01.12.2009 – Wölfersheim (en). Gestern Vormittag in der Bahnhofstraße: Dichter Rauch quillt aus dem Dachstuhl des Wohn- und Geschäftshauses von Trude Stüber. Die alte Frau kann sich noch rechtzeitig in Sicherheit bringen, doch der Sachschaden ist beträchtlich: Polizei und Feuerwehr gehen von 150 000 Euro aus.

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Ein auf dem eingeschalteten Herd vergessener Topf ist nach Polizeiangaben der Grund für das Feuer gestern in der Wölfersheimer Bahnhofstraße. (Foto: mey)

Um kurz vor 11 Uhr heulten in ganz Wölfersheim die Sirenen: Brand im Kernort selbst. In der Bahnhofstraße schlugen die Flammen aus dem Dachstuhl des Hauses Bahnhofstraße 3. Das Geschäft im Erdgeschoss steht derzeit leer, im Obergeschoss wohnt der Sohn von Eigentümerin Trude Stüber, ganz oben unterm Dach die 81-jährige Wölfersheimerin selbst.

Beide waren zu Hause und konnten das Gebäude rechtzeitig verlassen, sie kamen mit dem Schrecken davon.

Nach Auskunft der Friedberger Polizei, die sich noch am Nachmittag um die Ursache des Feuers kümmerte, hatte die Frau den Herd eingeschaltet, um sich Essen zu kochen. Sie habe jedoch vergessen, den Topf vom Herd zu nehmen, wodurch dieser und dann auch der Herd selbst Feuer gefangen hätten. Schnell breitete sich der Küchenbrand auf den gesamten Dachstuhl aus.

Die Wölfersheimer Feuerwehr hat nur 300 Meter vom Gerätehaus zum Ort des Geschehens. Die Ortsteilwehren folgten, rund 50 Wehrleute aus der gesamten Großgemeinde waren vor Ort. Sehr früh schon wurden auch die Drehleitern aus Friedberg und Bad Nauheim nach Wölfersheim beordert.

Unter schwerem Atemschutz gingen zwei Brandschützer ins Haus, um sicher zu sein, dass sich keine Personen mehr in den Räumen befanden. Diese Vermutung bestätigte sich schnell, so dass man mit ganzer Kraft ans Löschen gehen konnte. Zunächst mit einem B-Rohr von der Erde aus, dann von den Drehleitern. Schnell war der Brand unter Kontrolle, doch der Einsatz war für die Wehrleute erst am späten Nachmittag beendet.

Geleitet hatten ihn der stellvertretende Kreisbrandinspektor Michael Kinnel und Vize-Gemeindebrandinspektor Joachim Damm. Noch länger am Einsatzort waren Wehrleute aus Bad Vilbel, die damit betraut worden waren, die Dachhaut wieder provisorisch zu verschließen.

Quelle: © Wetterauer Zeitung 2009 vom 30.11.2009