteilung, wie Grillfeste, Tagesausflug und Weihnachtsfeier. Nahezu unverändert ist mit 92 Kindern und Jugendlichen der Bestand in den sechs Jugendfeuerwehren, darunter sind 28 Mädchen. Insgesamt wurden 686 Stunden feuerwehrtechnische Ausbildung und allgemeine Jugendarbeit durchgeführt. Es fanden mehrere gemeinsame Veranstaltungen aller Jugendfeuerwehren statt, darunter der feuerwehrtechnische Wettkampf, das Seifenkistenrennen und die große Jahresabschlussübung bei der Firma Dönges in Ockstadt.

Bürgermeister Michael Keller freuet sich über die große Zahl an Einsatzkräften, denn „mit 209 Aktiven stehen wir gut da, im Gegensatz zu anderen gleich großen Kommunen“, so der Brandschutzdezernent, der das Engagement aller Wehren bei der Diskussion um den Umbau des Bauernheimer Feuerwehrgerätehauses lobte. „Nur gemeinsam haben wir all das geschafft, was jetzt anläuft“, so Keller, der mit „alles“ auch die Anschaffung neuer Fahrzeuge, darunter die neue Drehleiter, meinte. An den gefassten Parlamentsbeschlüsse werde nicht mehr gerührt, versprach Keller.

Die Grüße des Kreises überbrachte Matthias Meffert, der das Engagement der kreisstädtischen Wehren im bereich der überörtlichen Hilfe lobte: „Auf euch können wir uns im Kreis verlassen.“ Anschließend übergab Meffert eine ganze Reihe von Feuerwehrleistungsabzeichen. Das Abzeichen in Bronze erhielten Manfred Wittke, Rauno Kaiser, Peter Leßke, Rafael Protzek, Tim Becker, Martin Flindt, Christoph Schmidt, Johannes Staab, Christoph Schwuchow, Benjamin Höhner, Tobias Müggenburg und Valentina Weiner. Das silberne Abzeichen erhielten Valentin Gangur und Sebastian Lang, das goldene Abzeichen erhielten Max Hoffmann (für 2009) und Ralf Höhmann.

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Lange war schließlich die Reihe der Beförderungen, die Stotz und Wagner am Ende der Versammlung vornahmen.
Es wurden befördert:
Feuerwehrfrau/mann: Monika Dönges (Ockstadt), Valentina Weiner (Kernstadt), Ulf Berger (Ossenheim), Kai Bunke (Ossenheim), Felix Decker (Ockstadt), Martin Flindt (Kernstadt), Jan Hendrik Giese, Marten Hausner (beide Bauernheim), Volker Horlacher (Dorheim), Jens Kazmierczak (Bauernheim), Björn Lang (Ossenheim), Alexander Marx, Florian Ratz (beide Ockstadt), Dennis Rosenau (Ossenheim), Jan Schultheiß (Bauernheim), Uwe Schutt (Ossenheim), Christoph Schwuchow (Kernstadt) und Raymond Warschke (Ockstadt)
Oberfeuerwehrmann: Christian Amrhein (Ossenheim), Tim Becker (Kernstadt), Jens-Martin Bohm, Mathias Dönges (beide Ockstadt), Steffen Gewehr (Ossenheim), Alexander Gröninger (Ockstadt), Benjamin Höhner, Rauno Kaiser, Timo Georg Knaupp (alle Kernstadt), Sören Michl (Ockstadt), Christopher Münch und Ralf Stüdemann (beide Bauernheim)
Hauptfeuerwehrmann: Marcel Damm (Kernstadt), Kai Hofmann (Dorheim), Jan-Peter Loth (Ossenheim), Lukas Raffelsiefen, Sven Christian Weil (beide Kernstadt) und Sven Zimmer (Bauernheim)
Löschmeister: Sven Berthold (Bruchenbrücken), Max Hoffmann (Ossenheim), Andreas Meyer (Bruchenbrücken), Marc Schilling und Ingo Wißmer (beide Bauernheim)
Oberlöschmeister(in): Sebastian Lang (Kernstadt), Daniela Schaupp (Ockstadt) und Marcel Schröder (Kernstadt).

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Text und Bilder: Schuchardt