20.04.2012 - Deshalb erproben Echzells Feuerwehren „Modell“ und hoffen auf Unterstützung der Betriebe und externer Einsatzkräfte - Hauptversammlung

Echzell - (pha). Ehrungen und Auszeichnungen standen im Mittelpunkt der Jahreshauptversammlung aller Echzeller Feuerwehren. Groß war die Freude bei Kreisbrandmeister Matthias Nickel, Gemeindebrandinspektor Jan Rudel und Bürgermeister Dieter Müller, Aktive für langjähriges Engagement in der Einsatzabteilung ehren zu können.

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Lothar Elsheimer, GBM Jan Rudel, Elmar Reichardt, Bürgermeister Dieter Müller, Horst Mogk, stellv. GBM Oliver Herwig, Matthias Pipp und Kreisbrandmeister Matthias Nickel (v.l.) nach der Übergabe der Brandschutzehrenzeichen.

Das goldene Brandschutzehrenzeichen für 40 Jahre Dienst erhielt Horst Mogk von der Feuerwehr Gettenau. Mit silbernen Brandschutzehrenzeichen wurden Matthias Pipp und Elmar Reichhard von der Bingenheimer Wehr und Lothar Elsheimer aus Echzell geehrt, die seit jeweils 25 Jahren Dienst versehen.

Kreisbrandmeister Nickel berichtete, dass die Leistungsübungen wieder stärkeren Zuspruch fänden. Er lobte die Bereitschaft der Einsatzkräfte, dafür neben dem Brandschutzdienst weitere Zeit zu opfern. Für die bei den Hessischen Leistungsübungen erbrachten Leistungen erhielten Sebastian Kapeller, Kay Koburger, Marco Menzel, Marcel Reuning und Roberto Rooman bronzene Leistungsabzeichen. Eiserne Leistungsabzeichen gingen an Florian Mück, Tobias Schreitz, Sebastian Bönsel, Steffan Hofmann, Daniel Matthes und Kevin Scharf.

Sieben Brände

Zusätzlich zu den Einsätzen, zu denen 19 Hilfeleistungen, sieben Brände und 31 Brandsicherheitsdienste gehörten, hatten sich zwei Drittel der Aktiven auf 47 Veranstaltungen aus- und fortgebildet. Neben einer besseren Einsatzfähigkeit resultieren aus diesen Schulungen auch Beförderungen. Aufgrund der Dienstzeit und des Ausbildungsstandes wurden Sebastian Kapeller zum Hauptlöschmeister, Kay Koburger zum Löschmeister, Roberto Rooman und Mark Henrich zu Hauptfeuerwehrmännern, Kevin Scharf, Sebastian Bönsel, Lukas Sallmann und Florian Hinkel zu Oberfeuerwehrmännern und Eyleen Möller zur Oberfeuerwehrfrau befördert.

Wer seit vielen Jahren ehrenamtlich im Brandschutz tätig ist, erhält in diesem Jahr erstmals vom Land Hessen eine Anerkennungsprämie. Darüber freuten sich Marco Menzel und Raphael Umsonst (zehn Jahre), Arno Kapeller und Oliver Herwig (20 Jahre) sowie Thomas Diederich, Holger Winter, Uwe Hintze, Matthias Kapeller und Burkhard Kröll, die seit 30 Jahren Einsatzkräfte sind.

Guter Ausbildungsstand

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Die Beförderten (v.l.) Mark Henrich, Roberto Rooman, Kevin Scharf, Sebastian Bönsel, Eyleen Möller, Sebastian Kapeller, Lukas Sallmann, Florian Hinkel mit GBM Jan Rudel und seinem Stellvertreter Oliver Herwig.

Mit dem Ausbildungsstand und dem Engagement der Einsatzabteilungen zeigte sich Gemeindebrandinspektor Jan Rudel zufrieden. Allerdings bereite ihm die Tageseinsatzstärke Sorgen. „Viele Einsatzkräfte sind tagsüber beruflich nicht mehr in der Gemeinde und fehlen deshalb bei Einsätzen“, gab er zu bedenken. Deshalb warb er für ein Modell, das gerade ausprobiert wird. Einsatzkräfte anderer Feuerwehren, die in Echzell arbeiten, könnten - ausgerüstet mit einem Funkmeldeempfänger und Schutzkleidung - die Einsatzabteilung in Echzell unterstützen. Bisher gibt es einen Niddaer Feuerwehrmann, der in Echzell tagsüber zur Einsatzabteilung zählt und einen Echzeller, der während der Arbeitszeit Einsätze in Büdingen unterstützt. „Dieses Modell muss stärker ausgeweitet werden“, sagte Rudel, der dabei auf die Unterstützung der Arbeitgeber hofft. Man wolle deshalb in nächster Zeit Gespräche mit Betrieben und infrage kommenden Einsatzkräften führen.

Für den Katastrophenschutzzug berichtete Zugführer Oliver Herwig von fünf Übungen und sechs Schulungen. Nach dem Wegfall der Wehrpflicht seien auch die Ersatzdienstleistenden beim Katastrophenschutz freigestellt worden. Im Echzeller Zug hätten sich die meisten dafür entschieden, ihren Dienst zukünftig freiwillig zu versehen. Dies sei nicht selbstverständlich, lobte Herwig die 31 Aktiven, die aus den Einsatzabteilungen aus Echzell und Wölfersheim kommen.
Gemeindejugendwartin Franziska Plöschka berichtete von 142 Stunden feuertechnischer Ausbildung und 184 Stunden allgemeiner Jugendarbeit in den Wehren Echzell und Bisses. Künftig wird es monatlich einen Girls‘ Day geben, bei dem die Wünsche der Mädchen stärker berücksichtigt werden.

Quelle: Kreis-Anzeiger online
Bilder: Marc Stephan