Feierlichkeiten vom 21. bis 23. August 2009 am Feuerwehrhaus - Gäste aus Slowenien

- Ein Rückblick -

Die jüngsten rückten mit Bollerwagen samt Blaulicht an

GLAUBERG. Mit einem dreitägigen Fest feierte die Freiwillige Feuerwehr Glauberg jetzt ihr 75-jähriges Bestehen rund um das Feuerwehrgerätehaus. Nachdem zunächst Discobeats und Tanzmusik das Wochenende bestimmten, standen bei einem kleinen Festakt Ehrungen verdienter Mitglieder und ein Rückblick auf die wechselvolle Geschichte der Feuerwehr im Zentrum des Geschehens. Der Sonntag begann mit dem Totengedenken am Ehrenmal der Glauberger Kirche, bei der die Royal Scots Pipes and Drums aus Flieden aufspielten. Die in schottischer Tracht gekleideten Musiker sowie einer Musikerin führten im Anschluss einen Marsch von der Kirche zum Feuerwehrhaus an. Neben der Alters- und Ehrenabteilung sowie der Einsatzabteilung der Glauberger Wehr liefen auch Vertreter der kommunalen Politik, Mitglieder der Ortsvereine und befreundeter Wehren sowie zahlreiche Bürger die Strecke mit, was dem Anlass einen sehr würdigen Anstrich verlieh.
Am Gerätehaus angekommen, hieß der Vorsitzende der Glauberger Wehr, Jörg Henrich, alle Gäste willkommen. Zu den Ehrengästen zählten unter anderem Ehrenvorsitzender Werner Klöppel, Glauburgs Ehrenbürger und Ehrenkommandant Wilhelm Reichert und die Ehrenmitglieder Adolf Klöppel und Horst Meub sowie Peter Reichert, Vorsitzender der Gemeindevertretung, und Mitglieder der Gemeindegremien.
Ganz besonders begrüßte er Vertreter der befreundeten Wehr aus dem slowenischen Mosnje, namentlich stellte er den Bürgermeister Franjo Peternel, den Kommandanten Zdravko Zima und den stellvertretenden Kommandanten Edi Meglic vor. Die bedankten sich für die Einladung und gratulierten zum Jubiläum. Seit rund 20 Jahren besteht die Freundschaft zwischen den beiden Wehren, übersetzte Meglic die Worte des Bürgermeisters, und man freue sich über die zunehmende Zusammenarbeit und Freundschaft und hoffe zugleich, dass die jungen Feuerwehrleute die Freundschaft fortsetzten. Gleichzeitig unterstrichen die Gäste Gemeinsamkeiten der beiden Orte, die sich durch Funde aus der Keltenzeit einen Namen machten, wenn auch Mosnje mit 412 Einwohnern kleiner als Glauberg sei. Jeder achte Bürger sei dort in der Feuerwehr, sagte Meglic. Mit dem Austausch von Gastgeschenken luden die slowenischen Feuerwehrleute die Glauberger Kollegen zur Einweihung ihres neuen Feuerwehrhauses im nächsten Jahr ein. Eine besondere Freude wäre es, wenn auch Vertreter der Gemeindegremien der Einladung folgten.
Den Rückblick auf die Aktivitäten der Glauberger Wehr hielt Henrich sehr kurz. Weil zum 70-jährigen Bestehen bereits alles gesagt wurde, ging er insbesondere auf die gute Jugendarbeit in der Wehr ein und erinnerte an die Gründung der Bambini-Gruppe, der kleinen Feuerflitzer, vor fünf Jahren. Elf Kinder im Alter zwischen fünf und zehn Jahren treffen sich jeden zweiten Samstag zu altersgerechten feuerwehrtechnischen Übungen. Mit dabei ist immer ein rot angestrichener Bollerwagen, der sogar über ein batteriebetriebenes Blaulicht verfügt. In einer Bilderausstellung im Gerätehaus erfuhren die Besucher noch mehr über die jüngsten Mitglieder der Feuerwehr. Sehr aktiv ist auch die Jugendwehr, berichtete Jörg Henrich, die ebenfalls großartige Unterstützung aus den eigenen Reihen erfährt und die sich auch am Gelingen des Festes unter anderem mit einem Glücksrad beteiligte.
In den Grußworten gratulierten Glauburgs Bürgermeister Gerd Mordier, die Landtagsabgeordneten Lisa Gnadl (SPD) und Klaus Dietz (CDU) sowie der Gemeindebrandinspektor Carl-Heinrich Grauling zum Jubiläum. Sie würdigten Tatkraft, Teamgeist und die Stunden unermüdlichen Einsatzes der Feuerwehrleute und betonten einmal mehr die Notwendigkeit der Freiwilligen Feuerwehr und den gut organisierten Brandschutz. Den Glückwünschen und Würdigungen schlossen sich die beiden Bürgermeister-Kandidaten Carsten Krätschmer (SPD) und Thomas Meißner (FWG), die Ortsvereine Eintracht Glauberg, der Obst- und Gartenbauverein, der VdK, die Landfrauen und Vertreter der Freiwilligen Feuerwehren aus Stockheim, Gelnhaar und Bleichenbach an.
Das anschließende Mittagessen und der Nachmittag wurden musikalisch umrahmt vom Jugendorchester der Eintracht Glauberg unter der Leitung von Melanie Crone.

