26.05.2013 - Reichelsheim/Florstadt - Wetterauer Feuerwehren präsentieren sich auf internationaler Ebene

Die Fakten der 20. Internationalen Feuerwehrsternfahrt sprachen für sich: 5000 Teilnehmer aus 15 Nationen wie Großbritannien, Finnland, Frankreich, Belgien, Luxemburg, Dänemark, den Niederlanden, Schweden, Deutschland, der Schweiz, Italien, Slowenien, Polen oder Ungarn waren mit rund 150 Oldtimer nach Sankt Kanzian an den Klopeiner See in Kärnten gekommen.

An der Strandpromenade des Klopeiner See wurden die Gäste, die teilweise weite Anreisewege auf sich genommen hatten, vom Kärtner Landeshauptmann Peter Kaiser, dem IFSO-Generalsekretär Heinz Kernjak und ISFO-Präsident Mag. Ulrich Nemec bei der traditionellen Eröffnungsfeier begrüßt. Hier wurde auch traditionell die Sternfahrerfahne von Ausrichter zu Ausrichter übergeben. Per Boot überbrachten die beiden Feuerwehren aus Frankfurt/Oder und Slubice, die im Jahr 2011 die Sternfahrt ausgerichtet hatten, die Sternfahrerfahne an die Feuerwehren Peraschitzen und Stein im Jauntal, die sich in diesem Jahr als Ausrichter verantwortlich zeigten. In einem gemeinsamen Marsch vom See zur nahe gelegenen "Feuerwehrsternfahrt-City" wurde die Fahne zum Festzelt gebracht und dort an einem historischen Drehleiterfahrtzeug gehisst.

Während die folgenden Tage ganz im Zeichen von Wettbewerben, Ausstellungen, Fachtagungen, Vorführungen und Ausflügen in die Region standen, wurde abends im großen Festzelt die Kameradschaft gepflegt. Bekannte Östereicher Bands wie "Meilenstein" oder "Die Grafen" sorgten musikalisch für Stimmung im Zelt. Für die Speisen zeichnete sich der Versorgungsdienst des Niederöstereichischen Landesfeuerwehrverbandes verantwortlich.

Während der Ausrichter der nächsten Feuerwehrsternfahrt in 2015 - Wetzikon in der Schweiz - bereits vor zwei Jahren in Frankfurt/Oder gewählt wurde, lag der Deligiertenversammlung für die Feuerwehrsternfahrt im Jahre 2017 nur eine Bewerbung vom dänischen Sonderborg vor, die auch den Zuschlag erhielt. Geehrt wurden unter anderem in der Versammlung auch langjährige Sternfahrtteilnehmer. Weiter gedachten die Deligierten dem kürzlich verstorbenen Heppenheimer Feuerwehrmann Rudi Kohl, der sich über viele Jahrzehnte für die Oldtimergruppe Heppenheim und die Interessen der Oldtimerfreunde eingesetzt hatte und Stammgast mit seinen Fahrzeugen bei den Sternfahrten war.

Die Wetterauer Feuerwehren wurden bereits zum 15.Mal von einer Abordnung der Feuerwehr Reichelsheim vertreten. Die Wehr nimmt bereits seit 1984 an dem internationalen Ereignis teil und hat in dieser Zeit schon so manchen Wettkampf für sich entscheiden können. Die Wettkämpfe am Klopeiner See hatte dieses Mal eher sportlichen Charakter: Bogenschießen, Wiesenkegeln, Stinglschießen und Sautrogrennen auf dem Klopeiner See waren die Wettbewerbe, an denen die Reichelsheimer bei Dauerregen teilnahmen. Immerhin konnten sich die Teams - trotz der widrigen Umstände - im Wiesenkegeln auf den Plätzen zwei und drei behaupten.

In der Sternfahrt-City hatten aber auch die Sammler von Feuerwehrraritäten ihren Platz. In einem eigenen Zelt konnten Aufkleber, Abzeichen, Modelle, Helme und vieles mehr ge- oder verkauft und getauscht werden. Hier waren die beiden Kameraden Gerhard Korn und Jakob Dombrowsky von der Feuerwehr Nieder-Florstadt mit einem eigenen Stand über vier Tage  vertreten.

