18.03.2015 – Fahrzeugübergaben, Erfolge der Wettkampfgruppe und Hochwasser

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Freude über Leistungsabzeichen: Bürgermeisterin Cäcilia Reichert-Dietzel, Gemeindebrandinspektor Volker Meub, Nikolai Mickel, Lisa Burhenn, Marcel Gellendien, KBI Otfried Hartmann und Vize-GBI Marcus Koch (von links)

Ranstadt – „Wir wurden zwar von Großbränden verschont, aber Sturmschäden und Unwetterfolgen hielten uns trotzdem schwer in Atem.“ So fiel das Resümee von Ranstadts Gemeindebrandinspektor Volker Meub zum Einsatzjahr der Ranstädter Feuerwehren aus. Im Rahmen der gemeinsamen Jahreshauptversammlung aller Brandschützer der Gemeinde blickte er in einer Präsentation zurück und erinnerte an die dreifache Fahrzeugübergabe im April, die Erfolge der Ober-Mockstädter Wehr bei den Leistungsübungen und das Hochwasser am 13. Juli. Mit 100 eigenen Kräften, 46 aus Reichelsheim sowie den Bauhofmitarbeitern und freiwilligen Helfern hatte man bis Montagmorgen um 6 Uhr die Folgen des Unwetters bekämpft. Danach folgte eine Ruhepause bis 10 Uhr, so Meub, ehe er um 10 Uhr wieder Vollalarm auslösen ließ.

2014 war aber auch ein Mammutjahr in Sachen Ausbildung. Die Wehrleute besuchten 38 Lehrgänge und 21 Seminare, 86 der 20 weiblichen und 118 männlichen Wehrleute verfügen über einen Grundlehrgang. Das soll sich weiter bessern, wünscht sich Meub. Insgesamt fuhren die Ranstädter Wehrleute ohne den 13. Juli lediglich erfreuliche 43 Einsätze, darunter ein Dutzend Brände. Die Unwettereinsätze summierten sich auf 68. Breiten Raum in Meubs Bericht nahmen auch die Brandschutzerziehung und der Digitalfunk ein. Ein Sonderlob erhielten Frank Kraft und Norbert Birkenfeld, die die Geräte in alle Fahrzeuge eingebaut hatten. Sie wurden mit Gutscheinen über 250 Euro vom Ersten Beigeordneten Günter Ruppert überrascht, denn die Endmontage durch Firmen hätte 8000 oder 9000 Euro gekostet.

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Bürgermeisterin Cäcilia Reichert-Dietzel, GBI Volker Meub (von rechts) sowie KBI Otfried Hartmann und
Vize-GBI Marcus Koch (von links) mit den ausgezeichneten, geehrten und beförderten Ranstädter Wehrleuten.

Schriftführerin Anika Schmid informierte über die Arbeit des Wehrführerausschusses und Thomas Ickes von den Aktivitäten der 40 Mitglieder der Jugend- sowie der 53 Kinds in den Kinderfeuerwehren. Ehe er seinen Posten nach 40 Jahren in der Jugendausbildung aus beruflichen Gründen zur Verfügung stellte, lud er zum Jubiläum der Jugendfeuerwehr Bellmuth (40 Jahre) vom 12. bis 14. Juni ein. Sein Stellvertreter Marcel Gellendien wird die Tätigkeit kommissarisch leiten, bis nächstes Jahr ein neuer Ortsjugendwart gewählt wird.

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Erster Beigeordneter Günter Ruppert überraschte Norbert Birkenfeld und Frank Kraft (vorne von rechts) mit Gutscheinen für den Einbau aller Digitalfunkgeräte in die Fahrzeuge. GBI Volker Meub (links) und sein Stellvertreter Marcus Koch (Mitte) gehörten zu den Gratulanten.

Bürgermeisterin Cäcilia Reichert-Dietzel hatte ihre Dankesrede an die Wehrleute mit der Gleichung „Aufwand plus Anstrengungen gleich Ergebnisse“ überschrieben. Man müsse im Brandschutz ständig nach vorne schauen und auch mal Risiken eingehen, um ein Ziel zu erreichen. Inzwischen werde an die Wehren höhere Anforderungen an Material und Ausbildung gestellt, was mit den finanziellen Engpässen der Kommunen und den gesellschaftlichen Veränderungen kollidiere. Der Bevölkerungsschutz müsse an oberster Stelle stehen, so Reichert-Dietzel. Der 13. Juli habe alle geschockt, doch man sei nicht in der Schockstarre verblieben.

Gemeindeparlamentsvorsteher Christian Seitz übermittelte Grüße der Kommunalpolitiker und überreichte Brotdosen für den Feuerwehrnachwuchs, ehe Kreisbrandinspektor Otfried Hartmann von einem „Jahr, in dem ihr ordentlich gefordert wurdet“, sprach. Nicht zuletzt durch die Klausurtagungen, die inzwischen in anderen Kommunen kopiert würden, hätte die Ranstädter Wehr ein Super-Image im Kreis. Verstört hätten ihn die Diskussionen im Parlament zur Standortänderung für das Gerätehaus in Dauernheim; die Wehr werde so zum Spielball der Politik. Besonders stolz sei er auf die Wettkampftruppe aus Ober-Mockstadt, mit der er sich gerne schmücke. Nur zu gerne verlieh er Leistungsabzeichen an Lisa Burhenn, Nikolai Mickel, Marcel Gellendien und Michael Ott. Befördert zum Feuerwehrmann wurden Lukas Gläser, Sebastian Heß und Marcel Grauling. Stefanie Disser wurde zur Oberfeuerwehrfrau ernannt und mit Frank Kraft und Christian Dietzel hat die Wehr jetzt zwei neue Hauptfeuerwehrmänner. Als Anwärter in der Wehr vorgestellt wurden zudem Jan Neubrand, Paul Hoppe, Anika und Marco Schmid sowie Patrick Tag.

Text und Bilder: Stephan Lutz