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Freiwillige Feuerwehr führt zum 75-jährigen Bestehen Koordinatenfahrt durch
- Team Bleichenbach I im Stechen vor Diebach am Haag -

20090823_glaub_75jahre_003Nicht schlecht gestaunt haben Besucher des Mittelaltermarktes in Lißberg und die Teilnehmer der Koordinatenfahrt zum 75-jährigen Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr Glauberg. "Der führt uns ausgerechnet hierher", stöhnte Wehrführer Andreas Jöckel, als er an der Burg angekommen war, um herauszufinden wie viel Pesttote es in dem Ort im Jahre 1635 gab. Mit einem großen Mercedes Rundhauber-Lkw musste er sich einen Weg zwischen geparkten Fahrzeugen suchen. Auch ein Kind wunderte sich. "Hier sind auch noch Feuerwehrleute. Wo kommen die denn her?"
In kurzen Abständen trafen die sechs an der Koordinatenfahrt teilnehmenden Feuerwehren an der Burg ein und versuchten, die Frage zu beantworten. Dabei bewiesen sie unterschiedliches Geschick. Während zwei junge Frauen zielstrebig auf das Schild zuliefen, sofort die Lösung fanden und zum Auto zurückeilten, suchten drei Wehrmänner um die Kirche herum. Da sie sich aufteilten, hatten sie die Antwort recht schnell gefunden.
Dabei war ziemlich klar, wo des Rätsels Lösung zu finden war. Bis auf zehn Meter genau lassen sich mit einem etwa fünf auf fünf Zentimeter großen Plastikdreieck Orte nach angegebenen Zielkoordinaten in topographischen Karten des Maßstabs 1:50 000 bestimmen. Diese Genauigkeit wurde auch der Feuerwehr aus Inheiden zum Verhängnis. Als nach einem Ausbildungsbetrieb gefragt wurden, suchten sie beim Nachbargrundstück und kamen zu einem Metzger statt zu einem Elektriker.
"Ich hoffe, es hat Euch etwas Spaß gemacht", begrüßte Organisator Volker Ulrich die heimkehrenden Wehren am späten Nachmittag am Feuerwehrhaus in Glauberg, "Ihr habt die Wetterau ein bisschen näher kennen gelernt." Trotz der teilweise schwierigen Aufgaben und des Handicaps Mittelaltermarkt, das vor allem Wehren mit großen Fahrzeugen benachteiligte, lagen am Schluss die Mannschaften aus Diebach am Haag und Bleichenbach I gleichauf.
So entschied ein Stechen, wer Sieger der Koordinatenfahrt wurde. Bei der Frage, wie viel Luftschaum bei einer bestimmten Einstellung am Zumischer erzeugt wird, hatten die Bleichenbacher das größere Rateglück und gewannen so den Pokal für den ersten Platz. Den dritten Platz belegte die Mannschaft aus Nieder-Mockstadt vor den Wehrleuten aus Selters und Bleichenbach II, die punktgleich auf dem vierten Platz lagen. 
                                                           

 

Wehr ehrte engagierte Kameraden

Im Zuge der Feier zum 75-jährigen Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr Glauberg ehrte der Verein verdiente Mitglieder. Wehrführer Martin Felzmann erhielt von Kreisbrandinspektor Otfried Hartmann das Silberne Brandschutzehrenzeichen am Bande für 25-jährige Tätigkeit in der Feuerwehr. Felzmann sei einer der Motoren in der Glauberger Feuerwehr, hob Hartmann die Arbeit des Kameradens hervor.
In die Alters- und Ehrenabteilung nahm die Feuerwehr Bodo Weidling auf. Er war immer als engagierter Helfer dabei, beispielsweise wenn es um die Belange des Feuerwehrgerätehauses ging oder auch um das Mitwirken auf Vereinsebene, würdigte Felzmann das Engagement Weidlings. Die Urkunde überreichte Glauburgs Bürgermeister Gerd Mordier.
Mit dem Goldenen Leistungsabzeichen wurde außerdem Martin Felzmann geehrt, mit dem Silbernen Leistungsabzeichen Sven Gerlach und mit dem Bronzenen Leistungsabzeichen Thomas Jungmann, Marc Stang und Uwe Faust.

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Jörg Henrich, Vorsitender der Feuerwehr, ehrte langjährige Mitglieder

- Ehrennadel als Dank für Vereinstreue -

Bei der Feier zum 75-jährigen Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr Glauberg ehrte Vorsitzender Jörg Henrich passive Mitglieder.
Die Goldene Ehrennadel für 40-jährige Mitgliedschaft erhielten Ingrid Holhorst, Hans-Martin Scheibler, Edgar Öchler, Kurt Klöppel, Oskar Klöppel, Friedrich Wilhelm Erk, Reinhold Koch, Heinrich Becker, Kurt Hetterich, Peter Ott, Guenter Appel, Hans Schenk, Karl Goll, Walter Lehnert, Robert Treut, Alfred Wagner, Helmut Schäfer, Wilfried Schäfer, Willi Sommer, Waltraud Kuhl, Ernst Schwarz, Werner Weier, Horst Messerschmidt, Günter Wünsch, Herbert May, Leni Nickel, Alfred Nickel, Friedel Nickel, Ernst Klöppel, Ulrich Kaschig, Erich Erk, Helmut Erk, Erich Remane, Karl Reichert, Walter Erk, Hans-Peter Pensler, Werner Goll, Heinz Mörschel, Erich Schildger und Helmut Meißner.
Die Silberne Ehrennadel überreichte Jörg Henrich an Johann Walchhofer, Karola Böning, Bernhard Frais, Jürgen Purtz, Michaela Nitsch, Hans-Jürgen Pleiner, Kornelia Ullrich-Müller, Roland Stang, Klaus Dressler, Reiner Jekel, Gernod Kubat, Martin Braum, Rolf Gnadl, Jürgen Knickel, Hans-Peter Müller, Armin Braum und Hans-Joachim Neubauer.
Allen Mitgliedern dankte Jörg Henrich für langjährige Treue.

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Text: Kreis-Anzeiger online vom 25. und 26.08.2009
Bilder: Andreas Häßler FF Glauberg