Der Samstagvormittag war dem Zivilschutz gewidmet. Viele österreichische Hilfsorganisationen von Bergrettung über Wasserwacht, Rettungshundestaffeln, Höhenrettungsgruppen bis hin zum Bundesheer zeigten, wie sie im Katastrophenfall helfen können. Bei der Fahrzeugaustellung wurden die neusten Fahrzeuge der umliegenden Feuerwehren ausgestellt, wie beispielsweise das "Kleinrüstfahrzeug Straße&Tunnel" der Feuerwehr Völkermarkt. Es ist speziell für Verkehrsunfälle und Kleinbrände in Tunnelbereichen ausgerüstet.
Mitten im Geschehen konnte man auch immer wieder den verschiedenen Wettbewerben der "3.Jauntoler Highland Games" beiwohnen, die von den "Celtic Bastards Highlandern" im Rahmen der Feuerwehrsternfahrt ausgerichtet wurden.

Bevor am Sonntag nach einem Gottesdienst die Sternfahrerfahne eingeholt wurde, zog am Samstagnachmittag der große Festumzug entlang des Klopeiner Sees, an dem sich unzähliche Fußgruppen und die rund 150 Oltimer sich dem Publikum präsentierten.
Nachdem kurz vor dem Festzug noch die Welt in einer Regenflut zu versinken drohte, lockerte es während des Umzuges auf, so dass die Flugkünste von Kunstflugweltmeister Hannes Arch in der warmen Abendsonne über dem Klopeiner See bewundert werden konnten.

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Angetreten: Feuerwehrfrauen und -männer aus 15 Nationen verfolgen am Ufer des Klopeiner Sees in Kärnten die Eröffnungsfeier.

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Tradition: Die Sternfahrerfahne wird von Ausrichter zu Ausrichter übergeben. Hier haben Feuerwehrmänner der Kärntner Feuerwehr Peraschitzen und Stein im Jauntal die Fahne von Kameraden aus Frankfurt/Oder und dem polnischen Slubice übernommen. Letztere waren Ausrichter der Feuerwehrsternfahrt 2011. Gemeinsam brachten sie die Fahne zur "Feuerwehrsternfahrt-City".

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Sportliche Wettbewerbe bestimmten den regnerischen Freitag. Ingo Fechtner von der Feuerwehr Reichelsheim versucht sich hier im Stinglschießen. Bei den Wettbewerben konnten sich die Reichelsheim auf den vorderen Plätzen behaupten, zu einem Sieg reichte es in diesem Jahr leider nicht.

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Auf der Deligiertenversammlung, zu denen die tTeilnehmenden Gruppen je einen Teilnehmer entsenden können, wird unter verschiedenen Bewerbungen der Ausrichter der jeweils übernächsten Feuerwehrsternfahrt gewählt, sowie Ehrungen für langjährige Teilnehmer vorgenommen. Auch hat der Ausrichter der kommenden Sternfahrt die Möglichkeit sich zu präsentieren.

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Gerhard Korn (r.) und Jakob Dombrowsky von der Feuerwehr Nieder-Florstadt waren zur Tausch- und Sammlerbörse in der Feuerwehrsternfahrt-City gekommen.

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Auf großes Interesse stieß bei der Fahrzeugausstellung z.B. das Kleinrüstfahrzeug Straße & Tunnel der Feuerwehr Völkermarkt.

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Dieses Sonderfahrzeug gehörte zwar nicht zur Ausstellung, weckte aber doch das Interesse der Besucher. Bei den vorherrschenden Wetterbedingungen hatte das Fahrzeug durchaus seine täglich Arbeit auf dem zunehmend schlammiger werdenden Festgelände zu verrichten.

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Publikumsmagnet: Der Niederösterreichische Landesfeuerwehrverband zeigte die neusten Fahrzeuge in seiner Wehren.

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Im Rahmen des Katastrophenschutzes zeigte das österreichische Bundesheer den Bau von provisorischen Brücken.

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Samstags zogen im Festzug rund 5000 Feuerwehrleute und 150 Feuerwehroldtimer um den Klopeiner See.

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Einer der Höhepunkte der Feuerwehrsternfahrt: Kunstflugpilot Hannes Arch zeigt sein Können mit seiner 'Zivko Edge 540' über dem Klopeiner See. Er wurde 2008 Weltmeister des Red Bull Air Race.

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Zum 15.Mal nahm die Reichelsheimer Feuerwehr an der Internationalen Feuerwehrsternfahrt mit einer Abordnung teil.

 

Text und Bilder: Alexander Hitz, Wehrführer FF Reichelsheim