22.08.2020 – Größere Erdgasleitung bei Bauarbeiten beschädigt

Klein-Karben – Bereits am Donnerstag der letzten Woche (13.08.) gegen 15 Uhr passierte bei Bauarbeiten ein folgenschweres Missgeschick. Bei Erdarbeiten zum Verlegen einer Glasfaserleitung wurde eine größere Gasleitung massiv beschädigt.

20200822 KlKa Gas 1Nur kurze Zeit später ging der Notruf bei der Zentralen Leitstelle des Wetteraukreis ein. Daraufhin wurde nach dem Alarmstichwort „H Gas 2“ umfangreich alarmiert. Als Stadtbrandinspektor Christian Becker in die Straße im Industriegebiet einbog war die Gaswolke schon von weitem sichtbar. Auch mehrere hundert Metern von der Einsatzstelle entfernt war der Gasgeruch deutlich wahrnehmbar.

Zunächst wurden Bereitstellungsräume für die anrückenden Einsatzkräfte festgelegt. Ein Trupp unter schwerem Atemschutz erkundete derweil die Lage. Danach wurde Lautsprecherdurchsagen durchgeführt um den Gefahrenbereich zu räumen. Weite Teile des Industriegebietes wurden durch die Feuerwehr geräumt. Unter anderem die große Produktionshalle eines Büromöbelherstellers. Alleine hier mussten etwa 120 Mitarbeiter ihre Arbeitsplätze verlassen. Der Bahnhof Groß-Karben wurde ebenfalls geräumt und von der Polizei gesperrt. Auf der angrenzenden Bahnstrecke der Main-Weser-Bahn wurde der Bahnverkehr sofort gestoppt. Auf dem Parkplatz eines Verbrauchermarktes hatte der Betreuungszug des Deutschen Roten Kreuzes eine Sammelstelle eingerichtet. Ein OLRD und ein Abschnittsleiter der Feuerwehr leiteten den Betreuungsplatz.

Um die Maßnahmen zu strukturieren und zu organisieren legte die Einsatzleitung mehrere Einsatzabschnitte fest. Zur Beratung des Einsatzleiters kamen auch Kreisbrandinspektor Lars Henrich und Bürgermeister Guido Rahn an die Einsatzstelle. Der Gasversorger Mainova eilte herbei um das Leck an der Gasleitung zu schließen. Diese Arbeiten waren zunächst nicht ganz so einfach.

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li.: Der AB-Sonderlöschmittel wird vorbereitet  re.: Die Messfahrzeuge kurz vor dem Start der Messungen

Während der gesamten Dauer des Einsatzes führten die Messfahrzeugen der Feuerwehr Friedberg immer wieder Messungen der Gaskonzentration durch. Auch nachdem das Leck an der Leitung geschlossen war, wurden Messungen in den umliegenden Betriebsgebäuden, in der Umgebung sowie in der Kanalisation durchgeführt. Für diese Maßnahme wurden auch die Stadtwerke Karben hinzugezogen, die die genauen Kanalpläne zur Verfügung haben. Erst als die Messungen keine abnormalen Werte mehr ergaben, wurde die Sperrung des Industriegebiets wieder aufgehoben und die Beschäftigten konnten wieder zurück an ihre Arbeitsplätze.

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Der Betreuungsplatz

Während des Einsatzes wurden die Anwohner mehrfach mit Radiodurchsagen gewarnt und gebeten die Fenster und Türen geschlossen zu halten. Insgesamt waren über 100 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Polizei und Hilfsorganisationen im Einsatz.

Der Einsatz war gegen 18 Uhr beendet, verletzt wurde niemand.

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li.: Die Polizei hat das Industriegebiet abgeriegelt.  re.: Karbener Feuerwehrleute im Einsatz

Im Einsatz waren:
Bürgermeister Stadt Karben
Stadtbrandinspektor Karben
Kreisbrandinspektor Wetteraukreis
Feuerwehren Karben Mitte, Rendel, Burg-Gräfenrode und Petterweil
Feuerwehr Friedberg / Messfahrzeuge
Feuerwehr Bad Vilbel / AB Sonderlöschmittel
Betreuungszug DRK
OLRD Wetterau
3 RTW
1 NEF
Polizei Mittelhessen
Stadtwerke Karben
Mainova

Text und Bilder: Christian Becker, SBI Karben