12.04.2009 – „Herz-Kreislauf-Stillstand, was tun“ …
… so hieß das Thema der Ausbildung an einem Schulungsabend für die Mitglieder der Feuerwehr Nieder-Mörlen.

Allein die Vorstellung, eine Person mit Herz- oder Atemstillstand wiederbeleben zu müssen, macht vielen Menschen Angst. Es ist die Angst, etwas falsch zu machen oder wegen vermeintlicher Fehler rechtlich belangt zu werden. All diesen Menschen sei gesagt: "Nichts ist schlimmer, als nichts zu machen". Um den Einsatzkräften der Feuerwehr Nieder-Mörlen die Unsicherheit für den Fall einer erforderlichen Reanimation zu nehmen, steht die Herz-Lungen-Wiederbelebung (HLW) regelmäßig auf dem Schulungsprogramm. Unter der Anleitung erfahrener Rettungsassistenten der Johanniter Unfallhilfe fand dieser Tage wieder eine Unterweisung statt. Nach einer kurzen theoretischen Einführung über die Neuerungen bei der HLW, wurde an den zahlreich zur Verfügung stehenden Dummys geübt. Alle Teilnehmer konnten am eigenen Leibe erfahren, dass eine Reanimation eine schweißtreibende Angelegenheit sein kann.

Das nächste Thema der Unterrichtseinheit war die Defibrillation mit einem sogenannten AED (automatisierter externer Defibrillator), auch als Laiendefibrillator bekannt. Nur wenige Bürger von Bad Nauheim wissen, dass im Stadtgebiet etwa 18 solcher Geräte zur Verfügung stehen, um im Falle eines Herzkammerflimmerns sofort lebensrettende Maßnahmen einleiten zu können. Diese Geräte arbeiten halbautomatisch und können von jedermann ohne medizinische Vorkenntnisse bedient werden. Das Gerät analysiert, ob ein elektrischer Schock notwendig ist und bereitet diesen vor. Der Ersthelfer wird vom Einschalten des Gerätes bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes durch exakte Sprachansagen auf die durchzuführenden Schritte hingewiesen, so dass Fehlbedienungen ausgeschlossen sind.

Den Abschluss der Unterrichtseinheit bildete das Üben der stabilen Seitenlage. Sie ist die Standardlagerung einer selbstständig atmenden bewusstlosen Person im Rahmen der lebensrettenden Sofortmaßnahmen. Durch diese Lagerung wird sichergestellt, dass die Atemwege freigehalten werden. Die stabile Seitenlage hat sich in den vergangenen Jahren deutlich vereinfacht, so dass die Schulung für die Ersthelfer eine deutliche Erleichterung darstellt.

Die Feuerwehrleute Nieder-Mörlens hoffen, dass sie das Gelernte niemals anwenden müssen, aber für den Fall, dass es doch notwendig ist, sind sie bestens gerüstet. 

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Ausbilderin Pia lässt die Herzdruckmassage üben ...
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... zeigt, wie die Atmung kontrolliert wird ...
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... demonstriert die stabile Seitenlage ...
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... und lässt immer wieder üben.

Text und Bilder: Steffen Vieweg