27.02.2015 - Mitgliederzahlen in allen Bereichen rückläufig

Reichelsheim - Viele Vereine kennen dieses Problem: „Unsere Mitgliederzahlen bewegen sich nach unten“, sagte Stadtjugendwartin Silke Gerhardt. 55 Jugendliche gehören den sechs Jugendfeuerwehren der Stadt Reichelsheim an, drei weniger als im Jahr zuvor, berichtete sie während der Jahreshauptversammlung der Reichelsheimer Feuerwehren. „Vor zehn Jahren waren es noch doppelt so viele“, ergänzte die Reichelsheimer Jugendwartin Viviane Rodriguez. Bei dieser Teamstärke sei es schwer möglich, interessante Übungen zu gestalten.

Mit einem Aktionstag wollen die Jugendfeuerwehren deshalb für sich werben: Am Sonntag, 2. August, wird es rund um das Reichelsheimer Rathaus ein buntes Programm von und mit der Feuerwehr geben: ein Zelt voller Rauch, Training im Umgang mit Feuerlöschern, eine Fahrzeug-Schau, Spiele und Übungsszenarien, die die Jugendlichen bewältigen müssen.

Doch auch die Einsatzkräfte der Stadt Reichelsheim schwinden: 179 Feuerwehrleute waren es im vergangenen Jahr, erläuterte Stadtbrandinspektor Michael Paulencu. Der niedrigste Wert seit sieben Jahren, damals gab es noch 204 Helfer. Zu den Helfern kommen noch 55 Feuerwehrmusiker, des Musikzugs der Blofelder Wehr. Paulencu hob den guten und hohen Ausbildungsstand der Truppe hervor. „140 Wehrleute haben einen Grundlehrgang absolviert, 40 einen Gruppenführerlehrgang, acht Leiter der Feuerwehr gibt es.“ Zu 26 Einsätzen rückten die Wehrleute im vergangenen Jahr aus: Sieben Mal brannte es, 19 Mal galt es, Hilfe zu leisten.

Großes Lob gab es für die ehrenamtlichen Helfer für deren Einsatz beim Hochwasser in Ranstadt am Abend des WM-Endspiels. Summiert kamen für den Einsatz 508 Stunden zusammen. 4276 Stunden für Übungen, 1128 für Lehrgänge und 208 Übungseinheiten für den Katastrophenschutzzug leisteten die Feuerwehrleute ab.

Ingo Fechtner und Markus Ritter sind die neuen Leiter des Reichelsheimer Katastrophenschutzzuges. 300 Stunden wendeten die Feuerwehrleute auf, um Brandschutzerziehung in Schulen und Kindergärten anzubieten. 11.500 Euro investierten die Feuerwehrvereine in Ausrüstung, um die Einsatzabteilungen zu unterstützen. „Die freiwilligen Feuerwehren sind unverzichtbar, sie sorgen für Sicherheit, leisten mit ihrem Ehrenamt wirkungsvolle Hilfe“, lobte Bürgermeister Bertin Bischofsberger. Wegen der neuesten Entwicklungen am Bergwerksee, aus Sicherheitsgründen sei eine Sperrung der Wasseroberfläche nicht ausgeschlossen, werde der Kauf eines Rettungsboots vorerst verschoben, kündigte Bischofsberger an. Ende des Jahres rechne er mit dem Zuweisungsbescheid für ein neues Löschfahrzeug.

Bischofsberger, Paulencu und Kreisbrandinspektor Otfried Hartmann zeichneten auch engagierte Feuerwehrleute aus: Ingo Fechtner erhielt das Feuerwehrleistungsabzeichen in Gold, in Silber ging es an Vivian Rodriguez, in Bronze an Yanic Philippi. Für 25-jährige Mitgliedschaft in der Einsatzabteilung gab es das silberne Brandschutzehrenzeichen für Heiko Marloff, Kai Pfarrer und Michael Wagner. Das goldene Brandschutzehrenzeichen für 40 Jahre aktiven Dienst erhielten Hubert Diehl, Heinz-Gerhard Fahrenbruch und Karlheinz Rieß. Anerkennungsprämien des Landes für langjähriges Engagement in der Wehr gingen an Karsten Kopp (20 Jahre, 200 Euro) sowie an Sabine Hitz und Thomas Born (jeweils 10 Jahre, 100 Euro).

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Für langjährige Treue zur Einsatzabteilung gab es silberne und goldene Brandschutzehrenabzeichen.
Von links: Kreisbrandinspektor Otfried Hartmann, Hubert Diehl, Kai Pfarrer, Karlheinz Rieß,
Heiko Marloff, Heinz-Gerhard Fahrenbruch, Bürgermeister Bertin Bischofsberger und Michael Wagner.

Text und Bild: Ines Dauernheim, freie Journalistin