25.03.2019 – Feuerwehr wegen vielfältiger Aktivitäten ausgezeichnet

Butzbach – Als „Feuerwehr des Monats“ wurde am Donnerstagabend die Freiwillige Feuerwehr Kernstadt Butzbach ausgezeichnet. Seit August 2007 wird eine solche Auszeichnung durch das Hessische Innenministerium an Feuerwehren vergeben.

Ministerialdirigent Gunnar Milberg (Leiter Abteilung 5, Hessisches Innenministerium) überreichte die Urkunde und eine Zuwendung in Höhe von 500 Euro an Wehrführer Uwe Holländer und seinen Stellvertreter Thorsten Kappes. An der Feierstunde im Stützpunkt Butzbach nahmen auch Stefanie Becker-Bösch (1. Kreisbeigeordnete), Manfred Schütz (1. Stadtrat), Lars Henrich (Kreisbrandinspektor), Christian Veitenhansl (Stadtbrandinspektor), Robert Winkler (Kreisfeuerwehrverband Wetterau), Martin Tischer (sportlicher Leiter), Katrin Bechtold (Feuerwehr Lich/Nieder-Bessingen) sowie viele Einsatzkräfte der Feuerwehr Butzbach teil. Im Wetteraukreis wurden bereits neun weitere Feuerwehren mit dieser Auszeichnung geehrt. In Butzbach war es im Jahr 2014 schon die Feuerwehr Nieder Weisel.

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Die Kernstadtwehr hat über 50 Einsatzkräfte, davon 29 Atemschutzgeräteträger. Wie viele andere Feuerwehren muss auch die FF Butzbach um Nachwuchs kämpfen. Durch verschiedene Initiativen, wie eine Imagefilm und Flyer, einer informativen Webseite, der Brandschutzerziehung in den Kindergärten und Schulen sowie die Einbeziehung der sozialen Medien (Facebook) wird versucht, sich immer aktuell, interessant und bürgernah zu präsentieren.

Viele beachtete Veranstaltungen wie z.B. der Nikolausfeier mit Bescherung der Kinder oder die Dampflokfahrt für die Bewohner der in der Kernstadt ansässigen Alten- und Pflegeheime in 2017 sind als Extras zu nennen. Auch der sportliche Gedanke spielt eine wichtige Rolle. Seit einigen Jahren nehmen Kernstadtfeuerwehrleute regelmäßig am Wettbewerb „Fit fürs Feuer“ teil und landen immer auf den ersten Plätzen. 2016 war die Butzbacher Wehr selbst Ausrichter dieses Wettbewerbes im Schlosspark. Zusätzlich wollen die Butzbacher Brandschützer die Fitness der Atemschutzgeräteträger nachhaltig sicherzustellen und weiter steigern. Im September 2017 konnte man Martin Tischer gewinnen, der als Fachkraft für Sport- und Einsatztraining an der Hochschule für Polizei und Verwaltung (HfPV) tätig ist. Die von ihm eigens für die Feuerwehr zusammengestellten Trainingsinhalte bestehen hauptsächlich aus TRX- und Crossfit-Komponenten. Durch das Ganzkörpertraining erzielen die Teilnehmer in der Dienstsportgruppe eine durchgehende Grundkörperspannung, die bei den Atemschutzgeräteträgern sehr wichtig ist. Auch Nicht-Geräteträger können sich dabei fit halten.

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Da die Feuerwehr keine eigenen Sporthallenzeiten hat, haben die Verantwortlichen kurzerhand in einer Fahrzeughalle Deckenanker für die TRX-Bänder montiert und somit die Fahrzeughalle zu einer „Sporthalle“ umfunktioniert. Mit Spenden der sportbegeisterten aktiven Mitglieder und deren Angehörigen wurden diverse Geräte (z.B. Matten, Box-Sack, Lkw-Reifen, TRX-Bänder und Battlerope) angeschafft. In unmittelbarer Nähe am Feuerwehrstützpunkt wurde ein Hindernisparcours speziell für die Atemschutzgeräteträger aufgebaut. Dort können die Atemschutzgeräteträger ihre körperliche Fitness und das taktische Vorgehen trainieren. Ein sportliches Highlight im letzten Jahr war das ebenfalls von Martin Tischer und seiner Frau geleitete Angebot „Selbstbehauptung und Selbstverteidigung für Frauen“. Dieser Kurs wurde durch die weiblichen Mitglieder der Einsatzkräfte gut angenommen.

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Neben der gut aufgestellten Einsatzabteilung sind auch die beiden Nachwuchsgruppen zu erwähnen. Die Jugendfeuerwehr nimmt regelmäßig an Wettbewerben auf Stadt- und Kreisebene teil. Innerhalb der Minifeuerwehr werden die Kinder auf spielerische Weise auf die Arbeit in der Feuerwehr herangeführt. Außerdem noch erwähnenswert ist das Team Hansemil, das sich liebevoll um das Tanklöschfahrzeug aus dem Baujahr 1956 kümmert. Jährlich sind sie auf verschiedenen Treffen in der näheren und weiteren Umgebung vertreten und repräsentiert dort erfolgreich die Feuerwehr der Stadt Butzbach.

20190321Bu FwdMo 177In seiner Ansprache ging MDg Milberg darauf ein, dass das Hessische Innenministerium seit dem Bestehen der Auszeichnung bereits 141 hessische Feuerwehren als „Feuerwehr des Monats“ ausgezeichnet hat. Der Vorschlag, die Feuerwehr Butzbach für den Monat März auszuzeichnen, kam von Katrin Bechtold (Feuerwehr Lich/Nieder-Bessingen). „Zu Recht“ so Milberg, habe die Butzbacher Feuerwehr diese Auszeichnung erhalten. Diese Auszeichnung soll ein Ansporn für alle hessischen Feuerwehren sein.

Grußworte sprachen auch Stadtrat Manfred Schütz, die 1. Kreisbeigeordneten Stefanie Becker-Bösch und Kreisbrandinspektor Lars Henrich. Stadtbrandinspektor Christian Veitenhansl stellte fest, eine Feuerwehr brauche Antreiber und Kümmerer. Schwer genug sei das Ehrenamt neben den beruflichen und privaten Verpflichtungen. Wenn dann noch Leute dazukommen, die sich für die Arbeit der Feuerwehr begeistern und mitziehen, dann könne man etwas auf die Beine stellen, so der Stadtbrandinspektor. Erfreut zeigte er sich über die ganzheitliche Intention, von der auch die Stadtteile partizipieren. Wenn das Ganze dann noch von außen wahrgenommen wird, gebühre es einer Auszeichnung zur Feuerwehr des Monats.

Im Anschluss konnten sich die geladenen Gäste bei einem kurzen Schautraining in der Fahrzeughalle überzeugen und inspirieren lassen. Für das leibliche Wohl war gesorgt und der Abend verlief mit spannenden und interessanten Gesprächen.

Text und Bilder: Eckart Zöller, FF Butzbach